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Musiker

Giuseppe Sammartini

geboren am 6.1.1695 in Milano, Lombardia, Italien

gestorben im November 1750 in London, England, Grossbritannien

Giuseppe Sammartini

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Giuseppe Sammartini (* 6. Januar 1695 in Mailand; † zwischen 17. und 23. November 1750 in London) war ein italienischer Oboist und Komponist.

Leben

Giuseppe Sammartini kam als Sohn des aus Frankreich stammenden Oboisten Alexis Saint-Martin zur Welt und war ein Bruder des bekannteren Komponisten Giovanni Battista Sammartini, den man auch als „Mailänder“ Sammartini bezeichnet. Er ging nach seiner Tätigkeit als Oboist im Orchester des Mailänder Regio Ducal Teatro um 1728 nach London. Deshalb wurde er später „Londoner“ Sammartini genannt.

Unter Georg Friedrich Händel spielte er im Londoner King’s Theatre und machte sich dort als ausgezeichneter Oboenvirtuose einen Namen. Charles Burney bezeichnete ihn als „celebrated“ („gefeiert“) und rühmt seine Musik als „full of science, originality and fire“ („voller Fähigkeiten, Originalität und Feuer“)[1]. Seine Kompositionen – meist Sonaten oder Konzerte für das eigene Instrument, aber auch Concerti grossi – waren zunächst nicht sehr verbreitet. Viele seiner Werke wurden erst nach seinem Tod veröffentlicht, stießen dann allerdings auf großen Zuspruch und wurden bis ins 19. Jahrhundert in den Concerts of Ancient Music gespielt.

Werke

Nach einem kleinen Werkverzeichnis des Verlegers John Walsh, London ca. 1752

  • „XII SONATAS For two GERMAN FLUTES or VIOLINS with a THOROUGH BASS Comps´d by Giuseppe St. Martino“ London 1738 [2]
  • 6 Solos for 2 German Flutes and a Bass Op.2da.
  • 12 Grand Sonatas for 2 Violins and a Bass Op.3za. (Melos Bibl. Müllheim/Bd.Stimmen I. Walsh London 1747)
  • 6 Solos for a German Flute and a Bass Op.4ta.
  • 6 Concertos for Violins in 7 Parts. Op.5ta.
  • 6 Sonatas for 2 German Flutes and a Bass Op.6ta.

nach den in der Melos Bibliothek in D- Müllheim lagernden Stimmen von I. Walsh, London 1752

  • 8 Ouvertures in eight Parts for Violons, Hoboys, Franch Hornes, etc. with a Through Bass op.7
  • und 6 Grand Concertos for Violons etc. in eight Parts Op. 8va. (Ausgabe ca. 1760) davon sind 3 Concertos für zwei Violinen und Orchester und 3 Concertos für die Oboe und Orchester.
  • Ouverturen
  • Concert grossi
  • Concerti, Opus 5
  • Triosonaten für zwei Blockflöten und B. c. Opus 8 (kann nur eine Bearbeitung sein. op.8va sind Grand Concertos = Concerti grossi)
  • Oboenkonzerte, Flötenkonzerte, Blockflötenkonzert, Konzert für Violoncello piccolo, Violinkonzerte
  • Triosonaten für zwei Violinen
  • Triosonaten für zwei Flöten

Sammartini heute

Sammartini war geschickt im Kontrapunkt, mit einem ausgezeichneten Sinn für Harmonie und einer Neigung zur Chromatik sowie gut im Erfinden von Melodien. Die weite Lyrik seiner langsamen Sätze und Menuette zeigen den Einfluss Händels. Seine musikalische Gestaltung ist anregend und gut gebaut[3].

Heute ist Giuseppe Sammartini besonders den Oboisten bekannt. Seine bei Schott neu edierte Sonate G-Dur für Oboe und basso continuo gehört zum barocken Standardrepertoire für das Instrument. Die orchestralen Werke wurden nicht neu herausgegeben, liegen allerdings in verschiedenen europäischen und amerikanischen Bibliotheken vor. Der auf Alte Musik spezialisierte Blockflötist Maurice Steger hat Giuseppe Sammartinis Werk zusammengetragen und teilweise ediert. Von ihm liegt eine Einspielungen des Komponisten vor (Giuseppe Sammartini: Sonate per flauto, Harmonia Mundi 2007).

Auf Tonträgern wurden seine Werke auch sonst vielfach (mehrfach für (Block-)Flöte und sonstige Blasinstrumente) eingespielt.

Weblinks

Quellen

  1. The New Grove Bd. 16 Artikel „Giuseppe Sammartini“
  2. http://conquest.imslp.info/files/imglnks/usimg/c/c0/IMSLP203918-PMLP344724-sammartini_trio_sonatas.pdf
  3. The New Grove Bd. 16 Artikel „Giuseppe Sammartini“
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 03.11.2017 08:00:16

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