Musikdatenbank

Musiker

Nikita Magaloff

Nikita Magaloff

geboren am 8.2.1912 in St. Petersburg, Russische Föderation

gestorben am 26.12.1992 in Vevey, VD, Schweiz

Nikita Magaloff

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Nikita Dmitrijewitsch Magaloff (* 8. Februarjul./ 21. Februar 1912greg. in Sankt Petersburg, Russisches Kaiserreich; † 26. Dezember 1992 in Vevey, Schweiz) war ein russischer Pianist und Interpret von Chopin und Liszt-Klavierwerken.

Leben

Während der Oktoberrevolution verließ seine Familie Russland und ging zunächst für vier Jahre nach Finnland, bevor sie sich in Paris niederließ. Hier wurde Magaloff Schüler von Isidore Philipp (der selbst bei einem Schüler Chopins studiert hatte) und Alexander Iljitsch Siloti (Lisztschüler) am Conservatoire de Paris und studierte Komposition bei dem ebenfalls nach Paris geflohenen Sergej S. Prokofjew. Sein besonderer Gönner war aber Maurice Ravel, der den jungen Pianisten ermunterte, sich auch mit zeitgenössischer Klaviermusik auseinanderzusetzen. Seine spätere erfolgreiche Karriere führte ihn um die ganze Welt. Einladungen erhielt Magaloff immer wieder zu den Festspielen in Salzburg, nach Edinburgh, Berlin, Zürich und Lausanne. 1949 übernahm er als Nachfolger von Dinu Lipatti die Meisterklasse für Klavier am Conservatoire de musique de Genève. Mit der Pianistin Clara Haskil und dem ungarischen Geiger Joseph Szigeti, dessen Tochter er heiratete, spielte er Kammermusik. Er lebte zuletzt am Genfersee. Pianistinnen wie Maria Tipo und Ingrid Haebler waren seine Schülerinnen.

Bekanntheit erlangte Magaloff durch die zyklische Wiedergabe sämtlicher Klavierwerke von Chopin, die er 1989 auf dem Bösendorfer SE als MIDI-Daten einspielte. Ferner war er ein exzellenter Interpret von Mozart, Beethoven, Schumann, Liszt und Strawinski. Seine Interpretationen der Klavierwerke von Strawinski waren herausragend. Soweit ersichtlich hat er als erster dessen Konzert für Klavier und Blasorchester und das Capriccio für Klavier und Orchester jeweils mit dem Orchestre de la Suisse Romande unter der Leitung von Ernest Ansermet für die Schallplatte eingespielt. 1985 erfolgte eine (im Jahr 2006 wiederveröffentlichte) Aufnahme des Konzertes für Klavier und Blasorchester mit dem NDR-Sinfonieorchester unter der Leitung von Günter Wand. Im Klavierduo spielte er mit seinem Freund Michel Dalberto, der ihm 1991 in der Jury des Internationalen Clara-Haskil-Klavierwettbewerbs folgte.

Weblinks

Commons: Nikita Magaloff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 12.06.2020 06:00:16

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Nikita Magaloff aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.