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Musiker

Etienne de Jouy

geboren am 12.9.1764 in Versailles, Île de France, Frankreich

gestorben am 9.4.1846 in Saint-Germain-en-Laye, Frankreich

Victor-Joseph Étienne de Jouy

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Victor-Joseph Étienne de Jouy (* 19. Oktober 1764 in Versailles[1]; † 4. September 1846 in Saint-Germain-en-Laye) war ein französischer Soldat, Politiker, Schriftsteller und Librettist.

De Jouy ergriff zuerst die Militärkarriere, reiste dann in Südamerika und focht später in Ostindien unter Tippu Sahib.

Ins Vaterland zurückgekehrt, machte er die ersten Revolutionskriege mit, flüchtete, des Verrats beschuldigt und dafür zum Tod verurteilt, 1794 in die Schweiz, kehrte nach dem Sturz Maximilien de Robespierres nach Frankreich zurück, gab 1797 den militärischen Stand auf und widmete sich der Literatur.

Zuerst eifriger Parteigänger der Restauration, trat er bald in die liberale Partei über, war während der Julirevolution Maire von Paris, dann Bibliothekar des Louvre.

Seit 1815 war er Mitglied der Académie française. Bekannt sind seine Operntexte:

  • Milton (1804), La vestale (1807) und Fernand Cortez (1809), beide von Gaspare Spontini komponiert
  • Les Amazones (1812), von Étienne-Nicolas Méhul
  • Les Abencérages (1813), von Luigi Cherubini
  • Guillaume Tell (1829), von Gioachino Rossini komponiert

Seine Tragödie Sylla (1824) hatte großen Erfolg, weniger seine übrigen Lustspiele, Vaudevilles, Tragödien etc., von denen einige nicht aufgeführt wurden.

Von seinen prosaischen Schriften ist die berühmteste L'hermite de la Chaussée d'Antin etc. (Paris 1812–1814, 5 Bde.), eine Schilderung französischer Sitten aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts, während die weiteren, unter dem Titel L'hermite etc. veröffentlichten Sittenschilderungen an vielen Ungenauigkeiten und mangelhaftem Stile leiden.

Seine Œuvres complètes veröffentlichte er selbst (Paris 1823–1828, 27 Bde.). Er hat außerdem an vielen Zeitschriften und an der Biographie nouvelle des contemporains mitgearbeitet.

Literatur

  • Les aventures militaires, littéraires et autres d'Etienne de Jouy von Michel Faul (Editions Seguier, Frankreich, März 2009, ISBN 978-2-84049-556-7)

Quellen

  1. Laut Geburtsurkunde ist Jouy nicht 1769 in Jouy-en-Josas geboren, sondern wie oben angegeben, Quelle: Französische Wikipedia

Weblinks

 Commons: Victor-Joseph Étienne de Jouy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888 bis 1890.


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