Lesley Gore

Lesley Gore

geboren am 2.5.1946 in Brooklyn, NY, USA

gestorben am 16.2.2015 in Manhattan, NY, USA

Lesley Gore

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Lesley Gore (geborene Lesley Sue Goldstein; * 2. Mai 1946 in New York City; † 16. Februar 2015 ebenda) war eine US-amerikanische Sängerin und Songschreiberin.

Leben

Jugendjahre

Lesley Goldstein verbrachte ihre frühe Kindheit in Brooklyn in New York City. Als sie vier Jahre alt war, zogen ihre Eltern nach Tenafly im US-Staat New Jersey. Mit ihrem Bruder spielte sie zuhause zunächst intensiv Klavier, bevor sie ihre Liebe zum Gesang entdeckte. Während ihres Studiums an der Dwight School in Manhattan trat sie als Sängerin in einer siebenköpfigen Studentenband auf, die sich ihr Geld mit Auftritten in Hotels verdiente. Dort wurde Anfang 1963 der Produzent der Chicagoer Plattenfirma Mercury, Quincy Jones, auf die junge Sängerin aufmerksam. Er produzierte mit ihr eine Reihe von Probeaufnahmen, von denen vier Titel im März 1963 in den New Yorker Bell Sound Recording Studios aufgenommen wurden.

Gesangskarriere

Unter den ersten Probeaufnahmen war auch der Titel It’s My Party. Als bei Mercury bekannt wurde, dass Philles Records den Song mit den Crystals herausbringen wollte, startete Mercury Lesley Gores Version bereits einige Tage nach den Studioaufnahmen im Rundfunk. Erst Ende April kam die Single-Pressung auf den Markt und fand schnell Aufnahme in die Billboard Hot 100. Im Juni erreichte der Titel Platz 1 und entwickelte sich zu einem Millionenerfolg. Damit begann für Lesley Gore eine erfolgreiche Gesangskarriere. Noch 1963 hatte sie weitere drei Top-10-Notierungen bei Billboard, mehrfach wurde sie von verschiedenen Institutionen und Magazinen als „hoffnungsvollste weibliche Sängerin“ tituliert. Ihr zweiter großer Hit war 1964 You Don't Own Me, ein früher „Feminismusklassiker“.[1] Bis 1967 war sie ununterbrochen mit 19 Songs in den Hot 100 vertreten. Bis 1969 veröffentlichte Mercury 29 Singles und zehn Vinyl-Alben mit Lesley Gore, anschließend wechselte sie zur New Yorker Plattenfirma Crewe Records, wo zwischen 1970 und 1971 vier Singles produziert wurden. Danach war Gores Plattenkarriere im Wesentlichen beendet, es folgten nur noch sporadisch vereinzelte Plattenaufnahmen verschiedener Plattenfirmen. 1975 kam es noch einmal zu einer Zusammenarbeit mit ihrem ehemaligen Produzenten Quincy Jones, als das Album Immortality aufgenommen wurde.

Abgesehen von It’s My Party, der auch in den Charts von Großbritannien (9.), Kanada (1.), Australien (1.) und Neuseeland gut platziert war, spielte Gore international keine große Rolle. Mit Maybe I Know fand sie noch einmal Einzug in die britischen Charts (20.), daneben fand sie nur noch in Kanada größere Aufmerksamkeit, wo bis 1967 14 Titel in den Hitlisten auftauchten.

In Deutschland erschienen einige Gore-Singles unter dem Label Mercury Philips in der 127er Serie. Darunter waren auch die deutschsprachigen Platten Little, Little Liebling / Nur du ganz allein, Goodbye Tony / Musikant und Sieben Girls / Hab ich das verdient. In den deutschen Hitlisten tauchte Lesley Gore nicht auf.

Schauspielerin und Songschreiberin

Greenway Productions/
20th Century Fox
Lesley Gore (Januar 1967)
als Pussycat

(Bitte Urheberrechte beachten)

1964 schrieb sich Gore am New Yorker Sarah Lawrence College ein, wo sie die Studiengänge Literatur und Schauspiel belegte und dort 1968 das Diplom Bachelor of Arts erwarb. 1964 steht auch für den Beginn der Schauspielkarriere von Lesley Gore. Sie übernahm eine Rolle in dem Teenie-Film Girls on the Beach. 1967 spielte sie in zwei Episoden der Fernsehserie Batman die Rolle von Pussycat (Catwomans Sidekick), und gab ihr Theaterdebüt in dem Musical Half a Sixpence.

Auch als Songwriter machte sich Gore einen Namen. Mit dem auch von ihr gesungenen Titel My Town, My Guy, and Me hatte sie in diesem Metier 1965 ihren ersten Erfolg. Für Irene Cara schrieb sie den Text für den Titel Out Here on My Own, der bei Billboard Platz 19 erreichte und für den Oscar nominiert wurde. Zusammen mit ihrem Bruder Michael Gore schrieb sie Titel für den Film Fame, dessen Titelsong den Oscar und vorher bereits den Golden Globe Award erhielt.

Sonstiges

Ab 1972 trat Lesley Gore verstärkt in Nightclubs auf, in den 1990er Jahren wurde sie für Oldie-Konzerte engagiert. Seit vielen Jahren in einer lesbischen Beziehung lebend, setzte sie sich 2009 in einem Interview für gleiche bürgerliche Rechte für gleichgeschlechtliche Partnerschaften ein. Mit ihrer Lebenspartnerin, der Schmuckdesignerin Lois Sasson, lebte sie seit 1983 in New York.

Mit 68 Jahren erlag Lesley Gore in einem New Yorker Krankenhaus den Folgen einer Lungenkrebserkrankung.[1]

Notierungen bei Billboard Hot 100

Hauptartikel: Lesley Gore/Diskografie
Start Titel Rang
06/1963 It’s My Party 01.
08/1963 Judy’s Turn to Cry 05.
12/1963 She’s a Fool 05.
02/1964 You Don’t Own Me 02.
04/1964 That’s the Way Boys Are 12.
06/1964 I Don’t Wanna Be a Loser 37.
09/1964 Maybe I Know 14.
11/1964 Hey Now 76.
11/1964 Sometimes I Wish I Were a Boy 86.
02/1965 The Look of Love 27.
04/1965 All of My Life 71.
8/1965 Sunshine, Lollipops and Rainbows 13.
09/1965 My Town, My Guy and Me 32.
12/1965 I Won’t Love You Anymore 80.
02/1966 We Know We’re in Love 76.
04/1966 Young Love 50.
03/1967 California Nights 16.
07/1967 Summer and Sandy 65.
10/1967 Brink of Disaster 82.

Literatur

  • Dafydd Rees, Luke Crampton: Q Rock Stars Encyclopedia. Dorling Kindersley Lt., London 1999, ISBN 0-7513-1113-8, S. 415.
  • Fred Bronson: The Billboard Book of Number One Hits. Billboard Publications, New York 1988, ISBN 0-8230-7545-1, S. 130.
  • Frank Laufenberg: Rock- und Poplexikon. Bans 1, Econ Taschenbuchverlag, München 2000, ISBN 3-612-26206-8, S. 620.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Popsängerin Lesley Gore gestorben. Spiegel Online, abgerufen am 15. Januar 2017.
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 12.06.2017 20:55:03

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