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Musiker

Justus Frantz

Justus Frantz - © Justus Frantz

geboren am 18.5.1944 in Inovcroclaw, Polen

Justus Frantz

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Justus Frantz (* 18. Mai 1944 in Hohensalza, heute Inowrocław) ist ein deutscher Pianist, Dirigent und Fernsehmoderator.

Leben

Justus Frantz ist ein Sohn des Breslauer Oberstaatsanwalts Richard Frantz († ca. Januar 1944) und Dorothea Sybille (Spitzname: Dosy) von Goßler (1906–2001), Tochter von Alfred von Goßler. Nach der Flucht vom Goßlerschen Familiengut Schätz zum Ende des Zweiten Weltkriegs hin kam die Mutter mit den vier Geschwistern gemeinsam mit der Familie von Alfred von Goßler auf dem Gut Tesdorf unter. Hier verbrachte er die ersten Lebensjahre.

Mit zehn Jahren begann Frantz das Klavierspiel.[1] Erkannt und gefördert wurde seine außergewöhnliche Begabung schon früh von Professor Eliza Hansen. 1967 gewann Frantz gemeinsam mit Claus Kanngießer den zweiten Preis beim internationalen Musikwettbewerb der ARD im Duo Violoncello und Klavier, was den Auftakt für seine internationale Karriere markierte.[2] Mit 23 Jahren wurde er in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen.

Besonders das Studium in den Meisterkursen von Wilhelm Kempff beeinflusste Frantz in seinem Werdegang. Der Durchbruch in die internationale Spitzenklasse gelang ihm 1970 als Pianist mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Herbert von Karajan. Sein Debütkonzert in den USA absolvierte Frantz 1975 bei den New Yorker Philharmonikern unter der Leitung von Leonard Bernstein, mit dem er auch später noch oft zusammenarbeitete. Er spielte auch unter weiteren namhaften Dirigenten, darunter Carlo Maria Giulini, Rudolf Kempe und Bernard Haitink.

Im Jahr 1986 wurde Frantz Professor an der Hamburger Musikhochschule. Die Professur ruht seit einigen Jahren.[3] Da es ihm wichtig war, einem möglichst breiten Publikum die klassische Musik zu erschließen, gründete er im gleichen Jahr das Schleswig-Holstein Musik Festival, das sich schnell zu einem Festival mit Weltrang entwickelte, bei dem Künstler der internationalen Spitzenklasse in Schlössern, Scheunen und Gutshäusern musizieren. Bis 1994 war er dessen Intendant. Er war außerdem Mitbegründer der Deutsch-sowjetischen jungen Philharmonie im Jahr 1989 sowie 1995 Gründer der Philharmonie der Nationen, die sich aus jungen Musikern verschiedener Länder zusammensetzt.

Frantz wurde auch durch mehrere eigene Fernsehsendungen bekannt, darunter Achtung, Klassik! (ZDF), für die er mit mehreren Fernsehpreisen ausgezeichnet wurde. Insbesondere Kindern bringt er klassische Musik in seinen Konzerten, Workshops und auf seinen CDs nahe. Auf der CD-Reihe Klassik für Kids moderiert er speziell für Kinder die Vorstellung von bedeutenden Komponisten.

Familie

Justus Frantz hat zwei Söhne: Christopher Tainton (* 1975) mit der Pianistin Carol Tainton, und Justus Konstantin Frantz (* 2005) mit seiner Ehefrau Ksenia Dubrowskaja (* 1980). Bis 1990 war Justus Frantz mit Alexandra von Rehlingen verheiratet. Sein Neffe ist der Pianist Caspar Frantz.

Repertoire

Frantz konzentriert sich in erster Linie auf die Musik der Klassik und der Romantik. Zusammen mit Christoph Eschenbach hat er häufig Stücke zu vier Händen und für zwei Klaviere aufgeführt. Besonders hat Frantz sich den Werken Mozarts sowie Beethovens gewidmet, die er in zyklischen Aufführungen in mehreren europäischen Städten präsentierte und auf diversen CD-Aufnahmen eingespielt hat.

Auszeichnungen

1989 wurde Justus Frantz zum Sonderbotschafter des Hohen Flüchtlingskommissars der UNO berufen und für sein Schaffen mit dem Großen Bundesverdienstkreuz geehrt. 2005 erhielt er gemeinsam mit der Philharmonie der Nationen den Würth-Preis der Jeunesses Musicales Deutschland.

Weblinks

 Commons: Justus Frantz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Justus Frantz auf Mallorca: ´Ein Tag allein am Klavier - das ist Glück´ in: Mallorca Zeitung vom 22. Juli 2010
  2. Preisträger Duo Violoncello und Klavier des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD (Memento vom 14. November 2011 im Internet Archive) (PDF, 111 KB)
  3. Hans-Juergen Fink, Sascha Balasko: Zwischen Genie und Gläubigern. In: Hamburger Abendblatt 22. August 2009 (online, abgerufen: 1. Mai 2012).
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