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Elisabeth von Magnus

Elisabeth von Magnus - © Elisabeth von Magnus

geboren am 29.5.1954 in Wien, Österreich

Elisabeth von Magnus

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Elisabeth von Magnus,[1] geborene Elisabeth Harnoncourt (* 29. Mai 1954[2] in Wien) ist eine österreichische Opern-, Oratorien-, Lied- und Konzertsängerin (Mezzosopran/Alt).

Leben

Elisabeth von Magnus studierte nach der Matura Blockflöte an der Wiener Musikhochschule. Anschließend gründete sie das Ensemble Récréation und spielte als Solistin im Concentus Musicus Wien. Folgend begann sie eine Schauspielausbildung am Mozarteum in Salzburg und studierte dann Gesang an der Münchner Hochschule für Musik (heute: Hochschule für Musik und Theater München). Ihre Gesangspädagogin war die Altistin Hertha Töpper. Zusätzlich besuchte sie noch die Klasse für Liedinterpretation bei Paul Schilhawsky in Salzburg und arbeitete als freie Mitarbeiterin beim Österreichischen Rundfunk als Tagessprecherin und Moderatorin eigener Sendereihen.

Ihr Operndebüt gab Elisabeth von Magnus als Polly in Benjamin Brittens Version der Beggar’s Opera im Münchner Marstalltheater. Dies war der Beginn einer Karriere, die schnell internationales Niveau erreichte und die Künstlerin an bedeutende Opernhäuser, Konzertpodien sowie Festivals der Welt führte: Alte Oper Frankfurt, Berliner und Kölner Philharmonie, Wiener Musikverein, Wiener Konzerthaus, Barbican Centre London, Concertgebouw Amsterdam, Carinthischer Sommer, Théâtre des Champs-Élysées Paris, Haydn Festspiele Eisenstadt, Musikfestspiele Potsdam, Luzerner Festwochen, Internationale Händel-Festspiele Göttingen, Bachwoche Ansbach, ferner nach Leipzig, Dresden, Budapest, Florenz, Paris, Linz, Passau sowie 1993 zu den Salzburger Festspielen, wo die Sängerin u. a. in Mozarts c-Moll-Messe, Monteverdis Marienvesper und seiner Oper Die Krönung der Poppea zu hören war. Dabei trat sie mit Sangeskolleginnen und -kollegen wie Christine Schäfer, Dorothea Röschmann, Michael Schade und Markus Schäfer auf. Ferner sang sie die Argene in Vivaldis L’olimpiade unter René Clemencic, die auch auf CD erschienen ist, die Clelia in Fux’ Costanza e fortezza unter Howard Arman.

Unter der Leitung von Peter Schreier gab sie ihr USA-Debüt in Bachs Matthäuspassion mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra. Mit dem großen Bach-Oratorium bereiste die Sängerin zusammen mit dem Amsterdam Baroque Orchestra & Choir die großen Musikzentren Europas, Japans und der USA. Positiv aufgenommen wurden ihre Opernauftritte in Die Hochzeit des Figaro in der Regie von Jürgen Flimm in Amsterdam und Zürich, in der Barockoper Dido und Aeneas von Henry Purcell sowie in Xerxes von Georg Friedrich Händel.

Elisabeth von Magnus arbeitete intensiv mit den Pianisten Anthony Spiri und Markus Vorzellner als Liedbegleiter zusammen. Seit vielen Jahren bildet sie ein Duo mit dem Pianisten Jacob Bogaart. Die beiden Künstler haben ein großes und weit gefächertes Repertoire an Programmen unterschiedlichster Thematik (vom Barock über Klassik und Romantik bis Alban Berg, George Gershwin, Irving Berlin, Cole Porter und Kurt Weill) aufgebaut.

Viele international bedeutende Dirigenten begleiteten ihren künstlerischen Weg, darunter Claudio Abbado, Frieder Bernius, Frans Brüggen, Dennis Russell Davies, John Fiore, Ádám Fischer, Nikolaus Harnoncourt, Simon Schouten, Markus Stenz, Hans Vonk, Bruno Weil, Lothar Zagrosek und Jaap van Zweden.

Da Elisabeth von Magnus ausgebildete Schauspielerin ist, übernimmt sie immer wieder grenzüberschreitende Rollen und tritt auch mit Lesungen auf. Mehrere CDs, Videos, Rundfunk- und Fernsehauftritte (im In- und Ausland) runden die künstlerische Tätigkeit der Sängerin ab.

Die Mezzosopranistin und ihre drei Geschwister sind die Kinder des Dirigenten Nikolaus Harnoncourt und dessen Ehefrau Alice. Sie war in erster Ehe von 1981 bis 1999 mit Ernst Jürgen von Magnus verheiratet.[3] In zweiter Ehe ist sie mit dem holländischen Dirigenten und ehemaligen Countertenor Simon Schouten verheiratet, der 1999 das Ensemble Lyriqe gründete.[4]

Seit März 2012 ist Elisabeth von Magnus Vizerektorin für Kunst an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.[5][6]

Diskografie (Auswahl)

  • J. Strauss: Die Fledermaus (Partie der Ida) (East West Records, 1995)
  • J. Strauss: Der Zigeunerbaron (Partie der Mirabella) (East West Records, 1996)
  • C. M. v. Weber: Der Freischütz (Partie der Brautjungfer) (East West Records, 1996)
  • J. S. Bach: Weihnachtsoratorium (Erato, 1996)
  • J. S. Bach: Matthäus-Passion (Teldec, 2000)
  • J. S. Bach: diverse Kantaten (Challenge Records)
  • Canzonettas & Arianne a Naxos Haydn (Challenge, 2002)
  • Testoride argonauta (NuovaEra, 2002)
  • Tonight Kurt Weill (Preiser, 2006)

Literatur

  • Georg Demcisin, Christian Fastl, Ingeborg Harer: Harnoncourt, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
  • Monika Mertl: Nikolaus Harnoncourt. Vom Denken des Herzens. Salzburg 2004.

Weblinks

Anmerkung

  1. Elisabeth von Magnus ist der zum Künstlernamen gewordene Name aus erster Ehe mit dem in Österreich ansässigen Deutschen von Magnus. (Vgl. hier: Art. 109 Weimarer Verfassung von 1919, und die Namensübernahme der Österreicherin bei Heirat eines Deutschen.)
  2. Georg Demcisin, Christian Fastl, Ingeborg Harer: Harnoncourt, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
  3. Genealogie E. v. Magnus
  4. Simon Schouten, Dirigent ensemblelyrique.nl
  5. https://www.kug.ac.at/news-veranstaltungen/news/kug-aktuell/details/article/neues-vizerektorat-der-kunstuniversitaet-graz-gewaehlt.html
  6. https://www.kug.ac.at/ueber-die-universitaet/ueber-die-universitaet/personen/allgemeines-universitaetspersonal.html?tx_kugpeople_pi1%5Bperson_nr%5D=55231&cHash=76dea12b552fbd282ea647f2b3825778
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