Alfred Uhl

Date de naissance 5.6.1909 à Wien, Autriche

Date de décès 8.6.1992 à Wien, Autriche

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Alfred Uhl

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Alfred Uhl (* 5. Juni 1909 in Wien; 8. Juni 1992 ebenda) war ein österreichischer Komponist und Dirigent.

Leben

Uhl, der Sohn eines Postbeamten, studierte als Schüler von Franz Schmidt an der Wiener Musikakademie (heute: Universität für Musik und darstellende Kunst Wien) Komposition und schloss sein Studium mit der Promotion zum Dr. phil. ab.[1] Nach dem Anschluss Österreichs wurde er 1938 Gauobmann der Fachgruppe I der Fachschaft Volksmusik der Reichsmusikkammer.[1] 1940 wurde er zur Wehrmacht einberufen, aber 1941 nach einer schweren Verwundung entlassen. 1943 erhielt er auf Vorschlag des Reichsstatthalters und Gauleiters Baldur von Schirach den Schubertpreis der Stadt Wien, wurde als Lehrer an die Wiener Musikhochschule berufen und zum Professor ernannt.[1] Er trat bereits zu dieser Zeit als Komponist mit Werken wie einer Musik der Arbeit (1939), einem sinfonischen Marsch (1942) und 1944 mit einer Fanfare für die Jugend sowie einer konzertanten Sinfonie für Soloklarinette und Orchester hervor, die unter Clemens Krauss uraufgeführt wurde.[1]

Nach Kriegsende war Uhl weiterhin bis 1979 Lehrer für Komposition und Musiktheorie an der Wiener Musikhochschule. 1964 wurde er zum außerordentlichen und 1966 zum ordentlichen Professor ernannt.[1] Zu seinen Schülern zählten u.a. Friedrich Cerha, Karlheinz Essl, Heinz Karl Gruber, Augustin Kubizek, Anestis Logothetis, Gerhard Lampersberg, Johann Sengstschmid. 1949-1954 war er Präsident der von ihm mitbegründeten Österreichischen Gesellschaft für zeitgenössische Musik.[2]

Mit der Uraufführung des Oratoriums Gilgamesch erzielte er 1957 seinen Durchbruch als Komponist. Daneben erwarb er sich große Verdienste als Musikpädagoge und verfasste ein bis heute grundlegendes Übungswerk für Klarinette.

Alfred Uhl ruht in einem Ehrengrab auf dem Grinzinger Friedhof (Gruppe 8, Reihe 2, Nummer 8) in Wien.

Musikstil

Anfänglich in der Tradition der Wiener Spätromantik stehend, entfaltete sich bald sein Zug zum Musikantischen. Gemäßigt modern, blieb Uhl zeit seines Lebens der Tonalität verbunden und versuchte eine zeitgemäße, doch eingängige Melodik mit differenzierter Rhythmik zu verbinden. Seine Werke verraten einen unverkennbaren Eigenstil, der gerne humoristische Akzente setzt.

Mitgliedschaften und Ehrungen

  • 1953 Staatspreis für Musik[3][4]
  • 1959 Großer Österreichischer Staatspreis für Musik (gemeinsam mit Theodor Berger)[4]
  • 1961 Preis der Stadt Wien für Musik[5]
  • 1969 Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold
  • 1970-75 Präsident der AKM (Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger)
  • 1980 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
  • 1980 Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst

Werkverzeichnis

(in Auswahl. Werke, von denen sich Alfred Uhl aus künstlerischen Gründen später distanzierte, wurden nicht aufgenommen)[6]

Vokalmusik

Bühnenwerke

1949 Rondeau (Ballett). Tänzerische Variationen nach Themen von Molière
1959 Katzenmusik. Heitere Ballettoper für Groß und Klein in 3 Bildern (Libretto: Karl Friedrich Alys)
1962/65 Der mysteriöse Herr X. Oper in 1 Vorspiel und 3 Akten (Libretto: Theo Lingen)

Werke für Chor und Orchester

1926/27 Messe in h-Moll für Soli, Chor, Orchester und Orgel
1954/56 (1967/68 revidiert) Gilgamesch. Oratorisches Musikdrama für Soli, Sprecher, gemischten Chor, Knabenchor, großes Orchester und Orgel
1960 (1963 rev.) "Wer einsam ist, der hat es gut". Heitere Kantate für Soli, gemischten Chor und Orchester nach Gedichten von Wilhelm Busch, Christian Morgenstern und Joachim Ringelnatz

Werke für Chor und Klavier

1937 Ein lustiges Spiel für Kinder (Otto Brandt). Hörspiel für KinderChor und Klavier
1963 "Die Zeit" (Morgenstern) für Männerchor und Klavier
1990 Tierischer Ernst (Busch, Brandt, Heinrich Gattermeyer, Morgenstern, Ringelnatz). Eine Folge heiterer Tierlieder für Soli, Chor-Doppelquartett und Klavier

Werke für Chor a cappella

1960 3 Bagatellen für gem. Chor a cappella
1970 "Bumerang" (Ringelnatz) für Männerchor a cappella
1971 "Tierischer Ernst" (Gattermeyer) für gem. Chor a cappella

Werke für Gesang und Instrumente

1922 Vergänglichkeit (J. M. Wunderlich). Lied für Altstimme (Mezzosopran) und Klavier
1924 Marienlied (Wunderlich) für Sopran und Kammerensemble
1924 Abendlandschaft (Eichendorff). Lied für Sopran und Klavier
1924 Mittagsruh (Joseph von Eichendorff). Lied für Sopran und Klavier
1924 Die Sperlinge (Eichendorff).Lied für Mezzosopran und Klavier
1925 Bitte (Nikolaus Lenau). Lied für Singst. und Klavier
1925 Frische Fahrt (Eichendorff). Lied für Singst. und Klavier
1925 Gleichheit (Eichendorff). Lied für Sopran und Klavier
1925 Wegweiser (Eichendorff). Lied für Sopran und Klavier
1926 Im Walde (Eichendorff). Lied für Mezzosopran und Klavier
1926 Lieblingsplätzchen (aus "Des Knaben Wunderhorn"). Lied für Singst. und Klavier
1927 Abschied (Eichendorff). Lied für Mezzosopran und Klavier
1928 Buße. Lied für Bariton und Klavier
1929 Herbstweh (Eichendorff). Lied für Mezzosopran und Klavier
1935 Die Schnupftabaksdose (Ringelnatz). Lied mit Klavierbegleitung
1935 Sehnsucht zurück (Herbert Strutz). Lied mit Klavierbegleitung
1937 Zwischen acht und zehn (N. Böse). Musik zu einem Lustspiel für Singstimme und Klavier
1946 "Mir ist ein schön's braun Maidelein" für Gesang und Streichtrio
1952 Couplet von der Zwölftonmusik. Humoristisches Couplet für 2 Tenöre mit Schrammelquartettbegleitung
1952 "So ruhig geh ich meinen Pfad" (Eichendorff). Lied für Singstimme und Klavier

Instrumentalmusik

Werke für Orchester

1929 Präludium für großes Orchester
1936 Kleine Spielmusik für Trompetenchor
1938 Lobgesang der Arbeit. Sinfonische Suite für großes Orchester
1939 "Wiener Walzer" für großes Orchester
1939 "Musik der Arbeit" für kleines Orchester
1942 Fanfare (F-Dur) für Blechbläser
1937 Sinfonischer Marsch für Blechbläser
1944 7 Miniaturen für Kammerorchester
1944/45 4 Capricen von Musikanten, fahrenden Sängern, Gauklern und Komödianten. für Orchester
1945 Sonate für Orchester
1947 Introduktion und Variationen über eine Melodie aus dem 16. Jahrhundert für Streichorchester ("Es geht eine dunkle Wolk' herein ...")
1953 Serenade für 12 Blasinstrumente und Kontrabass
1966 "Concerto a ballo" für Orchester
1977 Sinfonietta für großes Orchester
1978/79 Festfanfare für großen Trompetenchor (früher: "Akademie-Festfanfare")
1980 3 Skizzen für Orchester
1984 Concerto für Kammerorchester

Werke für Soloinstrument und Orchester

1943 Konzertante Sinfonie für Soloklarinette und Orchester (1987 Fassung für Fagott und Orchester)
1949 (1986 rev.) Concertino für Solovioline und 22 Bläser.
1963 Kleines Konzert für Violine und Orchester

Kammermusik

1923 Andante für Violine, Violoncello und Orgel (1923 Fassung für Violine, Violoncello und Klavier)
1923 Andante für Violoncello und Orgel
1923 "Stimmungsbild" für Viola und Klavier
1923 Streichtrio
1924 Sarabande für Violine und Klavier
1924 "Widmung" für Violoncello und Klavier
1924 10 Divertimenti für Viola und Violoncello
1926 "Norwegisches Küstenlied" für Violine, Violoncello und Klavier / Orgel
1926/30 Kleine Suite für Violine, Viola und Gitarre
1927 Klavierquartett in h-Moll [nur der 1. Satz vorhanden]
1928 (1981 rev.) Trio für Violine, Viola und Gitarre
1929 "Wiener Weisen" für Violine, Viola und Gitarre
1930 Septett für 3 Violinen, 2 Violen, Violoncello und Klarinette
1931 Sonatine für Violoncello und Klavier
1932 "Kleine Burleske" für Streichquartett
1935 Rondo für 2 Soloviolinen
1937 (1988 rev.) Kleines Konzert für Klarinette, Viola und Klavier (weitere Fassungen: 1972 für Violine, Violoncello und Klavier; 1988 für Klarinette, Altsaxophon und Klavier; 1991/92 Konzert für Fagott und Streichquartett)
1938 Spielmusik für Mandoline und Streichtrio
1939 "5 frohe Weisen für den Wr. Weihnachtsmarkt" für 3 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte und 2 Hörner
1942 Divertimento für 3 Klarinetten und Bassklarinette
1944 "Eine vergnügliche Musik" für 8 Bläser.
1945/46 (1969 rev.) 1. Streichquartett
1953 Improvisation über altdeutsche Volksweisen für Viola d'amore, Bassetthorn und doppelchörige Laute
1961 "Jubiläumsquartett" für 2 Violinen, Viola und Violoncello
1963/64 4 Tanzstücke für Streichquartett, Klarinette, Fagott und Horn
1965 "Humoreske" für Bläserquintett
1969 "Eine vergnügliche Spielmusik" für 3 Violinen und Violoncello
1970 "Allerlei Spielmusik" für Spielmusikgruppen
1982 "Commedia musicale" für Klarinette, Viola und Klavier (1987 Fassung für 2 Klaviere)
1982 3 Stücke für Flöte und Gitarre
1985/86 3 Tanzstücke für Bläseroktett
1986 "Scherzo capriccioso" für Fagott und Klavier (1986 Fassung für Bassklarinette und Klavier; 1989 Fassung für Bläseroktett)

Werke für Soloinstrumente

1922 "Wiener Weisen" für Klavier
1925 Musik zu einem Lustspiel für Klavier
1927 2. Tanzsuite für Klavier
1937/39 10 kleine Stücke für Gitarre
1938 48 Etüden für Klarinette
1937 Sonate für Gitarre
1969 Neufassung: "Sonata classica" für Gitarre
1970 15 Etüden für Fagott
1971 20 Etüden für Viola (mittelschwer bis schwer)
1972 30 Etüden für Viola (leicht bis mittelschwer)
1974 4 kleine Stücke für Klavier
1974 Kleine Suite für Viola solo (aus "20 Etüden für Viola")
1979 Drosser Musettewalzer für Klavier

Filmmusik

1932 Gebändigte Zeit (Schweizer Uhrenindustrie)
1932 Der Weg nach dem Süden
1933 Abessinienflug (Mittelholzer)
1933 Alpenflug (Mittelholzer)
1933 Appenzellerland
1933 Im Dienste des Alltags
1933 Mensch im Schnee
1933 Toggenburg
1935 Seldwyla
1935 Symphonie des Wassers
1935 Tessiner Bergbauern
1935 Tessiner Seen
1936 Frauennot - Frauenglück
1936 So lebt China
1939 Aus Rüstkammern deutscher Vergangenheit
1939 Fristlos entlassen
1950 Das gestohlene Jahr
1951 Schwindel im 3/4-Takt
1952 Frühlingsstimmen
1953 Der Verschwender
1957 Hochstätten des Geistes
1957 Wien, du Stadt meiner Träume

Literatur

  • A. Witeschnik: Alfred Uhl. In: Komponisten unserer Zeit. Bd. 8. Lafite, Wien 1966, ISBN 3-85151-045-3, S. 72.
  • G. Brosche (Red.): Musikalische Dokumentation Alfred Uhl. Ausstellungskatalog. Österreichische Nationalbibliothek, Wien 1995.
  • J. Libbert: Der einsame Künstler. Zum Tode des Komponisten Alfred Uhl. In: Zupfmusik-Magazin. 3/1992, S. 89.

Tonträger

  • Wer einsam ist, der hat es gut. Mit Gabriele Fontana, Jörg Dürmüller, Andreas Scheibner, WDR-Rundfunkorchester und -chor Köln, Dirigent: Anton Marik. CD (Capriccio 60 120)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933-1945. CD-Rom-Lexikon, Kiel 2004, S. 72847285.
  2. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 624.
  3. http://www.bmukk.gv.at/ministerium/preise/oaw.xml#toc3-id8, Zugriff 28. Oktober 2012
  4. 4,0 4,1 R. Flotzinger, G. Gruber (Hrsg.): Musikgeschichte Österreichs. Band 2. Verlag Styria, 1979, S. 498.
  5. R. Flotzinger, G. Gruber (Hrsg.): Musikgeschichte Österreichs. 1979, S. 505506.
  6. Vollständiges Werkverzeichnis
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