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Wilhelm Taubert

Wilhelm Taubert - © Eduard Magnus: Bildnis Wilhelm Taubert, 1862 Oil on canvas, 68 x 57,3 cm Gallery: Alte Nationalgalerie Berlin

geboren am 23.3.1811 in Berlin, Berlin, Deutschland

gestorben am 7.1.1891 in Berlin, Berlin, Deutschland

Wilhelm Taubert

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Karl Gottfried Wilhelm Taubert (* 23. März 1811 in Berlin; † 7. Januar 1891 in Berlin) war ein deutscher Pianist und Komponist.

Leben

Taubert studierte an der Friedrich-Wilhelms-Universität seiner Vaterstadt unter anderem Philosophie. Bereits während dieses Studiums wurde er Schüler der Komponisten Ludwig Berger und Bernhard Klein. Nach erfolgreichem Abschluss seines Studiums wirkte er bis 1831 meistenteils als Musiklehrer.

1838 widmete er Clara Wieck seine Konzertetüde La Campanella op. 41 Nr. 1, die die Pianistin allerdings nie öffentlich gespielt hat[1], obwohl sie als Tauberts bedeutendstes Klavierwerk gilt.

Bereits 1831 berief man ihn als Dirigent der Berliner Hofkonzerte; zehn Jahre später avancierte Taubert als Musikdirektor an die Königliche Oper. In diesem Amt begründete er im Winter 1842/43 die „Symphonie-Soireen“, die die Hofkapelle unter seiner Leitung aufführten. Zwischen 1845 und Ende 1869 hatte er dieses Amt inne; ab 1849 gemeinsam mit Heinrich Dorn. Als Dirigent engagierte er sich auch für bedeutende Zeitgenossen: Am 13. Februar 1843 brachte er Robert Schumanns Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 zur Berliner Erstaufführung.

Trotz seiner Pensionierung 1870 arbeitete Taubert weiter mit den Hofmusikern und wurde 1875 zum Vorsitzenden der Musikalischen Sektion der Akademie der Künste; seit 1834 war er dort bereits Mitglied.

Taubert komponierte Opern und Sinfonien, Kantaten und Schauspielmusiken, Streichquartette und Klaviertrios, Klavier-, Violin- und Cellosonaten und über 300 Lieder, darunter zahlreiche Kinderlieder, wie etwa Schlaf in guter Ruh. Gerade in diesen Liedern war sein Erfolg begründet; dieser lag nicht nur in den vortragenden Sängerinnen (wie Amalie Joachim, Jenny Lind oder Johanna Wagner) begründet.

Aufgrund seiner Verdienste um die Musik wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft der Sing-Akademie zu Berlin verliehen. Ende 1889 gab Taubert alle seine Ämter zurück und zog sich ins Privatleben zurück.

Kurz vor seinem 80. Geburtstag starb Wilhelm Taubert Anfang 1891 in Berlin. Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Friedhof I der Gemeinde Jerusalems- und Neue Kirche an der Zossener Straße in Berlin-Kreuzberg (Abt. 3/1). Ein Porträtmedaillon an dem Grabstein ist verloren gegangen.[2]

Familie

Wilhelm Taubert heiratete am 30. November 1834 Wilhelmine Schechner (* 1816 in München, † 14. September 1892 in Berlin),[3] eine Schwester der Sängerin Nanette Schechner-Waagen (1804–1860). Ein Sohn aus dieser Ehe war der Schriftsteller Emil Taubert (1844–1895).

Werke (Auswahl)

  • Die Kirmes, Oper, 1832
  • Die Zigeuner, Oper, 1834
  • Marquis und Dieb, 1842
  • Joggeli, Oper
  • Macbeth, Oper, 1857
  • Caesario oder Was ihr wollt, Oper, 1874
  • 1. Sinfonie in C-Dur op. 31 (1831)
  • 2. Sinfonie in F-Dur op. 69 (1846)
  • 3. Sinfonie in h-Moll op. 80 (1850)
  • 4. Sinfonie in c-Moll op. 113 (1855)
  • Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 (E-Dur op. 18 & A-Dur op. 189) – Ersteinspielung 2010[4]

Literatur

  • Arthur F. Bussenius, Carl Wilhelm Taubert, Ferdinand Hiller (= Die Componisten der neueren Zeit, Band 43), Kassel: Balde, 1857 (Digitalisat)
  • Carl Freiherr von Ledebur, Tonkünstler-Lexicon Berlin's von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, Berlin 1861, S. 583–592 (Digitalisat)
  • Robert Eitner: Taubert, Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 37, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 430–433.
  • Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Korrespondenten in Berlin 1832 bis 1883, hrsg. von Klaus Martin Kopitz, Eva Katharina Klein und Thomas Synofzik (= Schumann-Briefedition, Serie II, Band 17), Köln: Dohr 2015, S. 695–727, ISBN 978-3-86846-028-5

Weblinks

Commons: Wilhelm Taubert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Clara Wieck-Schumanns Studien- und Konzertrepertoire, Liste online im Schumann-Portal
  2. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 217.
  3. Monatshefte für Musikgeschichte, Jg. 25 (1893), S. 161 (Digitalisat)
  4. Wolfram Goertz [1]: Romantische Raritäten für Klavier und Orchester – Rezension
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