Orville Burrell

geboren am 22.10.1968 in Kingston, Jamaika

Alias Shaggy

Shaggy

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Shaggy (* 22. Oktober 1968 in Kingston, eigentlich Orville Richard Burrell) ist ein jamaikanischer Reggae-Pop-Musiker.

Werdegang

Den Spitznamen Shaggy erhielt er nach eigenen Angaben bereits als kleines Kind wegen seiner Haare (engl. shaggy struppig). Das Verb to shag steht umgangssprachlich auch für die Ausübung von Geschlechtsverkehr.[1]

Aufgewachsen in eher ärmlichen Verhältnissen, wanderte er mit 18 nach Brooklyn, USA in den Stadtteil Flatbush aus. 1987 nahm er Gesangsunterricht in Brooklyn und wurde im Jahr darauf entdeckt, als er singend in den Straßen Brooklyns unterwegs war. Kurz darauf veröffentlichte er dort seine beiden ersten Singles Mampie und Big Up. Mit 20 Jahren trat er in das Marine Corps der USA ein und musste 1991 nach Kuwait, wo er während des Zweiten Golfkrieges stationiert war. Nach seiner Rückkehr vom Persischen Golf entschloss er sich, seine musikalische Karriere weiterzuverfolgen. 1993 erschien das Debütalbum Pure Pleasure, das vor allem durch die Coverversion des Titels Oh Carolina im Original von den Folkes Brothers zum Charthit wurde. 1995 folgte die Single Boombastic. Das gleichnamige Album erhielt den Grammy Award für das Beste Reggae-Album 1996. Durch die Werbung eines Jeans-Herstellers mit dem Song Boombastic wurde er schlagartig auch in Zentraleuropa einem breiteren Publikum bekannt. 1996 schließlich gründete er gemeinsam mit seinem damaligen Manager Robert Livingston und seinem Produzenten Shaun Sting International Pizzonia das Label Big Yard.[2]

2001 erlebte er ein Comeback mit den weltweiten Nummer-1-Erfolgssingles It Wasn't Me und Angel. Letztere ist aufgebaut auf Chip Taylors und Evie Sands' Song Angel of the Morning (1967), der 1968 von Merrilee Rush und erneut 1981 von Juice Newton erfolgreich aufgenommen wurde.[3] Das Album Hot Shot, welchem diese beiden Titel entnommen waren, wurde Nummer eins in den amerikanischen Billboard 200. 2002 erschien eine Remix Version des Albums Hot Shot. Es folgten die Alben Lucky Day, 2002 veröffentlicht, und Clothes Drop (2005), auf dem auch zwei Kooperationen mit Nicole Scherzinger zu hören sind.

Am 5. Oktober 2007 erschien sein Album Intoxication. Eine Kooperation mit dem Rapper und R'n'B-Sänger Akon (Lonely) führte zum gemeinsamen Song What´s Love (eine Coverversion des Tina-Turner-Klassikers Whats Love Got To Do With It aus dem Jahr 1984). Unterstützt wurde Shaggy auf diesem Album vom Produzententeam Sting International, Robert Livingston, Tony Kelly und Christopher Birch.

Im Januar 2008 veröffentlichte Shaggy den offiziellen Mascots Song zur Fußball-Europameisterschaft 2008 Feel the Rush. Der Titel war für ihn der erste Top-10-Erfolg seit sieben Jahren. Die Melodie wurde von Samims Titel Heater aus dem Jahre 2007 übernommen. Am 20. Juni 2008 erreichte dieser offiziell die Nummer eins der deutschen Single-Charts.[4]

Ende 2010 trennte er sich von seinem langjährigen Manager Robert Livinston, und verließ damit auch das Label Big Yard. Somit war der Weg frei für die Gründung des neuen Labels Ranch Entertainment, gemeinsam mit Rayvon, Red Fox und Shaun Pizzonia. Im Januar 2011 erschien sein neuntes Studioalbum Shaggy & Friends. Dieses Album war das erste und bisher auch einzige Album, das nur als Onlineversion zum Herunterladen erhältlich ist. Am 19. Juli 2011 schließlich erschien sein bisher zehntes Studioalbum mit dem Titel Summer in Kingston, von dem seit dem 7. Februar 2012 eine Bonusversion unter dem Titel Lava Edition erhältlich ist.[5] Shaggy war mit diesem Album für den Grammy Award für das beste Reggae Album International 2012 nominiert.

Im August 2012 veröffentlichte er den Titel Girls Just Want To Have Fun, der das Sample des Klassikers von Cyndi Laupers gleichnamigen Hit enthielt und sich in Deutschland auf Rang 29 der Charts platzieren konnte.[6] Nach einer Europatour (u. a. Chiemsee Reggae Summer) veröffentlichte er am 28. September 2012 in Deutschland das Album Rise. Auf diesem befindet sich unter anderem die gleichnamige Single, sowie einige Singleauskopplungen aus dem Album Summer in Kingston und die Charity-Single aus dem Sommer 2012 WorldCitizen mit Jahcoustix.

Im Herbst 2013 erschien das zusammen mit Sly & Robbie aufgenommene Album Out of Many One Music. Eine erste Auskopplung davon erschien bereits am 23. April 2013 mit dem Titel Fight This Feeling eine Koloboration mit Beres Hammond.

Filmmusik

Shaggy engagiert sich in regelmäßigen Abständen auch als Komponist von Filmmusik. Sein erstes Engagement war 1995 für den Film Money Train, eine Columbia Pictures Produktion. Es handelt sich dabei um einen Comedy-Thriller mit Wesley Snipes, Woody Harrelson und Jennifer Lopez als New York City transit cops in den Hauptrollen. Shaggy sang dafür den Titelsong The Train Is Coming mit Ken Boothe ein.[7] 2002 sang er erneut den Titelsong eines Filmes, diesmal für die Warner Brothers Produktion Showtime. Showtime ist eine US-amerikanische Satire von Tom Dey mit Robert De Niro und Eddie Murphy in den Hauptrollen.

Bei zwei weiteren Filmproduktionen ist Shaggy auf dem Soundtrack vertreten: 1998 coverte er Under the Sea, den Titelsong von Arielle, die Meerjungfrau von Disney. Dieser Titel erschien auf dem Album The Magic of Disney[8], auf dem 20 internationale Stars berühmte Disney-Songs singen. Shaggy ist auch auf dem Soundtrack zum 2002 erschienenen Kinofilm Scooby-Doo vertreten. Der Titel des Songs lautet Shaggy, Where Are You?[9]

Werbetestemonial

Shaggy ist obendrein auch ein gern gebuchtes Werbetestemonial. Im Jahr 2008 verpflichtete Pepsi Shaggy für einen Spot, in dem er allerdings nicht selbst sang.[10] Im darauffolgenden Jahr, als Italiens bekannter Kinderschokolade-Hersteller Ferrero Shaggy als Testemonial für Kinder Maxi King buchte, wurde sein Hit Fly High als Hintergrundmusik gespielt.[11]

Wohltätigkeits-Engagement

Shaggy unterstützt immer wieder wohltätige Projekte, wie etwa das World-Citizen-Projekt, das versucht, den Dialog zwischen Volksgruppen, Menschen unterschiedlicher Klassen und Religionsgemeinschaften zu fördern. Hierfür nahm er im Januar 2012 den Song WorldCitizen mit Jahcoustix auf.[12] Auch für die Opfer des Erdbebens in Haiti im Januar 2010 hat er einen Benefizsong mit dem Titel Rise Again eingespielt. Sein Hauptprojekt ist das Bustamante Hospital for Children in Jamaika, für das er in zahlreichen karitativen Projekten und mit vielen Benefizkonzerten schon mehrere hunderttausend US-Dollar gesammelt hat.[13] Der englische Prinz Harry hat bei seinem Besuch in Jamaika am 6. März 2012 mit Shaggy das Hospital besucht.[14] Eine eigene Single mit dem Titel Save a Life komplettiert sein Engagement für dieses Projekt.

Diskografie

Hauptartikel: Shaggy/Diskografie

Auszeichnungen

  • Grammy
    • 1996: in der Kategorie Bestes Reggae-Album (Boombastic)
    • Nominierungen in der Kategorie Bestes Reggae-Album 2006 (Clothes Drop), 2009 (Intoxication) und 2012 (Summer in Kingston)
    • eine Nominierung in der Kategorie Beste Pop Kolloboration mit RikRok für den Titel It Wasn´t Me 2002
  • RSH-Gold
    • 1996: in der Kategorie Werbesong des Jahres (Boombastic)[15]
  • American Music Awards [16]
    • 2002 Nominierung Favorite Male Pop/Rock Artist
    • 2002 Nominierung Favorite Rap/Hip-Hop Artist
    • 2002 Nominierung Favorite Internet Artist of the year

Einzelnachweise

  1. LEO Wörterbuch
  2. http://bigyardmusic.com/index.php?option=com_content&task=view&id=1&Itemid=3
  3. coverinfo.de Coverversionen- und Musikzitate-Datenbank
  4. media-control.de: Shaggy und Ich+Ich gehen in Führung Pressemitteilung vom 17. Juni 2008.
  5. http://shaggyonline.com/post/17226988652/its-here-download-summer-in-kingston-lava
  6. media-control
  7. Allmusic.com Erster Punkt in der Tabelle
  8. http://www.jpc.de/jpcng/poprock/detail/-/art/The-Magic-Of-Disney/hnum/6579645
  9. amazon.de 1. Hörbeispiel Interpret
  10. http://jamaica-star.com/thestar/20080917/ent/ent1.html
  11. http://www.wuv.de/marketing/der_maxi_king_fuer_ferrero/
  12. http://www.weareworldcitizen.de/2012/02/worldcitizen-videodreh-mit-shaggy-und-jahcoustix/
  13. http://shaggyonline.com/charity
  14. Harry bolts through first day, Jamaica Gleaner vom 7. März 2012. Abgerufen am 10. März 2012.
  15. RSH-Gold Verleihung 1996

Weblinks

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