Johannes Enders

Johannes Enders

geboren 1967 in Weilheim, Bayern, Deutschland

Johannes Enders

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Johannes Stefan Enders (* 12. Mai 1967 in Weilheim in Oberbayern) ist ein deutscher Jazzsaxophonist.

Leben

Während seiner Schulzeit im oberbayerischen Ort Weilheim spielte Enders Anfang der 1980er Jahre in der Musikschul-Bigband. Gemeinsam mit seinen Freunden Micha und Markus Acher (The Notwist) gründete er seine erste Band.

Im Anschluss an seine Schulzeit studierte er Musik auf dem Konservatorium in München, anschließend ab 1988 Jazz an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz. 1990 empfahl ihn der Ex-John Coltrane-Bassist Reggie Workman an die „Free Arts“-Abteilung der New Yorker Universität New School. Dort studierte er u. a. bei Dave Liebman und Jerry Bergonzi. In den USA nahm er unter anderem Unterricht bei Lee Konitz, Branford Marsalis, Donald Byrd, Kenny Werner, Jimmy Cobb und Jim Hall. Nach seinem US-Aufenthalt tourte er durch Südafrika. Dort nahm er 1992 die CD Reflections of South Africa mit dem Hilton Schilder Trio auf.

Anschließend kehrte er nach Weilheim zurück. Seit den 1990er Jahren spielt er mit Micha und Markus Acher, Andreas Gerth, Caspar Brandner und Ulrich Wangenheim in der Band Tied & Tickled Trio. Zusammen mit Martin Scales (git), Patrick Scales (bass), Stefan Schmid (piano) und Falk Willis (drums) gründete er 1993 die Gruppe Scalesenders.

1996 gründete er ein eigenes Quartett. Die Formation Enders Room (seit 2002 mit z. T. Rebekka Bakken, Wolfgang Haffner und Joo Kraus) erwies sich als gehaltvolles und letztlich auch erfolgreiches Elektrojazz-Projekt in der Tradition von Bugge Wesseltoft oder The Cinematic Orchestra. Enders programmiert dort auch, erzeugt elektronische Effekte und spielt Keyboards. In der Combo Triotope spielt er mit dem Bassisten Martin Zenker und dem Schlagzeuger Billy Hart.

Seit 2008 ist er Professor für Jazz-Saxophon an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig.

Preise und Auszeichnungen

1990 erhielt er den Silver Award beim American MusicFest in San Francisco. Im Folgejahr kam er im Saxophon-Wettbewerb des amerikanischen Thelonious Monk Institute of Jazz in die Endrunde. Den Musikförderpreis der Stadt München erhielt er 1998. 2003 wurde ihm der SWR-Jazzpreis und 2007 der Neue Deutsche Jazzpreis verliehen. 2012 gewann er den Echo Jazz als bester Saxophonist (national) und mit Tied & Tickled den Deutschen Musikautorenpreis für ihr Album La Place Demon.

Diskografie (Auswahl)

  • Harry Pepl Schönberg Improvations (1989, Amadeo) (mit David Liebman, Wolfgang Reisinger)
  • Reflections of South Africa (1992, Jazz4Ever) (mit Hilton Schilder, Basil Moses, Kevin Gibson)
  • Scalesenders This and More (1993, GLM)
  • Home Ground (1996, Enja) (mit Roberto Di Gioia, Thomas Stabenow, Guido May)
  • Tied & Tickled Trio Tied + Tickled Trio (1997, Payola)
  • Bright Nights (1998, Enja) (mit Ingrid Jensen, George Colligan, Dwayne Burno, Howard Curtis)
  • Quiet Fire (1999, Enja) (mit Vincent Herring, Roberto Di Gioia, Marc Abrams, Rick Hollander)[1]
  • Enders Room Monolith (2001–2002, Enja) – (mit Rebekka Bakken und Wolfgang Muthspiel)
  • Tied & Tickled Trio Observing Systems (2003, Morr Music)
  • Soprano (2004, Pirouet) (mit Oliver Kent, Henning Sieverts, John Hollenbeck)
  • Enders Room Human Radio (2004, Enja)
  • Enders Room Hotel Alba (2006, Intuition)[2]
  • Dome (2007, Intuition) (mit Nils Petter Molvær, Ulrich Wangenheim, Ralf Schmidt, Saam Schlamminger, John Hollenbeck)[3]
  • Enders Room Random Guru (2008)
  • Johannes Enders Quartett feat. Don FriedmanLive in New York (2008, Ammerton)
  • Carl Oesterhelt / Johannes Enders Divertimento für Tenor Saxophon und kleines Ensemble (2010)
  • Enders Room Zen Tauri (2010, Material Records)[4]
  • Johannes Enders Quartett Billy Rubin (2011, yellowbird/Enja 9707)
  • Johannes Enders Trio Mondvogel (2011, Jazz-Werkstatt)
  • Beirach/Enders/Köbberling "Summernight" Ammerton 003 2012
  • Johannes Enders Quartet Mellowtonin (2014, Enja) (mit Jean-Paul Brodbeck, Milan Nikolić, Billy Hart)
  • ZeitGeistMaschine feat Vincent Herring

Literatur

  • Martin Kunzler: Jazz-Lexikon. Band 1: A–L (= rororo-Sachbuch. Bd. 16512). 2. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-16512-0.

Weblinks

 Commons: Johannes Enders – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zur Begegnung von Enders und Herring (Jazzzeitung)
  2. Besprechung Jazzthetik
  3. Besprechung laut.de
  4. Besprechung NZZ
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 19.09.2018 19:06:00

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