Stefan Waggershausen

geboren am 20.2.1949 in Friedrichshaven am Bodensee, Baden-Württemberg, Deutschland

Stefan Waggershausen

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Stefan Waggershausen (* 20. Februar 1949 in Friedrichshafen) ist ein deutscher Musikproduzent, Liedermacher und Autor.

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles
Hallo Engel
  DE 26 29.09.1980 (19 Wo.)
Zu nah am Feuer
  DE 13 13.02.1984 (18 Wo.)
  AT 1 15.03.1984 (14 Wo.)
  CH 1 18.03.1984 (12 Wo.)
Das erste Mal tat´s noch weh
  DE 6 12.03.1990 (23 Wo.)
  AT 3 15.04.1990 (15 Wo.)
  CH 17 17.06.1990 (6 Wo.)
Tief im Süden meines Herzens
  DE 55 23.07.1990 (12 Wo.)
Jesse (douce et innocente)
  DE 25 14.01.1991 (20 Wo.)
Rikki und Rosi
  DE 56 02.12.1991 (12 Wo.)
  CH 16 26.01.1992 (2 Wo.)
Jenseits von Liebe
  DE 71 05.04.1993 (9 Wo.)
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Leben und Werk

1971 zog Stefan Waggershausen nach Berlin. Während seines Studiums komponierte er seine ersten Songs und arbeitete als Regieassistent. Er machte seine ersten TV-Musiken, nach drei Jahren erschien das Plattendebüt Traumtanzzeit (1974). Ab 1976 arbeitete Waggershausen beim Sender Freies Berlin und RIAS als Radiomoderator. Nebenbei entstanden bis dato unveröffentlichte Kompositionen und Produktionen mit verschiedenen Musikern.

1980 nahm Waggershausen mit dem Titel Verzeih'n Sie, Madame an der Vorentscheidung zum Grand Prix Eurovision teil. Nach der Abstimmung belegte er einen vierten Platz. 1981 erhielt er den Deutschen Schallplattenpreis der deutschen Phonoakademie als „Künstler des Jahres“. Hallo Engel wurde mit der Goldenen Europa ausgezeichnet. Im Oktober 1981 erschien Fang mich auf, ein Album über Verlierer und Unabhängige, melancholisch und ironisch. Im Winter folgte der erste große Liveauftritt bei „Rock Pop in Concert“ (ZDF), neben Chris de Burgh, Randy Newman und Sally Oldfield.

1982-83 tourte Stefan Waggershausen erstmals mit eigener Band durch Deutschland. Die mit der italienischen Popsängerin Alice eingesungene Single Zu nah am Feuer wurde im Januar 1984 veröffentlicht. Nachdem die fünfte Waggershausen-Produktion erschien, fand eine weitere Tour statt. Im Herbst folgte als Résumé der Tour die Live-CD Mitten ins Herz. Die beiden Alben Touché d´amour und Im Herzen des Orkans etablierten Waggershausen in der deutschen Musikszene. Er produzierte für Musikerkollegen und schrieb Filmmusiken. 1990 gab es erneut ein musikalisches Duett, nun mit der Sängerin Viktor Lazlo: Das erste Mal tat’s noch weh und Jesse waren an den Spitzen der Hitparaden, wie auch der Titelsong Tief im Süden meines Herzens mit Waggershausen als Solist. Das zugehörige Album Tief im Süden meines Herzens platzierte sich ganz oben in den Charts. Dafür wurde er mit dem Silbernen RTL-Löwen, der Goldenen Europa und RSH Gold geehrt.

1991 erschienen das Best-of-Album Herzsprünge, das elfte Album Wenn dich die Mondfrau küsst und dessen Singleauskopplung Jenseits von Liebe 1993. Das nächste Album folgte zwei Jahre später mit Louisiana. Das in New Orleans produzierte Album enthielt rockige, teils mit Blues und Cajun-Musik gemischte Elemente und brachte ihm eine Echonominierung 1996 ein. Das Album Die Rechnung kommt immer erschien 1997. Vor allem das Duett mit María Conchita Alonso (ehemalige Miss Teenager of the World) Bienvenido a Salomé überraschte durch seine Klangfülle.

2003 erschien das Best-of-Album Duette & Balladen. Zusätzlich zu Waggershausens größten Hits erschienen hiermit drei neue Songs. 2004 Ende Oktober erschien das Best-of-Album mit dem Titel Unterm Cajun-Mond. Es enthielt die besten Songs der „Louisiana-Ära“ und drei unveröffentlichte Werke.

Am 5. März 2010 erschien sein 14. Studioalbum, das den Titel So ist das Spiel trägt. Das Album enthält zwölf neue Lieder, an denen unter anderem Peter Weihe und Till Brönner mitwirkten und als musikalische Gäste Alice, Nena, Annett Louisan, Jan Josef Liefers, Sasha und Henning Wehland zu hören sind.

Waggershausen ist seit 1993 Mitglied im GEMA-Aufsichtsrat und war Mitglied im Kuratorium der Deutschen Phono-Akademie. Er ist verheiratet und hat einen Sohn.

Produktionen

Neben der Arbeit als Sänger und Liedermacher tritt Stefan Waggershausen auch als Musikproduzent in Erscheinung und schrieb Lieder für andere Künstler wie etwa Daliah Lavi,[1][2] Etta Scollo, Wolfgang Petry oder Peter Kraus.[3]

2000 produzierte er das Musikmärchen Wolke 7 auf dem u.a. Künstler wie Nena, Die Prinzen, Michael Schanze, Erste Allgemeine Verunsicherung, Laura, Enie van de Meiklokjes, Die 3. Generation, Ingolf Lück, Wolfgang Fierek und Loona eine Rolle übernahmen.[4]

Stefan Waggershausen ist bereits seit vielen Jahren auch als Songwriter und Musikproduzent für verschiedene TV-Produktionen tätig.[5] So ist Waggershausen neben Songs für verschiedene Folgen der Serie Tatort (bspw. Tatort: Schimanskis Waffe, Tatort: Deserteure etc.)[6] seit dem Jahr 2004 auch für die Musik der ZDF/KiKA TV-Serie Siebenstein verantwortlich und schreibt in seiner Funktion als Songwriter immer wieder neue Lieder, die auf den Inhalt der jeweiligen Folge abgestimmt sind.[1]Die musikalische Stillistik der Kinderlieder ist dabei bewusst sehr unterschiedlich ausgerichtet und umfasst u.a. Cajun, Samba, Tango, Blues und Walzer.[7]

2014 produzierte Waggershausen das Album Sid & seine Freunde - cool & locker mit 15 Songs für die Ice Age Filmreihe. Dabei wirkten die deutschen Originalstimmen der Hauptfiguren Otto Waalkes (Faultier Sid), Thomas Fritsch (Säbelzahntiger Diego) und Arne Elsholtz (Mammut Manni) als musikalische Protagonisten mit.[8] Der Song Ich wär so gern verliebt war Titelsong des Kinofilms Ice Age - Kollision Voraus.[9]

Mit seiner Arbeit an dem Album Kids auf Abenteuerreise tritt Waggershausen 2016 erneut als Produzent eines Kinderlied-Projekts in Erscheinung.[10]

Auch bei seinen Solo-Alben nahm Stefan Waggershausen immer selbst sehr großen Einfluss auf die Produktionen. Das Debütalbum Traumtanzzeit produzierte er gemeinsam mit Christoph Busse.[2] Zwischen 1979 und 1997 produzierte er seine Alben gemeinsam mit Udo Arndt.[3] Alle seit dem Jahr 1998 erschienenen Werke produzierte Waggershausen selbst.[11]

Als Solo-Künstler aber auch als Produzent ist Stefan Waggershausen dafür bekannt, in seiner Musik eine Vielfalt musikalischer Genres mit überwiegend melancholisch geprägten Storytelling Texten zu verbinden.[12] Die dabei verwendeten Genres umfassen u.a. Elemente aus Rock’n’Roll, Ska, Blues und Swing sowie Südstaaten-Sounds aus Southern Rock und Elemente der Cajun-Musik.[13] In seinen späteren Werken wie Louisiana und So ist das Spiel ergänzte er seinen Musikstil um weitere Elemente aus Zydeco und Country.[4]

Auszeichnungen

  • Deutscher Schallplattenpreis
  • Echo (Musikpreis) Nominierung als Künstler des Jahres in Rock/Pop
  • Deutscher Schallplattenpreis (heute ECHO)
  • Goldene Europa
  • RSH Gold
  • Löwe von Radio Luxemburg
  • Goldene Schallplatte für das Album „Hallo Engel“ (1982)[14]

Diskografie

Singles

  • Herz aus Gold (1972)
  • Hollywood sieht anders aus am Morgen (1974)
  • Irgendwann fällt der Regen (1974)
  • Cafe Royal (1978)
  • Sie ist wieder da (1979)
  • Verzeih'n Sie Madame (1980)
  • Hallo Engel (1980)
  • Bitte, Herr Doktor (1981)
  • Früher war alles viel früher (1981)
  • Es geht mir gut (1981)
  • Und der Teufel schaut mir über die Schulter (1982)
  • Bäng Bäng (1982)
  • Der Farbfilm in mir (1983)
  • Zu nah am Feuer (mit Alice) (1984)
  • Mitten ins Herz (1984)
  • Touché d'amour (1985)
  • Ich hab 'ne Überdosis von Dir in mir (1985)
  • Wie'n Korken auf dem Ozean (1986)
  • Anna mit Alarm im Herzen (1987)
  • Das erste Mal tat’s noch weh (mit Viktor Lazlo) (1990)
  • Jesse (mit Viktor Lazlo) (1990)
  • Tief im Süden meines Herzens (1990)
  • Rikki und Rosie (1991)
  • Laura (1991)
  • Jenseits von Liebe (mit Ofra Haza) (1993)
  • Huckleberry Finn (1995)
  • Du bist mir total egal (1997)
  • Solang du jung in deinem Herzen bist (2000)
  • Heut ist nicht mein Tag (2002)
  • Luka & Laura (2003)
  • Wintermond (2003)
  • Du schickst dein Herz auf Reisen (2004)
  • Cassandra (2005)
  • Der alte Wolf wird langsam grau (2010)
  • Endloser Sommer (Radio-Single, 2010)
  • Für Dich (feat. Nena, 2010)
  • Windstärke 10 (2012)

Alben

  • Traumtanzzeit (1974)
  • Hallo Engel (1980)
  • Fang mich auf (1981)
  • Sanfter Rebell (1982)
  • Tabu (1984)
  • Mitten ins Herz - Live (1984)
  • Touché d´amour (1985)
  • Im Herzen des Orkans (1987)
  • Tief im Süden meines Herzens (1990)
  • Herzsprünge (1991)
  • Wenn dich die Mondfrau küßt (1993)
  • Louisiana (1995)
  • Die Rechnung kommt immer (1997)
  • Duette & Balladen (2003)
  • Unterm Cajun-Mond (2004)
  • So ist das Spiel (2010)

kursiv: Best-of-Alben mit einigen neuen Songs

Quellen

  1. Daliah Lavi - C'est La Vie - So Ist Das Leben. Abgerufen am 5. Mai 2017.
  2. tz-Interview: Wo waren Sie so lange, Stefan Waggershausen? In: https://www.tz.de. 5. Juni 2015 (tz.de [abgerufen am 5. Mai 2017]).
  3. Stefan Waggershausen - Deutsche Mugge. Abgerufen am 5. Mai 2017.
  4. Nimm den nächsten fliegenden Teppich zu mir | NENA.de | Offizielle Website. Abgerufen am 5. Mai 2017.
  5. Musikstationen | Waggershausen. Abgerufen am 9. April 2017.
  6. Augsburger Allgemeine: Waggershausen ist der Gitarren-Flüsterer. In: Augsburger Allgemeine. (augsburger-allgemeine.de [abgerufen am 9. April 2017]).
  7. DerWesten - derwesten.de: Rabe Rudi feiert Geburtstag. (derwesten.de [abgerufen am 9. April 2017]).
  8. Das offizielle Musikalbum zum Film. In: vox.de. (vox.de [abgerufen am 11. Februar 2017]).
  9. Otto Waalkes: Ice Age - Sid & seine Freunde - Ich wär so gern verliebt (Titelsong - KOLLISION VORAUS!). 1. Juli 2016; abgerufen am 11. Februar 2017.
  10. Warner/Chappell Production Music: Stefan Waggershausen: Kids auf Abenteuerreise • Warner/Chappell Production Music. In: Warner/Chappell Production Music. 12. Juli 2016 (warnerchappellpm.com [abgerufen am 12. Mai 2017]).
  11. Steffen Hung: Stefan Waggershausen - austriancharts.at. Abgerufen am 12. Mai 2017.
  12. Stefan Waggershausen – laut.de – Band. In: laut.de. (laut.de [abgerufen am 16. Juni 2017]).
  13. Stefan Waggershausen – laut.de – Band. In: laut.de. (laut.de [abgerufen am 12. Mai 2017]).
  14. Auszeichnungen: DE

Weblinks

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