Joseph Gungl

geboren am 1.12.1810 in Zsámbék, Ungarn

gestorben am 1.2.1889 in Weimar, Thüringen, Deutschland

Joseph Gungl

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Joseph Gung'l (József Gungl, * 1. Dezember 1809 in Zsámbék, Komitat Pest-Pilis-Solt-Kiskun; 01. Feber 1889 in Weimar) war ein ungarndeutscher Komponist und Militärkapellmeister.

Gung'l wirkte ab 1834 als Oboist und Musikmeister einer österreichischen Militärkapelle. Mit einer eigenen Kapelle, die er 1843 in Berlin gründete, unternahm er Konzertreisen bis nach Rußland und in die USA. Von 1858 bis 1864 war er erneut Militärkapellmeister und leitete dann bis 1870 wieder eine eigene Kapelle in München. 1868 gründete der "Ungarn-deutsche Walzerkönig" für die Kurmusik das bis heute bestehende Orchester in Bad Reichenhall - die heutige "Bad Reichenhaller Philharmonie". Nach ihm waren Karl Hünn, Gustav Paepke (Schwiegersohn von Joseph Gung'l) und, in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, Dr. Wilhelm Barth Leiter des Orchesters.

Gung'l komponierte über vierhundert Walzer, Polkas, Mazurken und Märsche. Seine populärsten Werke sind der Konzertwalzer Träume auf dem Ozean und der Ungarische Marsch, der auch von Liszt für Klavier transkribiert wurde.

Auch von seinem Neffen János Gungl (* 5. März 1828 in Zsámbék; 27. November 1883 in Pécs), der von 1848 bis 1862 Violinist der Hofkapelle von Sankt Petersburg war, sind über einhundert Tänze überliefert.

Literatur

  • Gung'l Josef. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 107.
  • Peter Thiebes: Zur Geschichte der Unterhaltungsmusik. Dargestellt am Wirken des Tanzkomponisten und Orchesterleiters Joseph Gungl im Berlin der 1840-er Jahre (Magisterarbeit Ruhr-Universität-Bochum 1986).

Weblinks

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