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Orchester/Ensemble

Tonhalle-Orchester Zürich

Tonhalle-Orchester Zürich

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Das Tonhalle-Orchester Zürich wurde 1868 gegründet. 1895 zog es in die neue Tonhalle, die als einer der besten Konzertsäle der Welt gilt.

Orchester

Das Orchester besteht heute aus rund hundert Musikern. Unzählige Gastdirigenten und Solisten musizieren im Verlauf der Jahre mit dem Orchester, das seit einigen Jahren zur Weltklasse zählt; auch dank der Tätigkeit seines langjährigen Chefdirigenten und heutigen Ehrendirigenten David Zinman.

Intendantin ist Ilona Schmiel und Chefdirigent bis 2018 Lionel Bringuier, ab Saison 2019/2020 hat diese Funktion samt künstlerischer Leitung Paavo Järvi inne.[1]

Das Orchester unterhält eine eigene Orchesterakademie: Studienplätze für Streicher stehen zur Verfügung.

Chefdirigenten

Vorgeschichte

Um 1600 wurde die Musikgesellschaft «zum Chorherresaal» gegründet, 1613 die Musikgesellschaft «ab dem Musiksaal beim Kornhaus» und 1679 diejenige «zum Fraumünster». 1812 schlossen sich diese alten Zürcher Musikgesellschaften in der «Allgemeinen Musikgesellschaft» (AMG) zusammen. Das Orchester der AMG, ein mit Amateuren und Berufsmusikern besetztes Orchester, prägte entscheidend das kulturelle Leben der Stadt.

Das Orchester der AMG wurde von folgenden Chefdirigenten geleitet:

  • 1821–1846: Casimir von Blumenthal
  • 1846–1852: Franz Abt
  • ab 1850: Richard Wagner als ständiger Gastdirigent des Orchesters
  • 1865–1906: Friedrich Hegar (seit der Gründung Dirigent des Tonhalle-Orchesters)

Diskographie der neueren Zeit

  • Antonín Dvořák: Violinkonzert / Julia Fischer, Tonhalle-Orchester Zürich, David Zinman, 2012 (Decca)[2]
  • Arthur Honegger: Pacific 231 / Sinfonie Nr. 2 u. a. sinfonische Werke
  • Wolfgang Amadeus Mozart: Violinkonzerte 1–5 / Haffner Serenade (Solistin: Pamela Frank)
  • Joseph Haydn/Johann Nepomuk Hummel/Ferdinand David/Georg Christoph Wagenseil: Trompeten- und Posaunenkonzerte (Jeffrey Segal, Michael Bertoncello)
  • Ibert/Khachaturian: Flötenkonzerte (Solist: Emmanuel Pahud)
  • Ludwig van Beethoven: Sinfonien 1–9
  • Ludwig van Beethoven: Ouvertüren
  • Ludwig van Beethoven: Missa solemnis
  • Ludwig van Beethoven: Klavierkonzerte 1–5 (Solist: Yefim Bronfman)
  • Ludwig van Beethoven: Violinkonzert / Violinromanzen Nr. 1 und Nr. 2 (Solist: Christian Tetzlaff)
  • Ludwig van Beethoven: Tripelkonzert / Septett (Solisten: Yefim Bronfman, Gil Shaham, Truls Mørk)
  • Richard Strauss: Don Juan; Till Eulenspiegels lustige Streiche; Also sprach Zarathustra (Primož Novšak)
  • Richard Strauss: Sinfonia domestica; Parergon
  • Richard Strauss: Don Quixote (Thomas Grossenbacher, Michel Rouilly); Celloromanze; Bläserserenade
  • Richard Strauss: Metamorphosen; Vier letzte Lieder (Melanie Diener); Oboenkonzert (Simon Fuchs)
  • Richard Strauss: Ein Heldenleben (Primož Novšak); Tod und Verklärung
  • Richard Strauss: Alpensinfonie; Festliches Präludium
  • Richard Strauss: Aus Italien; Macbeth
  • Robert Schumann: Sinfonien 1–4
  • Gustav Mahler: 1. Sinfonie; mit Blumine[3]
  • Gustav Mahler: 2. Sinfonie
  • Gustav Mahler: 3. Sinfonie
  • Gustav Mahler: 4. Sinfonie
  • Gustav Mahler: 5. Sinfonie
  • Gustav Mahler: 6. Sinfonie
  • Gustav Mahler: 7. Sinfonie
  • Gustav Mahler: 8. Sinfonie
  • Gustav Mahler: 9. Sinfonie
  • Gustav Mahler: 10. Sinfonie
  • Gustav Mahler: Das Lied von der Erde; mit Busoni: Berceuse élégiaque
  • Maurice Ravel: Klavierkonzert G-Dur und Klavierkonzert für die linke Hand D-Dur (Solistin: Yuja Wang)
  • Maurice Ravel: Sämtliche Orchesterwerke, Lionel Bringuier, 2015 (DGG)

Auszeichnungen

  • 2007: Midem Classical Award für CD mit Beethovens Violinkonzert (Christian Tetzlaff)
  • 1999: Preis der deutschen Schallplattenkritik für CDs mit Beethovens Sinfonien

Film

Erstmals in seiner Geschichte hat das Tonhalle-Orchester Zürich unter dem Chefdirigenten David Zinman, zusammen mit dem Komponisten Diego Baldenweg und Musikproduzenten Lionel Vincent Baldenweg, im Herbst 2009 einen aufwendigen Soundtrack für einen Kinofilm (180°-AMOK) aufgenommen.[4] Dieses Projekt wurde 2010 am Internationalen Filmfestival Locarno mit dem SUISA-Preis für die «beste Filmmusik» honoriert.

Literatur

  • Rene Karlen, Andreas Honegger, Marianne Zelger-Vogt: «Ein Saal, in dem es herrlich klingt.» Hundert Jahre Tonhalle Zürich. ISBN 3-85823568-7.
  • Rudolf Schoch: Hundert Jahre Tonhalle Zürich 1868–1968. Atlantis Verlag, Zürich.
  • Laurenz Lütteken (Hrsg.): Zwischen Tempel und Verein. Musik und Bürgertum im 19. Jahrhundert. Zürcher Festspiel-Symposium 2012. Bärenreiter, Kassel 2013, ISBN 978-3-76182154-1. (Rezension)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Peter Hagmann: Tonhalle Zürich – Ein Mann mit Eigenschaften. In: Neue Zürcher Zeitung, 30, Mai 2017.
  2. Hörproben
  3. Blumine (engl. WP)
  4. Quelle: Werbewoche
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 16.11.2018 13:44:50

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