B. J. Thomas

B. J. Thomas

geboren am 7.8.1942 in Hugo, OK, USA

gestorben am 29.5.2021 in Arlington, TX, USA

B. J. Thomas

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Billy Joe „B. J.“ Thomas (* 7. August 1942 in Hugo, Oklahoma) ist ein US-amerikanischer Pop- und Country-Sänger.

Leben und Werk

Thomas wuchs im US-Bundesstaat Texas auf, erst in der Umgebung von Houston, später in Rosenberg. Dort sang er im Kirchenchor und später auch im Highschool-Chor, den er sogar anführte. Daneben begann er mit 15 in einer Band namens The Triumphs mit Rockmusik und Auftritten in Clubs und im Lokalradio. Sie waren in Texas recht erfolgreich und bekamen auch einen Plattenvertrag. Mit dem selbstgeschriebenen Billy and Sue hatten sie einen ersten regionalen Hit. 1965 nahmen sie als ruhigere Nummer für ihr Rockalbum die Hank-Williams-Nummer I’m So Lonesome I Could Cry auf, eine Country-Nummer-1 aus dem Jahr 1949. Durch den Erfolg des Liedes wurde Scepter Records auf sie aufmerksam und brachte es als Single US-weit heraus. Als B. J. Thomas & the Triumphs hatten sie damit einen ersten Top-10-Hit in den Vereinigten Staaten.

Nach drei weiteren kleineren Hits trennte sich Thomas von den Triumphs und hatte 1968 mit Hooked on a Feeling gleich seinen ersten Solo-Top-10-Hit, der sich zudem über eine Million Mal verkaufte. Drei Jahre später machte Jonathan King daraus eine etwas eigenwillige Version, indem er die Indianergesänge („Ooga chacka“) aus dem Lied Running Bear von Johnny Preston einbaute. In England hatte er damit einen kleineren Hit, aber es war die schwedische Band Blue Swede, die 1974 die Ooga-chaka-Version in den USA bis auf Platz 1 brachte.

1969 bekam B. J. Thomas das Angebot, für den Filmsoundtrack der Western-Komödie Zwei Banditen den Song Raindrops Keep Fallin’ on My Head aufzunehmen. Die Komposition von Burt Bacharach und Hal David wurde daraufhin zu seinem größten Hit und ist bis heute ein Klassiker geblieben. In den USA war es nicht nur ein weiterer Millionenseller, er belegte auch für vier Wochen Platz 1 der Billboard-Charts.[1] Außerdem war es sein einziger internationaler Hit; er konnte sich auch in Großbritannien und Deutschland in den Hitparaden platzieren. Das Lied wurde bei der Oscarverleihung 1970 als „Bester Filmsong“ ausgezeichnet. Immer wieder taucht das Lied auch heute noch in Filmen auf, so zum Beispiel in Forrest Gump, 3 Engel für Charlie – Volle Power und Spider-Man 2.

Von 1970 bis 1972 hatte B. J. Thomas in den USA zahlreiche weitere Hits, darunter sechs Top-40-Singles, die bekannteste davon der Nummer-9-Hit I Just Can't Help Believing, die zudem auf Platz 1 der Adult-Contemporary-Charts landete. Ebenfalls eine Adult-Contemporary-Nummer-Eins war das Rock and Roll Lullaby, bei dem er Unterstützung von den Blossoms, Dave Somerville von den Diamonds und dem Gitarristen Duane Eddy bekam.

Als sich 1973 Scepter Records auflöste, machte Thomas auch einen einmaligen Ausflug ins Filmgeschäft als Darsteller eines Revolverhelden im US-Western Jory. Musikalisch kam er aber mit seinem Wechsel zu Paramount überhaupt nicht zurecht. Zwei Jahre vergingen, ohne dass er einen weiteren Hit landen konnte und erst 1975 mit einem Wechsel zu ABC Records kehrte der Erfolg zurück. Thomas, der schon immer in Richtung Country tendiert hatte, erreichte mit (Hey Won't You Play) Another Somebody Done Somebody Wrong Song sowohl in den Pop- als auch in den Country-Charts Platz 1. Und zum dritten Mal erhielt er für eine Single eine Goldene Schallplatte für eine Million verkaufte Exemplare. Als bester Country-Song bekam das Lied 1976 einen Grammy Award.

In der Folge war der Südstaatler immer seltener in den Popcharts anzutreffen und konzentrierte sich mehr und mehr auf Gospel-Musik. 1976 veröffentlichte er sein Album Home Where I Belong und von 1978 bis 1982 gewann er fünf Mal in Folge einen Gospel-Grammy, davon vier Mal für die beste Solo-Darbietung. Die 1980er Jahre standen dann wieder vermehrt im Zeichen der Country-Musik. 1981 wurde B. J. Thomas in die Grand Ole Opry aufgenommen. 1983 konnte er gleich zwei Titel auf Platz 1 der Country-Charts platzieren: Whatever Happened to Old Fashioned Love und New Looks from an Old Lover.

Ende der 1980er Jahre ließ sein Erfolg dann nach. Zudem hatte er Alkohol- und Drogenprobleme, mit denen er lange zu kämpfen hatte. Seit den 1990er Jahren ist er weiterhin regelmäßig auf Tour und veröffentlicht Platten. Über 70 Millionen Platten soll er bislang verkauft haben, viermal bekam er Gold.[2] 14 Lieder kamen in die Top 40 der Pop-, elf in die Top 40 der Country-Charts. B. J. Thomas lebt mit seiner Frau Gloria in Arlington, Texas und hat drei Kinder.

Diskografie

Singles

  • I'm So Lonesome I Could Cry (1966, B. J. Thomas & the Triumphs) US #8
  • Mama (1966) US #22
  • Billy and Sue (1966, B. J. Thomas & the Triumphs) US #34
  • Bring Back the Times (1966)
  • Tomorrow Never Comes (1966)
  • I Can't Help It (If I'm Still in Love with You) (1967)
  • The Eyes of a New York Woman (1968) US #28
  • Hooked on a Feeling (1968) US #5
  • It's Only Love (1969)
  • Pass the Apple Eve (1969)
  • Raindrops Keep Fallin' on My Head (1969) US #1, UK #38, DE #40[3]
  • Everybody's out of Town (1970) US #26
  • I Just Can't Help Believing (1970) US #9
  • Most of All (1970) US #38
  • No Love at All (1971) US #16
  • Mighty Clouds of Joy (1971) US #34
  • Long Ago Tomorrow (1971)
  • Rock and Roll Lullaby (1972, mit den Blossoms und Duane Eddy) US #15
  • That's What Friends Are For (1972)
  • Happier than the Morning Sun (1972)
  • (Hey Won't You Play) Another Somebody Done Somebody Wrong Song (1975) US #1
  • Help Me Make It (To My Rockin' Chair) (1975)
  • Don't Worry Baby (1977) US #17
  • Everybody Loves a Rain Song (1977)
  • Whatever Happened to Old Fashioned Love (1983)
  • New Looks from an Old Lover (1983)
  • The Whole World's in Love When You're Lonely
  • Two Car Garage

Samplerbeiträge

  • Hooked on a Feeling (70's Mixtape Vol. 1 & 2 - Music Inspired by Guardians of the Galaxy, 2014)

Literatur

  • Home Where I Belong, 1978, B. J. Thomas und Jerry B. Jenkins, Autobiografie.
  • In Tune, 1983, B. J. Thomas und Gloria Thomas, Autobiografie.

Einzelnachweise

  1. Für nähere Informationen zu dem Titel siehe: Bronson, Fred: The Billboard Book of Number One Hits. 3. überarbeitete und erweiterte Aufl. New York City, New York: Billboard Publications, 1992, S. 266.
  2. Auszeichnungen für Musikverkäufe: US
  3. Ehnert, Günter (Hrsg.): Hit Bilanz. Deutsche Chart Singles 1956-1980. Hamburg: Taurus Press, 1990, S. 204

Weblinks

Diese Seite wurde zuletzt geändert am 14.02.2019 11:39:18

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