Pietro Castrucci
geboren 1679 in Roma, Latium, Italien
gestorben am 29.2.1752 in Dublin, Irland
Pietro Castrucci
Pietro Castrucci (* 1679 in Rom; 7. März 1752 in Dublin) war ein italienischer Violinist und Komponist im Übergang zwischen Barockmusik und Vorklassik.
Leben
Pietro Castrucci war vermutlich wie auch sein Bruder Prospero Castrucci (1690-1760) ein Schüler von Arcangelo Corelli. Georg Friedrich Händel lernte die beiden Brüder bereits während seines Italienaufenthaltes kennen. Die beiden standen in Diensten des Kardinals Ottoboni und traten danach in den Dienst des Lord Burlington ein, den sie 1720 kündigten um in Händels Londoner Opernorchester zu wechseln. Hier war Pietro bis 1742 Mitglied und bis 1737 als Konzertmeister tätig.[1]
Castrucci gilt als der Erfinder der Violetta marina. Dieses Instrument, eine kleine Bratsche mit zusätzlichen Resonanzseiten, in seiner Zartheit vielleicht der Viola d'amore nicht unähnlich, hatte den Umfang einer gewöhnlichen Viola. In der Arie "Già l'ebro mio ciglio" in der Oper Orlando komponierte Händel gleich für beide Castrucci-Brüder einen Part für dieses Instrument. Die obere Violetta marina erreicht im Händelschen Satz in der Höhe das zweigestrichene Es, die untere in der Tiefe das kleine e.[2]
Werke
- Op.1: Sonaten für Violine und Basso continuo
- Op.2: Sonaten für Violine und Basso continuo, op.1 und op.2 folgen dem Stil seines Lehrers Corelli.
- Op.3: 12 Concerto Grosso, diese Concerti grossi sind stilistisch zwischen Corellis Op.6 und denen von Francesco Geminiani einzuordnen. Öfters baut Castrucci für die Zeit unübliche, originelle Ideen ein, zum Beispiel eine Echo-Concertino-Gruppe im Concerto Grosso Nummer 12.
- 12 Sonate a Flauto traverso o Violino o Hautbois e Basso continuo, die er 1731 gemeinsam mit Geminiani veröffentlichte.
Die Concerti grossi wurden 2001 vom Händel-Festspielorchester Halle unter der Leitung von Anton Steck aufgeführt und auf CD herausgebracht.
Einzelnachweise
- [ichriss.ccarh.org/HRD/1737.htm Handel Online Database 1737]
- Chrysander, Friedrich: G. F. Händel, Zweiter Band, Breitkopf&Härtel, Leipzig 1860, S. 257
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