Kansas

Kansas (Band)

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Kansas ist eine US-amerikanische Rockband, die 1972 im US-Staat Kansas aus einer Vereinigung der Musikergruppen White Clover und Proto-Kaw hervorging. Sie gilt als wichtigster amerikanischer Vertreter des klassischen Progressive Rock der 1970er Jahre. Zu ihrem Songrepertoire gehören die 1978 in den Top 10 platzierte Single Dust in the Wind, aber auch epische Stücke wie Icarus und The Pinnacle aus dem 1975 erschienenen Album Masque.

Bandgeschichte

Eine gleichnamige achtköpfige Vorläuferband mit den späteren Bandmitgliedern Ehart, Hope und Livgren (manchmal auch als Kansas I bezeichnet) existierte bereits von 1970 bis 1971. Ihre größten Erfolge feierte die Band jedoch nach ihrer Neugründung im Jahre 1972. Der Song Dust in the Wind (aus dem 77er-Album Point of Know Return) wurde zum Evergreen und Carry On Wayward Son zählt noch heute zu den meistgespielten Titeln im amerikanischen Classic Rock Radio. Die dazugehörigen Alben, Point of Know Return und Leftoverture, erhielten mehrfach Platin. Insgesamt verkaufte die Band mehr als 15 Millionen Tonträger. Ihre frühen sowie die neueren Kompositionen integrieren klassische Elemente und Instrumente (z. B. Robbie Steinhardts virtuos gespielte Geige).

Ab 1980 folgten zahlreiche Umbesetzungen, vor allem ausgelöst durch die Spannungen zwischen Steve Walsh und Kerry Livgren, der sich zusammen mit Bassist Dave Hope den Wiedergeborenen Christen anschloss.

Nach dem Ausstieg von Steve Walsh übernahm John Elefante den Platz am Mikrofon. Mit ihm spielte die Band die Alben Vinyl Confessions und Drastic Measures ein. Viele der Songs der beiden Alben – insbesondere von Drastic Measures – wurden vom neuen Sänger, meist in Co-Produktion mit dessen Bruder Dino Elefante, geschrieben. Geiger Robbie Steinhardt verließ nach Vinyl Confessions die Band. Ein weiterer Track, Perfect Lover, ebenfalls aus der Feder von John und Dino Elefante, wurde noch mit der Besetzung von Drastic Measures für das Best-of-Album eingespielt, bevor sich Kansas zunächst auflösten. Ab 1985 und den beiden Streets-Alben, welche Walsh zusammen mit Billy Greer unter der Plattenfirma Atlantic Records aufgenommen hatte, gab es Pläne für einen Neuanfang.

Zusammen mit ihm, Phil Ehart, Richard Williams und Steve Morse entstand das Reunion-Album Power. Trotz des Kritikpunktes, dass dieses Album noch zu sehr an die AOR-Phase der Band erinnerte, konnte man mit dem Nachfolgewerk In the Spirit of Things, einem Konzeptalbum, viele Kritiker überzeugen. Walsh nennt dieses Album bis zum heutigen Tage seinen Lieblings-Output der Band.

Kerry Livgren ist seit 1983 nicht mehr offizielles Bandmitglied, tritt aber nach wie vor gelegentlich als Gastmusiker mit auf und ist auch im Studio mit dabei. So hat er die Platte Somewhere to Elsewhere aus dem Jahr 2000 im Alleingang komponiert. Hier spielen alle Original-Mitglieder zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder zusammen.

Kansas ist heute vor allem eine erfolgreiche Tourband. Im Frühjahr 2006 erfolgte eine Umbesetzung: Geiger Robbie Steinhardt wurde ersetzt durch David Ragsdale, der schon einmal von 1991 bis 1997 Mitglied der Band war. Offizielle Gründe für das Ausscheiden von Steinhardt seien dessen verlorene Lust am Touren, während Insiderkreise von bandinternen Differenzen, vor allem mit Sänger Steve Walsh, sprechen. Inzwischen (2008) heißt es, Steinhardt habe sich in den Ruhestand begeben. Im Frühjahr 2014 erklärte Sänger Steve Walsh seinen Ausstieg aus der Band. Am 16. August 2014 spielte er in Sioux City sein Abschiedskonzert nach über 40-jähriger Bandmitgliedschaft. Ersetzt wurde Walsh durch Leadsänger/Keyboarder Ronnie Platt sowie David Manion, den langjährigen Lichttechniker der Band, als zweiten Keyboarder und Background-Sänger. Das erste Konzert in dieser Besetzung spielte die Band am 12. September 2014 auf dem Oklahoma State Fair in Oklahoma City.

Am 12. Mai 2017 sagte Kansas ihre für den Sommer 2017 geplante Europatournee ab. Diese hätte am 4. Juni in Reykjavík beginnen, und etwa ein Dutzend Konzerte u.A. in Helsinki, Oslo, Paris, Berlin und anderen Orten in Schweden, Dänemark und Deutschland umfassen sollen, bei der sie auch als Headliner auf Festivals gebucht waren. Als Grund wurden nicht näher spezifizierte, angeblich von U.S.-Behörden ausgegebene und für Europa geltende Reisewarnungen (safety and security warnings) genannt.[1][2]

Diskografie

Alben

Jahr Titel Chartplatzierungen[3][4] Anmerkungen[5]
Deutschland DE Schweiz CH Vereinigte Staaten US
1974 Kansas 174
(10 Wo.)
US: Gold
1975 Song for America 57
(15 Wo.)
US: Gold
1975 Masque 70
(20 Wo.)
US: Gold
1976 Leftoverture 5
(42 Wo.)
US: 4-fach-Platin
1977 Point of Know Return 4
(51 Wo.)
US: 4-fach-Platin
1978 Two for the Show 32
(19 Wo.)
Livealbum
US: Platin
1979 Monolith 10
(24 Wo.)
US: Gold
1980 Audio-Visions 26
(21 Wo.)
US: Gold
1982 Vinyl Confessions 36
(11 Wo.)
16
(20 Wo.)
1983 Drastic Measures 41
(21 Wo.)
1984 The Best of Kansas 154
(5 Wo.)
Best-of-Album
US: 4-fach-Platin
1986 Power 35
(27 Wo.)
1988 In the Spirit of Things 114
(7 Wo.)
2015 Miracles out of Nowhere 61
(1 Wo.)
Soundtrack zu einer Banddokumentation
2016 The Prelude Implicit 25
(2 Wo.)
23
(1 Wo.)
41
(1 Wo.)
2017 Leftoverture − Live & Beyond 77
(1 Wo.)
65
(1 Wo.)

weitere Alben

  • Freaks of Nature (1995)
  • Live at the Whiskey (1992)
  • Carry On (Kompilation, 1992)
  • The Kansas Boxed Set (1994)
  • Live at the KBFH (1998)
  • Always Never the Same (1998)
  • Somewhere to Elsewhere (2000)
  • Dust in the Wind − Live (2001)
  • Device Voice Drum (live, 2002)
  • The Ultimate Kansas (2002)
  • Sail On: The 30th Anniversary Collection (2004, Box inklusive Bonus-DVD mit frühen Videos, TV-Shows)
  • On the Other Side (Kompilation, 2005)
  • Works in Progress (Kompilation, 2006, inklusive Bonus-DVD mit Videoausschnitten aus Live at the Whiskey und Device Voice Drum)
  • Playlist: The Very Best of Kansas (2008)
  • There’s Know Place Like Home – Live (2009)

Singles

Jahr Titel
Album
Chartplatzierungen[3] Anmerkungen[5]
Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1976 Carry On Wayward Son
Leftoverture
51
(7 Wo.)
11
(20 Wo.)
US: Gold, UK: Silber
1977 Point of Know Return
Point of Know Return
28
(14 Wo.)
1978 Dust in the Wind
Point of Know Return
6
(20 Wo.)
US: Platin, + Gold (physisch)
1978 Portrait (He Knew)
Point of Know Return
64
(6 Wo.)
1979 Lonely Wind
Two for the Show
60
(5 Wo.)
Liveaufnahme; Original erschien 1974 als Single
1979 People of the South Wind
Monolith
23
(12 Wo.)
1979 Reason to Be
Monolith
52
(8 Wo.)
1980 Hold On
Audio-Visions
40
(11 Wo.)
1980 Got to Rock On
Audio-Visions
76
(5 Wo.)
1982 Play the Game Tonight
Vinyl Confessions
17
(15 Wo.)
1982 Right Away
Vinyl Confessions
73
(6 Wo.)
1983 Fight Fire with Fire
Drastic Measures
58
(7 Wo.)
1986 All I Wanted
Power
19
(18 Wo.)
1987 Power
Power
84
(4 Wo.)

weitere Singles

  • Can I Tell You (1974)
  • Bringing It Back (1975)
  • Song for America (1975)
  • It Takes a Woman’s Love (To Make a Man) (1976)
  • Mysteries and Mayhem (1976)
  • What’s on My Mind (1977)
  • Chasing Shadows (1982)
  • Everybody’s My Friend (1983)
  • Perfect Lover (1984)
  • Can’t Cry Anymore (1987)
  • Stand Beside Me (1988)
  • Desperate Times (1995)
  • Hope Once Again (1995)

Quellen

  1. Pressebericht zur Tourabsage 2017
  2. Pressebericht bei Teamrock
  3. a b Chartquellen: DE UK US
  4. The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7.
  5. a b Auszeichnungen: UK US

Weblinks

 Commons: Kansas (Band) – Sammlung von Bildern
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 19.01.2018 16:08:12

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