Albert Becker

Albert Becker

geboren am 13.6.1834 in Quedlinburg, Sachsen-Anhalt, Deutschland

gestorben am 10.1.1899 in Berlin, Deutschland

Albert Becker (Komponist)

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Albert Ernst Anton Becker (* 13. Juni 1834 in Quedlinburg; 10. Januar 1899 in Berlin) war ein deutscher Komponist der Romantik.

Leben

In seiner Jugend lebte Becker in Quedlinburg an der Adresse Breite Straße 260.[1]Albert Becker studierte dann von 1853 bis 1856 bei Siegfried Dehn Komposition in Berlin und trat 1854 in die Sing-Akademie zu Berlin ein.

Im Jahr 1861 erhielt Beckers Symphonie in g-Moll bei einem Symphoniewettbewerb der Direktion der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien unter 32 eingesandten Werken den zweiten Preis (den ersten Preis erhielt Joachim Raffs Symphonie An das Vaterland), blieb jedoch weiterhin ohne Erfolg. Eduard Hanslick äußerte sich dazu: Es fehlt der Composition an Ursprünglichkeit, an schöpferischer Kraft und ausgesprochener Persönlichkeit. Eine edlere dem Gemeinen sich abwendende Richtung, ziemlich gewandte Verwendung der Kunstmittel und eine bis zur Aengstlichkeit saubere Ausarbeitung des Details bilden die löblichen Seiten dieses Werkes.[2] Sein Durchbruch zur Bekanntheit und später Berühmtheit erfolgte mit der Großen Messe in b-moll, einer Auftragsarbeit von 1878 zum 25-jährigen Jubiläums des von Carl Riedel gegründeten und geleiteten Chores (Riedel-Verein) in Leipzig.

Becker war ab 1884 Professor und Kompositionslehrer an der Akademie der Künste und Mitglied ihres Senats. Sein berühmtester Schüler war Jean Sibelius, den er von 1889 bis 1890 in Kontrapunkt unterrichtete. Zu seinen Schülern gehörte darüber hinaus auch der deutsche Komponist Paul Graener.

1889 übernahm Becker als Nachfolger von Rudolph von Hertzberg die Leitung des Königlichen Domchores in Berlin. Im Jahr 1892 lehnte er es auf Wunsch des Kaisers ab, in Leipzig Wilhelm Rusts Nachfolge als Thomaskantor anzutreten.

Becker ist der Großvater des Komponisten Günter Raphael.

Auszeichnungen

  • 1893: Kronenorden (Preußen), 3. Klasse[3]

Werk (Auswahl)

  • Präludium und Fuge d-Moll op. 9
  • Große Messe b-Moll op. 16 (1878)
  • Präludium und Fuge a-Moll op. 21
  • Reformationskantate op. 28 (1883)
  • Fuge op. 31
  • Salvum fac regem op. 45
  • Liturgische Gesänge für das Kirchenjahr op. 46
  • Phantasie und Fuge op. 52
  • Drei Fugen op. 54
  • Liturgie für den Hauptgottesdienst in der Adventszeit op. 57
  • Liturgische Gesänge für Kirchenchor op.59
  • Selig aus Gnade Kirchenoratorium op. 61 (1890)
  • Aus der Tiefe rufe ich op. 62
  • Zwei Choralmotetten op. 63
  • Drei geistliche Lieder op. 64
  • Reformations-Motette op. 65
  • Drei Choral-Motetten op. 67
  • Hilf mir, Gott! op. 68
  • Weihegesang op. 74
  • Psalm 84 op. 79
  • 4 Psalmen op. 83
  • Die sieben Worte des Erlösers am Kreuze op. 85, Nr. 4
  • Zwiegespräch der Kinder mit dem Christkinde op. 88
  • Kaiserlied op. 89
  • Hebe deine Augen auf und siehe, Cantate für gemischten Chor und Kinderchor, Sopran und Alt Solo mit Begleitung der Orgel, op. 92a

Literatur

  • Robert Eitner: Becker, Albert in der Allgemeinen Deutschen Biographie (ADB), Bd. 46, S. 309309
  • Friedrich Wilhelm Bautz: BECKER, Albert. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1975, Sp. 448.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Einwohnerverzeichnis Quedlinburgs von 1849
  2. Eduard Handlick: Aus dem Concertsaal, Wien 1870, S. 281
  3. Zentralblatt für die gesamte Unterrichts-Verwaltung in Preussen 1893, S. 612
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