Kygo

Kygo

geboren am 11.9.1991 in Singapur

Alias Kyrre Gørvell-Dahll

Kygo

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Kygo (* 11. September 1991[1] in Singapur[2][3]; bürgerlicher Name Kyrre Gørvell-Dahll) ist ein norwegischer DJ und Musikproduzent aus Bergen. Er gilt als Mitbegründer und als einer der bekanntesten Interpreten des Tropical House, wofür seine Debüt-Single Firestone ausschlaggebend war.

Künstlername

Die Aussprache seines Pseudonyms „Kygo“ wird sowohl in norwegischer (kyːɡuː), als auch in englischer Form (kaɪɡoʊ) gebraucht.

Die Idee seines Künstlernamen kam durch den Usernamen, den er in der Schule für eine digitale Lernplattform verwendete. Hierbei bildete er aus seinem Namen ein Silbenwort, indem er aus seinen Vornamen „Kyrre“ „Ky-“ und aus seinem Nachnamen „Gørvell-Dahll“ „-go“ machte.

In einem Interview mit der Zeitschrift „Fanaposten“ erzählte er: „Kygo [ist] als Künstlername absolut perfekt. Er ist sehr einfach auszusprechen, sowohl auf Norwegisch als auch auf Englisch. Und ich brauche den Künstlernamen [in Zukunft] nicht ändern.“[4]

Biografie

Bis 2014: Musikalische Anfänge

Kygo begann mit sechs Jahren mit dem Klavierspielen und nahm zehn Jahre Unterricht auf dem Instrument.[5] Mit 19 Jahren begann er dann, eigene elektronische Musik zu produzieren.[6] Er bekam erstmals 2013 größere Aufmerksamkeit durch seine unautorisierten Mixe (Bootlegs), die er auf seiner SoundCloud-Seite veröffentlichte, darunter Songs von Rihanna, Passenger und Ellie Goulding. Mit dem Remix des Klassikers Sexual Healing von Marvin Gaye erreichte er 10 Millionen Aufrufe. Ein Remix des Filmhits I See Fire von Ed Sheeran, für den es auch ein YouTube-Video gibt, erreichte er alleine auf YouTube sogar über 60 Millionen Aufrufe. Keine dieser Produktionen war mit den Urhebern abgesprochen. Besonderheit seiner Musik sind die langsameren Beats (100 statt der bei House üblichen 120 oder mehr Beats per minute) und der Steel-Drum und Flötensound, der zur Bezeichnung Tropical House führte.[7]

Ende 2013 fertigte er einen Remix für die schwedische Neuentdeckung Seinabo Sey an. Die Soulpop-Sängerin hatte auch dank seiner Version einen Streaming-Hit bei Spotify in Schweden und einen Nummer-eins-Hit in den norwegischen Charts. Kygos Remix von Cut Your Teeth von der britischen Musikerin Kyla La Grange wurde im Sommer 2014 ebenfalls ein Interneterfolg und nachträglich als offizieller Remix veröffentlicht. In der Hype Machine, einem bekannten Blog für Musiktrends, wurde er innerhalb kurzer Zeit zehnmal auf Platz eins gewählt. Schlagzeilen machte auch, dass Coldplay den Norweger mit einem Remix für ihren Song Midnight beauftragten.[8]

2014 bis 2016: Musikalischer Durchbruch & Cloud Nine

Das Jahr über tourte Kygo unter anderem auch durch die USA und trat bei zahlreichen Festivals auf. Bei TomorrowWorld wurde er als Ersatz für Avicii gebucht, der aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht auftreten konnte.[9] Auch die großen Plattenlabels zeigten großes Interesse und boten ihm Verträge an. Er unterschrieb im Juli bei Ultra Records und beim Majorlabel Sony Music[10] und begann mit der Produktion seines ersten eigenen Songs für eine offizielle Veröffentlichung. Firestone, eine Zusammenarbeit mit dem australischen Sänger Conrad Sewell. Der Track erschien Anfang Dezember 2014 als Single und stieg sofort auf Platz-eins in seiner Heimat Norwegen ein und stieg auch in weiteren europäischen Länder bis in die Top-10 vor. Auch in die US-amerikanischen Single-Charts stieg der Song in die Top-100 ein und erreichte Gold-Status für über eine halbe Million Verkäufe. Das offizielle Musikvideo erreichte über 400 Millionen Klicks auf YouTube.

Im März 2015 folgte seine zweite eigene Single Stole the Show mit dem US-amerikanischen R&B-Sänger Parson James, mit der er zum zweiten Mal in Folge die norwegische und zum ersten Mal auch die schwedische Chartspitze einnahm und über 220 Millionen Aufrufe auf YouTube erreichte. Auch in weiteren europäischen Ländern erreichte das Lied die Top-10 und erreichte in den USA Gold-Status.

Auch seine dritte Solo-Single Nothing Left, die zusammen mit Will Heard aufgenommen konnte die Spitze der niederländischen Single-Charts erreichen. Nach einigen weiteren Vorab-Single-Auskopplungen mit unter anderem Ella Henderson und Labrinth folgte am 13. Mai 2016 sein dazugehöriges Debüt-Album Cloud Nine.[11] Dies erreichte die Top-10 von über 15 Ländern, darunter Platz-eins in Norwegen, Tschechien und der Schweiz. Carry Me erschien als letzte Single-Auskopplung des Albums, diese konnte jedoch nicht an den Erfolg der Vorgänger anschließen. Das Lied trugen sie gemeinsam bei der Schlusszeremonie der Olympischen Sommerspiele 2016 im Estádio do Maracanã in Rio de Janeiro vor.[12]

Am 17. August 2016 erschien seine eigene Kollektion „Kygo Life“.

2017: Stargazing-EP & Kids in Love

Gemeinsam mit dem britischen Singer-Songwriter Andrew Jackson steuerte er dem Soundtrack des US-amerikanischen Erotikfilms Fifty Shades Darker den Song Cruise bei, der in Norwegen und Frankreich bis in die offiziellen Single-Charts vorrücken konnte.

Am 16. Februar 2017 erschien das Lied It Ain’t Me, das von Andrew Watt, Brian Lee und Ali Tamposi geschrieben wurde. Nachdem die Songwriter eine Demo-Version des Tracks zu Kygo sandten, produzierte dieser eine erste finale Version mit Tamposis Vocals. Einer der Autoren stand im Kontakt mit Selena Gomez, die nach einer Vocal-Session mit Tamposi das Lied einsang.[13] Bei einer gemeinsamen Studiosession der beiden Hauptinterpreten war zudem Schauspieler Vin Diesel vor Ort, der dem Lied spaßeshalber ebenfalls seine Stimme verlieh.[14] Diese Version landete im Internet. It Ain’t Me wurde bereits vorab hohes Potenzial eingeräumt. Nach Veröffentlichung rückte das Lied unter anderem auf Platz drei der deutschen und österreichischen, Nummer neun der britischen sowie Rang elf der US-amerikanischen Single-Charts vor. Zudem sprang der Titel an die Spitze der norwegischen und kroatischen Single-Charts.

Am 28. April 2017 stellte Kygo eine neue Single vor. Der Titel First Time wurde von der britischen Sängerin Ellie Goulding gesungen. Der Song orientierte sich stilistisch an seinem Vorgänger und erreichte in zahlreichen Ländern eine Single-Chartplatzierung. In Australien wurde Platin- und in Italien und Dänemark Gold-Status erreicht.

Am 22. September 2017 veröffentlichte Kygo eine EP mit dem Titel Stargazing. Diese enthielt neben den beiden vorhergegangenen Singles auch eine Kollaboration Sasha Sloan, die den Titel This Town trägt und ein Remake des Songs You’re the Best Thing About Me von U2. Zuletzt war auch der gleichnamige Song Stargazing inbegriffen, der Vocals vom US-amerikanischen Sänger Justin Jesso enthält. Der Track wurde einen Tag vor Release der EP als Single veröffentlicht und konnte den Erfolg des Vorgängers übertreffen. Über eine halbe Million mal wurde die Single verkauft und in diversen Ländern erreichte das Lied eine Top-10-Platzierung. Auch This Town konnte durch Downloads von der EP in mehreren Ländern in die Single-Charts vorrücken.

Auf seinen Social-Media-Kanälen verkündete Kygo am 19. Oktober 2017, dass sein kommendes Studioalbum den Titel Kids in Love tragen wird und gab das Veröffentlichungsdatum bekannt. Er sprach über die Inspiration hinter dem Titel des Albums und erzählte:

„„Ein verliebtes Kind zu sein, beschreibt jemandem oder etwas super leidenschaftlich gegenüberzustehen und ich spiele super leidenschaftlich Klavier, seit ich sechs Jahre alt bin. Wenn ich ein Lied oder eine Melodie spiele, die ich wirklich mag, fühle ich mich wie ein verliebter Junge.““

Kygo

Am 20. Oktober 2017 wurde die Leadsingle des Studioalbums als erste Single-Auskopplung veröffentlicht. Diese trägt den gleichen Titel wie der Longplayer Kids in Love und entstand in Kollaboration mit der US-amerikanischen Rock-Band The Night Game. Ein Trapical-Remix folgte in Zusammenarbeit mit der britischen DJane Jayli sowie auch eine Solo-Version von The Night Game auf „Interscope-Records“. Die Single-Version konnte sich insbesondere in Norwegen erfolgreich platzieren. Ab dem 27. Oktober 2017 erschienen täglich neue Songs von seinem Album in Form von Promo-Singles.

Am 3. November 2017 erschien schlussendlich sein zweites Studioalbum digital. Auf diesem waren unter anderem Kollaborationen mit John Newman, OneRepublic und Bonnie McKee enthalten. In der Folgewoche wurde Kids in Love zudem physisch veröffentlicht; hierauf waren zusätzlich mit Ausnahme des U2-Remixes die Titel der Stargazing-EP enthalten. Der Erfolg des Studioalbums konnte nicht an den seines Debüt-Albums anschließen, so wurde lediglich in Norwegen und Schweden eine Platzierung in den Top 10 erreicht.

Am 30. November 2017 kündigte Kygo eine Kids-in-Love-Tournee für 2018 an. Für diese wurden Gryffin, Blackbear und SeeB als Gäste bestätigt.

2018: Kids-in-Love-Tour

Am 5. Februar 2018 startete Kygo die Tour zum Album, die in Nord- bis Mitteleuropa sowie den USA stattfindet.

Im März 2018 veröffentlichte er das Lied Remind Me To Forget, das mit dem US-amerikanischen Sänger Miguel aufgenommen wurde. Es wurde nachträglich zur digitalen Version von Kids In Love hinzugefügt. Weitere zugehörige Lieder sollen folgen.[15]

Bei der Musikbearbeitung bedient sich Kygo Apples Audiosoftware Logic.[16]

Diskografie

Hauptartikel: Kygo/Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Chartplatzierungen[17] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US Vereinigte Staaten US Dance Norwegen NO
2016 Cloud Nine 6
(5 Wo.)
16
(1 Wo.)
1
(17 Wo.)
3
(20 Wo.)
11
(16 Wo.)
1
(… Wo.)
1
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 13. Mai 2016
2017 Kids in Love 91
(1 Wo.)
34
(1 Wo.)
35
(4 Wo.)
73
(2 Wo.)
1
(… Wo.)
3
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 3. November 2017

Weblinks

 Commons: Kygo – Sammlung von Bildern

Quellen

  1. Profil auf top40.nl, abgerufen am 13. März 2015 (niederländisch)
  2. Anjali Raguraman: Big names such as Norway's Kygo for inaugural Ultra Singapore dance music festival. Abgerufen am 22. August 2016.
  3. Amos Barshad: Billboard Cover: Kygo on His Rise to Fame -- 'I Have to Enjoy It While It Lasts'. Abgerufen am 22. August 2016.
  4. Kygo fant navnet på skoleportal. In: fanaposten.no
  5. Madison Vain: Kygo’s about to make tropical house the next big thing. In: music-mix.ew.com, 1. Oktober 2014
  6. About Kygo. In: djoybeat.com, abgerufen am 12. Dezember 2014
  7. Pia Talwar: Kygo News 2014: ‘I See Fire’ Producer’s Soundcloud Remixes Brings Him As EDM’s Next Hottest DJs. In: fashionnstyle.com, 28. Oktober 2014
  8. Gisle G. Stokland: Coldplay ringte norske Kygo og ba om musikk. In: 730.no, 18. April 2014
  9. Matt Medved: Kygo to Replace Avicii at TomorrowWorld. In: Billboard, 19. September 2014
  10. Megan Buerger: Norwegian DJ Kygo Is On the Verge of Becoming Dance Music’s Next Superstar. In: Billboard, 24. Oktober 2014
  11. Kygo: Vom Wohnzimmer-Produzenten zum Super-DJ. In: abendzeitung-muenchen.de, 13. Mai 2016, abgerufen am 13. Mai 2016
  12. Ashley Iasimone: Rio Olympics 2016 Closing Ceremony Highlights: Kygo and Julia Michaels Perform 'Carry Me,' Simone Biles Makes History & More. In: Billboard
  13. bigFM Staff: “It Ain’t Me” - Hier Geht’s zur Brandneuen Single von Kygo und Selena Gomez. In: bigfm.de
  14. Lars Brandle: Vin Diesel Muscles in on Kygo & Selena Gomez' 'It Ain't Me': Listen. In: Billboard
  15. Remind Me to Forget. Abgerufen am 18. März 2018.
  16. Kygo’s Apple Logic Pro 9. In: Equipboard. Abgerufen am 14. September 2015.
  17. Chartquellen: DEAT CH UK US US Dance Alben US Dance SinglesNO
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 16.08.2018 12:13:50

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