Gustav Mahler Jugendorchester

Gustav Mahler Jugendorchester - © www.gmjo.at

Gustav Mahler Jugendorchester

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Das Gustav Mahler Jugendorchester (GMJO) ist ein Jugendsinfonieorchester, das 1986 von Claudio Abbado in Wien gegründet wurde.

Geschichte

Neben der Förderung des musikalischen Nachwuchses und der Arbeit mit jungen Musikern war es Claudio Abbado ein wichtiges Anliegen, das gemeinsame Musizieren junger österreichischer Musiker mit Kollegen aus der SSR und Ungarn zu fördern. So gelang es dem GMJO als erstem internationalen Jugendorchester, freie Probespiele in den Ländern des Ostblocks abzuhalten. 1992 wurde das GMJO für Musiker bis zum 26. Lebensjahr aus Europa zugänglich.

Orchester

Bei den jährlich stattfindenden Probespielen in 25 europäischen Städten trifft eine von Abbado autorisierte Jury eine Auswahl unter den Bewerbern. Prominente Orchestermusiker sind Mitglieder der Jury und betreuen auch während der Probephasen des Orchesters die Erarbeitung der Programme.

Das Tourneerepertoire des GMJO erstreckt sich von der Klassik bis hin zu zeitgenössischer Musik mit einem Schwerpunkt auf den großen Werken der Romantik und Spätromantik. Sein hohes künstlerisches Niveau und der internationale Erfolg animierten bedeutende Dirigenten und Solisten mit dem GMJO zu arbeiten. Seit Jahren ist das GMJO ständiger Gast bei europäischen Festivals, der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, den Internationalen Musikfestwochen Luzern, den Salzburger Festspielen und den Osterfestspielen Salzburg, dem Edinburgh Festival und den BBC Proms.

Ehemalige Mitglieder des GMJO sind heute in den europäischen Orchestern engagiert, zum Teil in führenden Positionen. Das Orchester ist assoziiertes Mitglied in der European Federation of National Youth Orchestras.

Organisation

Leitung

Gründer und Musikdirektor ist Claudio Abbado, die künstlerische und operative Leitung hat seit 1996 Alexander Meraviglia-Crivelli als Generalsekretär inne. Für die Auswahl und Ausbildung der Orchestermitglieder zeichnen neben dem Assistenzdirigenten David Afkham langjährig verbundene Dozenten verantwortlich.

Vorstand
  • Erhard Busek (Vorsitzender des Vorstandes; ehemaliger österreichischer Vizekanzler)
  • Alfred Altenburger (ehemaliger Vorstand der Wiener Philharmoniker)
  • Thomas Angyan (Intendant der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien)
  • Leslie F. Bergman
  • Werner Hink (ehemaliger Konzertmeister der Wiener Philharmoniker)
  • Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant der Elbphilharmonie)
  • Rabbiner Walter Homolka (Leiter des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks)
  • Matthias Naske (Intendant des Salle de Concerts Grande-Duchesse Joséphine-Charlotte)
  • Ranko Markovic (Leiter des Konservatorium Wien Privatuniversität)
Kuratorium

Die Aufsichtstätigkeit im Kuratorium haben inne:

  • Alfonso Aijon
  • Vernon Ellis (Chair, The British Council)
  • Benita Ferrero-Waldner
  • Roland Geyer (Intendant des Theater an der Wien und designierter Intendant der Bregenzer Festspiele)
  • Michael Haefliger (Intendant des Lucerne Festival)
  • Thomas Hampson
  • Rolf Hüppi
  • Dietrich Karner
  • Hans Landesmann (ehemaliger Musikdirektor der Wiener Festwochen)
  • Andreas Mailath-Pokorny (amtsführender Stadtrat für Kultur und Wissenschaft in Wien)
  • Brian McMaster (ehemaliger Direktor des Edinburgh International Festival)
  • Dominique Meyer (Co-Direktor der Wiener Staatsoper und ehem. Generaldirektor des Théâtre des Champs-Élysées in Paris)
  • Angelika Möser
  • Jan Nast (Orchestermanager der Sächsischen Staatskapelle Dresden)
  • Risto Nieminen (Leiter des Music Department der Calouste Gulbenkian Foundation, Lissabon)
  • Luis Pereira Leal (ehemaliger Leiter des Music Department der Calouste Gulbenkian Foundation, Lissabon)
  • Helga Rabl-Stadler (Präsidentin des Direktoriums der Salzburger Festspiele)
  • Hildegard Siess (Leiterin der Abteilung für Musik und Darstellende Kunst des BMUKK)
  • Christoph Stölzl (Präsident der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar)
  • Patrizia Trincanato (Stadträtin für Kultur der Stadt Bozen)
Ehrenpräsidium

Im Ehrenpräsidium sind vor allem hochrangige Vertreter von Städten und europäischer Organisationen vertreten, u. a.:

  • Michael Häupl (Bürgermeister von Wien)
  • Gábor Demszky (Oberbürgermeister von Budapest)
  • Pavel Bém (Primátor von Prag)
  • Andrej urkovsky (Primátor von Bratislava)
  • Mevlüt Çavuolu (Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates)
  • Micheline Calmy-Rey (Vorsitzende des Ministerkomitees des Europarates)
  • Thorbjørn Jagland (Generalsekretär des Europarates)
  • Androulla Vassiliou (EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Jugend und Mehrsprachigkeit)
  • Gabi Burgstaller (Landeshauptfrau von Salzburg (Bundesland))
  • Heinz Schaden (Bürgermeister von Salzburg)
  • Luigi Spagnolli (Bürgermeister von Bozen)
Schirmherrschaft

Das Orchester steht unter der Schirmherrschaft der Staatspräsidenten Heinz Fischer (Österreich) und Giorgio Napolitano (Italien), der ehemaligen Staatspräsidenten Václav Havel (Tschechien) und Richard von Weizsäcker (Deutschland), sowie von Jacques Delors, ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission (1985-1995).

Als gesamteuropäisches Jugendorchester steht es darüber hinaus unter dem Patronat des Europarates.

Finanzierung

Das Gustav Mahler Jugendorchester finanziert sich durch Subventionen, Sponsoringeinnahmen und Spenden sowie durch Honorare, die es von Veranstaltern für Konzertengagements erhält; eine besondere Bedeutung kommt den Residenzpartnern - derzeit Wien, Bozen, Interlaken und Lissabon - zu, die die aufwendigen Orchesterprobenphasen tragen.

Zur Mittelaufbringung fungiert weiters die Gustav Mahler Jugendorchester Förderstiftung als nicht rechtsfähige Stiftung mit Sitz in München, die wegen Förderung kultureller Zwecke als gemeinnützig anerkannt ist. Gefördert wird durch Spenden, Zustiftungen zum Stiftungsvermögen und Subventionen öffentlicher wie privater Fördereinrichtungen.

Subventioniert wird das Orchester von den österreichischen Ministerien Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten und Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, sowie vom Wiener Magistrat (MA 7  Kultur).

Bekannte Unternehmen treten als Sponsoren auf, Kooperationspartner sind die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, das Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (dessen Vorstand Erhard Busek ist), die Konservatorium Wien Privatuniversität und das Liechtenstein Museum.

Das GMJO sei, so ist auf der Website des Orchesters zu lesen, künstlerisch und organisatorisch von öffentlichen, institutionellen oder privatwirtschaftlichen Trägern unabhängig. Es sieht sich in seiner Tätigkeit ausschließlich der Förderung des musikalischen Nachwuchses verpflichtet ist.

Weblinks

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