Maurizio Cazzati

geboren 1620 in Luzzara, Emilia-Romagna, Italien

gestorben 1677 in Mantova, Lombardia, Italien

Maurizio Cazzati

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Maurizio Cazzati (* 1. März 1616 in Luzzara; 28. September 1678 in Mantua) war ein italienischer Komponist.

Leben

Nach seiner Priesterweihe war er ab 1641 an verschieden Kirchen in Mantua, Bozzolo, Ferrara, und Bergamo als Kapellmeister tätig. In Bergamo wirkte er gemeinsam mit Giovanni Legrenzi. Um 1657 erhielt er den wichtigen Posten des Kapellmeisters an der Basilika San Petronio in Bologna. Hier gab er der Instrumentalmusik eine höheren Stellenwert in der Kirchenmusik, als dies vor seiner Ernennung üblich war. Der Sonata da chiesa (Kirchensonate) gab er die Form langsam-schnell-langsam-schnell. Aus dieser Zeit stammen die eindrucksvollen Werke für Trompete und Streicher.

Sein Verhältnis zu den anderen Musikern muss von Meinungsverschiedenheiten getrübt gewesen sein, seltsamer Weise wurde er nicht in die 1666 gegründete Academia Filharmonica aufgenommen. Mit dem Organisten Giulio Cesare Arresti, der Cazzati musikalische Irrtümer im Kyrie der Missa primi toni aus dem Op. 17 vorwarf, kam es zum offenen Streit. Dieser Streit ging soweit, dass sich andere Musiker und die Musikverleger von Cazzati trennten. Aus diesem Grund schaffte er sich 1666 eine eigene Druckerpresse an. Nachdem sich die Querelen nicht legten, kündigte er seine Stellung an San Petronio und ging als Kapellmeister an den Hof des Herzogs Gonzaga in Mantua.

Trotz aller Unbilligkeiten kann man ihn als Begründer der Bologneser Schule betrachten, diese spielte im Musikleben der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts eine führende Rolle. Sein umfangreiches Schaffen umfasst insgesamt 66 Opusziffern. Die Instrumentalwerke haben ein wichtigen Stellenwert in der Entwicklung der Violinmusik.

Werke

Instrumental:

  • Op.1; Salmi e messa... (Venedig, 1641)
  • Op.2; "Canzoni a tre, doi violini e violone, col suo basso continuo" (Venedig 1642)
  • Op.5; Motteti 1647
  • Op.8; Il secondo libro delle sonate, 14 brani a 1, 2, 3, 4, 6 strumenti e b.c. (Venedig 1648)
  • Op.10; Motetti a due voci... (Venedig 1648)
  • Op.15; Mehrstimmige Sonaten Correnti e balletti alla francese e all'itagliana (Venedig 1654)
  • Op.18; 12 Triosonaten und 1 Capriccio für 2 Violinen und B.C. (Bologna, 1659)
  • Op.22; Trattenimenti per camera (Abendliche Unterhaltungsmusik) (Bologna, 1660)
  • Op.30; Correnti e Balletti per sonare... (Bologna, 1668)
  • Op.31; Messa e salmi per li defonti a cinque voci (Bologna, 1663)
  • Op.35; Sonata a due, tre, quattro e cinque con alcune per Tromba, (Bologna, 1665)
  • Op.49; Diport spirituali per camera e per oratorii (Bologna, 1668)
  • Op.50; Varii e diversi Capricci per Camera e per Chiesa, Isabella Gonzaga gewidmet, (Bologna 1669)
  • Op.51 Salmi di terza con le tre sequenze correnti dell' anno (Bologna, 1669)
  • Op.55; "Sonate a due istromenti cioè violino é violone", (Bologna, 1670)
  • Op.65; Il ottavo libro dei motetti a voce sola, (1678)

Kirchenmusik:

  • Requiem
  • Vespro di Sant'Andrea
  • Missa austriaca

Bühnenwerke:

  • I gridi di Cerere dramma; eroi-comico Ferrara 1652
  • Il carnevale esigliato; scherzo drammatico Ferrara 1652
  • Ercole effeminato; dramma Bergamo 1654
  • Le gare de' fiumi; Bologna 1658
  • Le gare d'Amore e di Marte festa d'armi e di ballo; Bologna 1662

Weblinks

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