Harry Kupfer

geboren am 12.8.1935 in Berlin, Deutschland

gestorben am 30.12.2019

Harry Kupfer

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Harry Alfred Robert Kupfer (* 12. August 1935 in Berlin) ist ein deutscher Opernregisseur.

Kupfer begann seine Karriere in den 1950er Jahren in der DDR. Zunächst studierte er Theaterwissenschaft an der Universität Leipzig. Er konnte bereits 1958 in Halle an der Saale mit Antonín Dvoáks Rusalka seine erste Oper inszenieren. Von 1958 bis 1962 war er Oberspielleiter der Oper von Stralsund und erfüllte die gleiche Funktion von 1962 bis 1966 in Karl-Marx-Stadt unter Operndirektor Carl Riha. Es folgten Engagements in Weimar und als Operndirektor in Dresden, bis er 1981 die künstlerische Leitung (Chefregisseur) der Komischen Oper in Berlin übertragen bekam. Nach erfolgreichen Jahren an der Komischen Oper, wo er zu einem der profiliertesten Opernregisseure Europas avancierte, verabschiedete er sich 2002 mit der Inszenierung von Benjamin Brittens Oper The Turn of the Screw. Kupfers Inszenierung wurde von der Presse unter anderem als bewunderungswürdig bezeichnet.

Mehr als 175 Inszenierungen hat er inzwischen erarbeitet. Neben seinem Wirken in Berlin gastierte er noch zu Zeiten der DDR in Graz, Kopenhagen, Amsterdam, Cardiff, London, Wien, Salzburg, Barcelona, San Francisco, Moskau, Zürich und auch in Westdeutschland. Bei den Bayreuther Richard-Wagner-Festspielen inszenierte er 1978 den Fliegenden Holländer und 1988 den Ring des Nibelungen. Gemeinsam mit dem Komponisten Krzysztof Penderecki schrieb er das Libretto zu dessen Oper Die schwarze Maske (nach Gerhart Hauptmann) und inszenierte die Uraufführung bei den Salzburger Festspielen 1986. Auch in der Sparte Musical war Harry Kupfer erfolgreich. So inszenierte er 1992 das Musical Elisabeth im Theater an der Wien.

Zu den mit Kupfer arbeitenden Szenografen gehören u. a. Reinhart Zimmermann, Peter Sykora, Valeri Lewenthal, Hans Schavernoch und Frank Philipp Schlößmann.

Kupfer ist Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, der Freien Akademie der Künste Hamburg und Professor an der Berliner Musikhochschule. Seine Ehefrau war die Gesangspädagogin und Sopranistin Marianne Fischer-Kupfer (*1922-2008), beider Tochter ist die Schauspielerin Kristiane Kupfer (* 1960).

Auszeichnungen

  • 1983: Nationalpreis der DDR I. Klasse für Kunst und Literatur
  • 1985: Deutscher Kritikerpreis
  • 1993: Frankfurter Musikpreis
  • 1994: Verdienstorden des Landes Berlin
  • 1994: Berliner Bär (B.Z.-Kulturpreis)
  • 2002: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern
  • 2005: Silbernes Blatt der Dramatiker Union

Literatur

  • Dieter Kranz: Harry Kupfer inszeniert an der Komischen Oper Berlin. Richard Wagner Die Meistersinger von Nürnberg 1981; Wolfgang Amadeus Mozart Die Entführung aus dem Serail, 1982; Giacomo Puccini, La Bohème, 1982; Aribert Reimann Lear, 1983; Giuseppe Verdi Rigoletto, 1983; Modest Mussorgski Boris Godunow 1983; Wolfgang Amadeus Mozart Così fan tutte 1984 (Theaterarbeit in der DDR 11, Dokumentation), Berlin 1987.
  • Dieter Kranz: Der Regisseur Harry Kupfer "Ich muß Oper machen" Kritiken, Beschreibungen, Gespräche. Berlin 1988.
  • Dieter Kranz: Berliner Theater. 100 Aufführungen aus drei Jahrzehnten, Berlin 1990 darin Gespräche mit Kupfer
  • Dieter Kranz: Der Gegenwart auf der Spur. Der Opernregisseur Harry Kupfer. Henschel, Berlin 2005, ISBN 3-89487-522-4
  • Kurzbiografie zu: Kupfer, Harry. In: Wer war wer in der DDR? 4. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-86153-364-2, Band 2.

Weblinks

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