Georges Moustaki

Georges Moustaki

geboren am 3.5.1934 in Alexandria, Ägypten

gestorben am 23.5.2013 in Nizza, Provence-Alpes-Côte d'Azur, Frankreich

Georges Moustaki

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Georges Moustaki (eigentlich Giuseppe Mustacchi; * 3. Mai 1934 in Alexandria, Ägypten; † 23. Mai 2013 in Nizza, Frankreich) war ein französischer Sänger, Komponist und Lyriker.

Leben

Moustaki wurde als Sohn des sephardischen jüdisch-griechischen Buchhändlers Nissim Mustacchi und dessen Frau Sara in Alexandria, Ägypten, geboren. Im kosmopolitischen Klima dieser Stadt lernte er neben seiner griechischen Muttersprache Italienisch, Arabisch und Französisch.[1] Aufgrund der Affinität seiner Eltern zur französischen Kultur besuchte Moustaki das Lycée français der Stadt,[1] wo er ersten Kontakt zum französischen Chanson bekam. Auch die Konzertbesuche mit seinen Eltern hinterließen einen bleibenden Eindruck bei ihm. Nach Beendigung der Schule ging er 1951 nach Paris. In dieser Zeit begann er erste Chansons zu schreiben. Er begegnete Georges Brassens, dessen Ermutigung ausschlaggebend war, sich für eine Karriere als Musiker zu entscheiden. Als Hommage an Brassens wählte Moustaki den Vornamen Georges für sein Pseudonym. 1958 lernte er Édith Piaf, ein weiteres Idol seiner Jugend, kennen und begann mit der 18 Jahre älteren Frau eine kurze Liebesaffäre. Für sie textete er das erfolgreiche Chanson Milord zur Musik von Marguerite Monnot.

Georges Moustaki starb am 23. Mai 2013 in Nizza [2] an einer Lungenkrankheit, an der er schon seit mehreren Jahren gelitten hatte.[3] Wegen dieser Krankheit hatte er sich 2009 von der Bühne zurückgezogen,[4] nachdem er sein letztes Konzert in Barcelona hatte abbrechen müssen.[5] Sein Grab befindet sich auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise (Division 95).

Werke

In den 1960er Jahren schrieb Moustaki als Musiker, Liedermacher und Dichter zahlreiche Chansons für die bekanntesten Interpreten dieses Fachs: Édith Piaf, Barbara, Serge Reggiani, Dalida, Yves Montand, Juliette Gréco und Henri Salvador. Ende der 1960er Jahre arbeitete er eng mit der französischen Sängerin Barbara zusammen und ging mit ihr gemeinsam auf Tournee. Da Barbara während eines Gastspiels erkrankte, gab er 1968 sein erstes Solokonzert und begann damit seine Karriere als Chansonsänger.

Moustaki beendete seine Gesangskarriere aus gesundheitlichen Gründen im Jahre 2009. Bis dahin war er regelmäßig auf Gesangstourneen unterwegs und auch in Deutschland zu Gast. Zu seinen berühmtesten Chansons zählen Ma liberté, Le métèque, Ma solitude, En Mediterranée, Hiroshima und Nadjejda.

Mit seinem gleichaltrigen Freund Siegfried Meir, gebürtig aus Frankfurt am Main, der als Siebenjähriger ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert worden war, schrieb Moustaki das Buch Sohn des Nebels. Jüdische Erinnerungen, in dem beide ihre unterschiedlichen Lebenswege als Juden aus Alexandria bzw. Deutschland reflektieren.

1998 spielte Georges Moustaki die Rolle des Abbé Faria an der Seite von Gérard Depardieu in der Fernseh-Verfilmung Der Graf von Monte Christo.

Diskografie

Vor allem in den 1970er und 1980er-Jahren sind zahlreiche Soundtracks, Live- und Studioalben erschienen. Die Studioalben sind, bis auf wenige Ausnahmen, meist selbstbetitelt.[6]

Studioalben:

  • 1961: Georges Moustaki (Ducretet Thomson)
  • 1969: Georges Moustaki (Polydor)
  • 1970: Prelude (Ducretet Thomson)
  • 1970: Georges Moustaki in Italiano (Polydor)
  • 1971: Moustaki (Polydor)
  • 1972: Moustaki (Polydor)
  • 1973: Declaration (Polydor)
  • 1974: Moustaki (Polydor)
  • 1975: Moustaki (Polydor)
  • 1976: Moustaki (Polydor)
  • 1977: Mon Île De France (Peters International)
  • 1979: Moustaki (Polydor)
  • 1979: Georges Moustaki (Polydor)
  • 1981: Georges Moustaki (Polydor)
  • 1982: Moustaki & Flairck (Polydor)
  • 1984: Georges Moustaki (Polydor)
  • 1986: Georges Moustaki (Blue Silver)
  • 1992: Mediterraneen (Paille Musique/Polygram)
  • 1996: Tout reste a dire (Tristar/Sony)
  • 2003: Georges Moustaki (Virgin/EMI)
  • 2005: Vagabond (Virgin/EMI)
  • 2008: Solitaire (EMI)

Live-Alben:

  • 1970: Bobino 70 (Polydor)
  • 1973: Concert (Polydor)
  • 1975: Moustaki Live (Polydor)
  • 1977: Moustaki Olympia 1977 (Polydor)
  • 1988: Moustaki au de Jazet (EPM)
  • 2000: Moustaki Olympia 2000 (Polydor)
  • 2001: Presqu'en solo - Live a la Philharmonie de Berlin (Troubadour)
  • 2015: En live au Troubadour Festival 1995 (Troubadour)

Soundtracks:

  • 1963: Le roi du village (Columbia)
  • 1963: Jusqu'au bout du monde (Columbia)
  • 1968: Le temps de vivre (Polydor)
  • 1969: L'americain (United Artists)
  • 1970: Le pistonne (Barclay)
  • 1970: Solo (Polydor)
  • 1972: Le trefle a 5 feuilles (Polydor)
  • 1979: Au bout du bout du banc (Festival)

Auszeichnungen

  • 1992: Grand Prix Nationaux in der Kategorie Chanson

Weblinks

 Commons: Georges Moustaki – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Ζορζ Μουστακί: ένας Πτολεμαίος Ελληνας. In: Kathimerini, 15. Juli 2001 (griechisch).
  2. Jan Feddersen: Der fremde Filou. In: Spiegel Online, 23. Mai 2013.
  3. Marc Zitzmann: Patriarch des Chansons gestorben. In: Neue Zürcher Zeitung, 23. Mai 2013.
  4. Gerd Heger: Weltenbummler und sanfter Poet: Georges Moustaki ist tot. In: Saarbrücker Zeitung, 24. Mai 2013.
  5. Das Ende einer französischen Ära. In: Tages-Anzeiger, 23. Mai 2013.
  6. Georges Moustaki. Abgerufen am 18. April 2017.
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 30.05.2018 14:42:58

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