Musikdatenbank
Musiker
Emil Gilels

geboren am 19.10.1916 in Odessa, Ukraine
gestorben am 14.10.1985 in Moskau, Zentralrussland, Russische Föderation
Links www.emilgilels.com (Englisch)
Emil Grigorjewitsch Gilels
Emil Grigorjewitsch Gilels (russisch Эмиль Григорьевич Гилельс; * 6.jul./ 19. Oktober 1916greg. in Odessa; † 14. Oktober 1985 in Moskau) war ein sowjetischer Pianist. Neben Swjatoslaw Richter gilt er nicht nur als der beste sowjetische Pianist seiner Generation, sondern auch als einer der bedeutendsten Beethoven-Interpreten überhaupt.
Gilels wurde als Sohn von Esfir und Grigori Gilels geboren. Beide Elternteile gehörten zur großen jüdischen Gemeinde in Odessa.[1] Mit sechs Jahren begann er mit dem Klavierspiel. 1930 nahm er ein Klavierstudium am Konservatorium in Odessa auf. Er gewann 1933 den ersten Preis beim neu gegründeten sowjetischen Musikwettbewerb. Nach dem Studium in Moskau bei Heinrich Neuhaus gewann er 1938 den Concours Musical Reine Elisabeth in Brüssel, wo er sich u. a. gegen Arturo Benedetti Michelangeli durchsetzte.
Sergei Prokofjew widmete Emil Gilels 1942 seine 8. Klaviersonate, die Gilels uraufführte.
Als einer der ersten sowjetischen Künstler debütierte er 1955 mit dem ersten Klavierkonzert Tschaikowskis in den USA. Im Unterschied zu vielen anderen sowjetischen Künstlern, die Auslandsaufenthalte dazu nutzten, aus der Sowjetunion zu emigrieren, kehrte Gilels immer wieder dorthin zurück.[1]
Im Zentrum seines umfassenden Repertoires standen die Wiener Klassiker sowie Werke von Schumann, Brahms, aber auch Kompositionen der Barockmusik und des 20. Jahrhunderts. So entwickelte er gemeinsam mit Gidon Kremer und Lazar Gosman als Mitglied des Leningrader Kammerorchesters Aufarbeitungen von mehr als 200 Werken der Kammermusik, darunter Stücke von Dmitri Schostakowitsch und Benjamin Britten.
Das internationale Emil-Gilels-Gedenkprojekt der Emil Gilels Foundation im Internet gewährt Einblicke in das Leben und Wirken des Musikers. Die Emils Gilels Foundation wird im zweijährlichen Rhythmus ein Emil Gilels Festival veranstalten. Das erste fand vom 26. bis 31. März 2012 in Freiburg statt.
Ehrungen (Auswahl)
- Stalinpreis, 1946
- Leninorden, dreifach, zuletzt 1961
- Leninpreis, 1962
- Held der sozialistischen Arbeit
- Leopoldsorden
- Commandeur de l’Ordre du Mérite Culturel de Paris, 1967
Weblinks
- Werke von und über Emil Gilels im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Emil Gilels Foundation
- Artikel Emil Gilels in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Donald Henahan: MUSIC VIEW; WHO WILL REPLACE THE OLD GUARD OF SOVIET MUSIC? The New York Times, 27. Oktober 1985; abgerufen am 19. Oktober 2016 (englisch).
Georg Eismann, Hans Storck, Annerose Schmidt (1964) | Karl Laux, Lore Fischer (1965) | Daniel Shitomirski, Dieter Zechlin (1966) | Olivier Alain, Orchester der Bühnen der Stadt Zwickau (1967) | Swjatoslaw Richter (1968) | Peter Schreier, Herbert Schulze (1969) | Dmitri Baschkirow, Martin Schoppe (1970) | Günther Leib, Tatjana Nikolajewa (1971) | Ekkehard Otto, Marija Maksakowa (1972) | Emil Gilels, Elisabeth Breul (1973) | Amadeus Webersinke, Nelly Akopian (1974) | Sara Doluchanowa, Hélène Boschi (1975) | Sigrid Kehl, Elisso Wirsaladse (1976) | Rudolf Kehrer, Herbert Kaliga (1977) | Gertraud Geißler, Hans Joachim Köhler (1978) | Hanne-Lore Kuhse, František Rauch (1979) | Theo Adam, Miklós Forrai (1980) | Kurt Masur, Halina Czerny-Stefanska (1981) | Mitsuko Shirai, Peter Rösel (1982) | Rudolf Fischer, Eva Fleischer (1983) | Gustáv Papp, Dezső Ránki (1984) | Pawel Lisizian, Jacob Lateiner (1985) | Jörg Demus, Gerd Nauhaus (1986) | Dietrich Fischer-Dieskau (1987) | Albrecht Hofmann (1988) | Pavel Egorov, Bernard Ringeissen (1989) | Hartmut Höll, Günther Müller (1990) | Joan Chissell (1991) | Abegg Trio, Gisela Schäfer (1992) | Jozef De Beenhouwer (1993) | Wolfgang Sawallisch (1994) | Hansheinz Schneeberger, Dieter-Gerhardt Worm (1995) | Nancy B. Reich, Bernhard R. Appel (1996) | Nikolaus Harnoncourt (1997) | Linda Correll Roesner, Olaf Bär (1998) | Altenberg Trio, Ernst Burger (1999) | Olga Loseva, Steven Isserlis (2000) | John Eliot Gardiner (2001) | Alfred Brendel (2002) | Joachim Draheim, Juliane Banse (2003) | Daniel Barenboim (2005) | Margit L. McCorkle, Anton Kuerti (2007) | Reinhard Kapp, Michael Struck (2009) | András Schiff (2011) | Jon W. Finson, Ulf Wallin (2013) | Robert-Schumann-Forschungsstelle (2015) | Heinz Holliger (2017)
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Emil Grigorjewitsch Gilels aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.