Tommaso Traetta

Tommaso Traetta

geboren am 30.3.1727 in Bitonto, Apulien, Italien

gestorben am 6.4.1779 in Venezia, Veneto, Italien

Tommaso Traetta

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Tommaso (Michele Francesco Saverio) Traetta (* 30. März 1727 in Bitonto bei Bari; 6. April 1779 in Venedig) war ein italienischer Komponist der neapolitanischen Schule.

Leben

Von 1738 bis 1748 studierte er am "Conservatorio S. Maria di Loreto" in Neapel unter anderem bei Francesco Durante. 1751 erhielt er den Auftrag, seine erste opera seria zu schreiben, die bereits recht erfolgreich war. 1758 wurde er Hofkapellmeister und Musiklehrer am Hof in Parma, einem Zentrum für die Reformbestrebungen der Oper. Sein Name wurde in ganz Europa bekannt, wodurch er Kompositionsaufträge aus Turin, Wien und Mannheim erhielt. Der Tod Herzog Philipps von Parma und nachlassende finanzielle Unterstützung für die Oper veranlassten ihn, 1765 Direktor am Conservatorio dell'Ospedaletto in Venedig zu werden. Hier entstanden geistliche Musik und weitere Opern.

Ab 1768 wirkte er als Hofkapellmeister in Sankt Petersburg für Zarin Katharina II.. Hier schuf er die Oper Antigona, die als sein reifstes Werk gilt. 1774 kehrte er nach Venedig zurück und starb als angesehener Mann 1779.

Sein Sohn Filippo Traetta (* 8. Januar 1777 in Venedig, 9. Januar 1854 in Philadelphia) wurde ebenfalls Komponist, musste 1799 fliehen und wanderte in die USA aus. Er war 1801 maßgeblich an der Gründung des American Conservatorio in Boston beteiligt, der ersten Musikhochschule der USA.

Werke (Auswahl)

Tommaso Traetta schuf über 40 Opern, darunter Il Farnace (Neapel , 1751), Ezio (Rom, 1754), Solimano (Parma, 1759), Enea nel Lazio (Turin, 1760), Sofonisba (Mannheim, 1762), Ifigenia in Tauride (Wien, 1763), Antigona (St. Petersburg, 1772), Germondo (London, 1776).

Sein Werk umfasst zudem Oratorien, eine Messe, ein Stabat Mater (1750), eine Johannes-Passion, sowie Sinfonien und Divertimenti.

Gelegentlich bezeichnet man Traetta - so wie auch seinen Zeitgenossen Niccolò Jommelli - als den italienischen Gluck. Er versuchte, die Arien in den dramatischen Ablauf der Oper einzubinden und die starre Form der Da-capo-Arie aufzulösen.

Literatur

  • Marco Russo, Tommaso Traetta: i Libretti della Riforma - Parma 1759-61, Facoltà di Lettere di Trento, Trento 2005;
  • Marco Russo, Tommaso Traetta: Maestro di cappella napoletano, Edizioni S. Marco dei Giustiniani, Genova 2006.
  • Fabrizio Cassoni, Gianfranco Spada, Le Feste d'Imeneo, Tommaso Traetta a Parma, Traettiana, London 2010.

Weblinks

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