Musikdatenbank

Orchester/Ensemble

Orchester der Deutschen Oper Berlin

Deutsche Oper Berlin

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Die Deutsche Oper Berlin ist das größte der drei Opernhäuser in Berlin. Das Gebäude Bismarckstraße 34–37 in Charlottenburg wurde 1961 eröffnet und war Ersatz für die an gleicher Stelle im Zweiten Weltkrieg 1943 zerstörte Deutsche Oper. Das Charlottenburger Haus ist mit 1859 Sitzplätzen eines der größten Theater in Deutschland.

Die Deutsche Oper bildet mit der Staatsoper Unter den Linden, der Komischen Oper, dem Staatsballett und dem Bühnenservice Berlin die Stiftung Oper in Berlin.[1]

Geschichte

Gründung

Die Initiative für die Gründung ging auf bürgerliche Kreise im damals selbstständigen Charlottenburg zurück. Als wirtschaftliche Stütze des Staates und intellektuelle Vorreiter wollten die Bewohner der reichsten Großstadt Preußens ein Opernhaus „für sich“ als Gegenentwurf gegen die „erstarrte“ Repräsentationsbühne der Hofoper Unter den Linden.

Von 1911 bis 1912 wurde von der Stadt Charlottenburg nach Plänen Heinrich Seelings das Deutsche Opernhaus gebaut und unter der Leitung von Ignatz Waghalter am 7. November 1912 mit Ludwig van Beethovens Fidelio eröffnet. Mit dem Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin (Groß-Berlin-Gesetz) wurde Charlottenburg 1920 Teil der Reichshauptstadt und das über 2300 Sitzplätze fassende Haus in Städtische Oper umbenannt.

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

In der Zeit des Nationalsozialismus ging 1934 das in Deutsches Opernhaus rückbenannte Charlottenburger Haus in den Besitz des Reiches über und unterstand damit dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda von Joseph Goebbels. Als Ministerpräsident des Freistaates Preußen lenkte dagegen Hermann Göring die Staatsoper Unter den Linden, wobei die Häuser manchmal in Stellvertretung ihrer Dienstherren rivalisierten. Unter der Leitung von Paul Baumgarten wurde 1935 ein Umbau auf 2098 Sitzplätze durchgeführt und entgegen dem ursprünglichen Entwurf mit einem standesunabhängigen Zuschauerraum eine „Führerloge“ geschaffen. Nach der Zerstörung des Hauses am 23. November 1943 fanden die Vorstellungen bis Herbst 1944 im Admiralspalast in Berlin-Mitte statt.

Während der Zeit des Nationalsozialismus galt das Deutsche Opernhaus neben dem Bayreuther Festspielhaus als die Repräsentationsbühne des NS-Regimes schlechthin. Schon im Frühjahr 1933 zum Geburtstag des Intendanten Max von Schillings hieß es in den Opernheften: „Wir könnten einpacken, wenn es nicht möglich sein sollte, an einer Stätte, wo es gelang, einem empfangsbereiten, beeinflussbaren bürgerlichen Publikum Erzeugnisse des artfremdesten Kunstbolschewismus schmackhaft zu machen, jetzt wieder Werte reinerer, deutscher Wesensart einzubürgern.“

In diesem Geiste waren schon der langjährige Intendant Carl Ebert, die Dirigenten Fritz Stiedry und Paul Breisach, und z. B. der Sänger Alexander Kipnis vom Haus vertrieben worden. Nach dem Tod von Schillings im Juli 1933 wurde Wilhelm Rode, Heldenbariton des Hauses seit 1926, dessen Nachfolger. Man spielte „genehme Werke“, also Wagner, Lortzing, Kienzl usw. Zeitgenössische Komponisten wie Weill oder „artfremde“ wie Offenbach und Meyerbeer waren nicht mehr „gefragt“.

Inszenierungen waren schon an sich verdächtig – es gab Dramaturgie und Arrangements. Für die Ausstattung war vielfach Benno von Arent verantwortlich. Dabei ging es um Naturtreue bis ins kleinste Blatt aus Pappe. Hans Sachs sang unter Butzenscheiben und die Festwiese der Meistersinger kam direkt aus einem Film von Leni Riefenstahl. Siegfried ritt zu Pferd heran, auf seinem Schild die (S)S-Rune. Immerhin ging man mit einer Traviata 1935 auch auf dem Weg des Regietheaters zaghaft weiter.

Mitten im Zweiten Weltkrieg wurde der Intendant Rode im Sommer 1943 von dem erfolgreichen Hamburger Dirigenten Hans Schmidt-Isserstedt abgelöst. Mit Günther Rennert und Leopold Ludwig holte er sich zwei junge Künstler in sein Leitungsteam, die schon auf den künstlerischen Aufbruch des Nachkriegstheaters verweisen. Ihre Arbeit fand in den zunehmenden Wirren und Zerstörungen des Krieges allerdings kaum noch Resonanz. Così fan tutte war im Herbst 1943 die erste Rennert-Regie – sie wurde als „leicht, witzig, phantasievoll“ bewertet. Zwei Wochen später, am 23. November 1943, wurde das Haus zerbombt, kurz danach wurden alle Theater vom Regime geschlossen.

Nachkriegszeit bis heute

Nach Kriegsende nutzte die nun wieder Städtische Oper als Städtisches Opernhaus Berlin für Vorstellungen das Gebäude des Theaters des Westens in der Nähe des Berliner Bahnhofs Zoo, bis der durch Fritz Bornemann von 1957 bis 1961 gebaute Neubau mit 1865 Sitzplätzen am 24. September 1961 mit Mozarts Don Giovanni eröffnet werden konnte; der Neubau hatte 27,5 Millionen Mark gekostet (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 61 Millionen Euro). Im Jahr 1961 erfolgte auf Anregung von Ferenc Fricsay als Reaktion auf den Mauerbau auch die Umbenennung auf den heutigen Namen Deutsche Oper Berlin. 1959 wurde die Städtische Oper mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet.

In der Zeit ab der Eröffnung des Neubaus wuchs die Deutsche Oper, entgegen ihrem ursprünglichen Gründungszweck, in die Rolle des Repräsentationshauses des Landes Berlin (West) hinein, da die Staatsoper Unter den Linden, die traditionell diese Rolle in Berlin gespielt hatte, mitsamt dem Ostteil Berlins und der DDR abgeschottet war.

Um Verwechslungen mit der Deutschen Oper Berlin zu vermeiden, erhielt das Opernhaus Unter den Linden im Anschluss an die deutsche Wiedervereinigung in den 1990er Jahren wieder ihren Vorkriegsnamen Staatsoper Unter den Linden. In der DDR-Zeit war es erstmals in Deutsche Staatsoper umgetauft worden, um die Bedeutung der DDR als eigenständiger deutscher Staat zu unterstreichen.

Auf Initiative von Götz Friedrich wurde 1986 in New York die Stiftung The American Berlin Opera Foundation gegründet.

Idomeneo-Kontroverse 2006

Ein starkes Echo auch über den Bereich Operninteressierter hinaus fand die Entscheidung, eine für den November 2006 geplante Wiederaufnahme der Inszenierung von Mozarts Idomeneo (Regie von Hans Neuenfels) abzusetzen. Darin wurde, als vom Regisseur angefügtes Nachspiel am Ende der Oper, der abgeschlagene Kopf des islamischen Propheten Mohammed (neben den blutigen Köpfen Jesu, Buddhas und Poseidons) gezeigt, um zu verdeutlichen, dass die Unterwerfung des Menschen durch und in Religionen überwunden werden müsse (womit Neuenfels allerdings die Figurenperspektive Idomeneos übernahm, der über die gesamte Oper hinweg immer wieder Neptuns rigorose Einforderung des Versprechens beklagt). Anlass für die Absetzung waren Bedenken beim Berliner Innensenator und dem Landeskriminalamt. Sie hielten „gewalttätige Aktionen“ für möglich, auf die sie die Intendanz hinwiesen. Der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble schaltete sich ein und befand die Absetzung sei inakzeptabel, was sei Meinungsfreiheit schon wert, wenn man sie aus Angst einschränken müsse. So argumentierten weitere Politiker. Wenn Sorge vor Protesten „zur Selbstzensur führt“, gerate die freie Rede in Gefahr, sagte der damalige Kulturstaatsminister Bernd Neumann. Kunst und Medien müssten Gegensätze in einer Gesellschaft benennen. Dafür brauche es Toleranz „auch gegenüber unbequemen Meinungen“.[2] Nach Kritik an der Absetzung aus Kultur und Politik wurde die Warnung relativiert und die Inszenierung im Dezember 2006 wieder aufgeführt.

Sprinkleranlagen-Vorfall 2017

Aus der Sprinkleranlage wurde am Morgen des 24. Dezember 2017 die Hauptbühne des Hauses unter Wasser gesetzt. In der Folge wurde das Wasser abgepumpt und Trocknungslüfter aufgestellt. Durch den Wasserschaden wurden sowohl die Beleuchtungstechnik als auch die Kommunikations- und Datentechnik in Mitleidenschaft gezogen. Seit dem 25. Dezember finden keine Vorstellungen statt, der Vorverkauf ist für alle Veranstaltungen bis Silvester 2017 ausgesetzt.[3]

Künstlerisches Profil

Die Deutsche Oper Berlin ist mit 1859 Sitzplätzen heute das weitaus größte Opernhaus Berlins. Sie allein bietet rund 42 Prozent der Plätze der drei Berliner Häuser der Opernstiftung. Daher findet das Haus mit seinen Opernvorstellungen die meisten Besucher der drei Berliner Opernhäuser. Die prozentuale Auslastung ist dabei einerseits höher als die der Komischen Oper Berlin, andererseits aber geringer als die der Staatsoper Unter den Linden, diese weist allerdings nur 1396 Sitzplätze auf.

Aufgabe der Deutschen Oper Berlin ist daher die Pflege des „großen“ Repertoires des 19. Jahrhunderts mit Eckpunkten wie Richard Strauss, Richard Wagner, Giacomo Puccini und Giuseppe Verdi. Hier lagen in der Vergangenheit sowohl die großen Regie-Erfolge von Götz Friedrich, Hans Neuenfels, Achim Freyer oder in den letzten Jahren z. B. Die Meistersinger von Nürnberg und Tristan und Isolde von Richard Wagner. Zu den erfolgreichen Wiederentdeckungen an der Deutschen Oper zählten in den letzten Spielzeiten u. a. Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna von Walter Braunfels und Oberst Chabert von Hermann Wolfgang von Waltershausen.

Gerühmt wird das Charlottenburger Opernorchester vor allem für seine besondere Vielseitigkeit und sein Wagnerspiel, daher ist das Orchester der Deutschen Oper eine der größten Rekrutierungsquellen für das Bayreuther Festspielorchester. Im Haus an der Bismarckstraße hatte der Parsifal von Richard Wagner 1914 nach Ablauf der Schutzfrist deutsche Erstaufführung außerhalb Bayreuths. Wagners Der Ring des Nibelungen in der Inszenierung von Götz Friedrich (immer noch gezeigt) gilt als epochemachende Regiearbeit.

Auch sonst ist die Deutsche Oper den Bayreuther Wagner-Festspielen eng verbunden. Festspielleiterin Katharina Wagner hat an der Deutschen Oper Berlin Giacomo Puccinis Il trittico inszeniert. Und: ist sich die Familie Wagner bei der Neubesetzung des Chef-Postens der Bayreuther Festspiele nicht einig, so hat der Stiftungsrat der Festspiele nach seiner Satzung einen Rat aus Opernintendanten zu befragen und dabei zuerst den oder die Intendantin der Deutschen Oper Berlin. Generalmusikdirektor Donald Runnicles führt als (ebenfalls Bayreuth-erfahrener) Wagner- und Strauss-Spezialist diese Tradition fort.

Weiter ist das Haus dem Werk von Hans Werner Henze verpflichtet, von dem hier zahlreiche Werke auf- und uraufgeführt wurden. Nicht zuletzt die Pflege des Repertoires von Leoš Janáček hat für die Deutsche Oper Berlin große Bedeutung.

Unter den Einspielungen des Orchesters der Deutschen Oper gelten einige als „Referenzaufnahmen“, dies sind u. a. Wagners Die Meistersinger von Nürnberg unter Eugen Jochum mit Dietrich Fischer-Dieskau, Catarina Ligendza, Christa Ludwig, Plácido Domingo; Verdis Macbeth unter Giuseppe Sinopoli mit Renato Bruson, Mara Zampieri, James Morris sowie Orffs Carmina Burana unter Eugen Jochum mit Gundula Janowitz und Dietrich Fischer-Dieskau.

Der Chor der Deutschen Oper Berlin hat auch in jüngerer Zeit von sich reden gemacht. Dreimal hintereinander, in den Jahren 2008, 2009 und 2010, errang das Ensemble den Titel „Chor des Jahres“, den die Zeitschrift opernwelt durch eine Umfrage bei führenden Kritikern verleiht. 2012 wurde der Chor mit dem Europäischen Chorpreis der Europäischen Kulturstiftung „Pro Europa“ ausgezeichnet.[4] Der Erfolg des Ensembles wird auch auf die kontinuierliche Arbeit des Ersten Chordirektors William Spaulding zurückgeführt, der seit der Spielzeit 2007/2008 im Amt ist.[5] Seit Februar 2012 war der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker Ehrenmitglied des Chores der Deutschen Oper Berlin.[6]

Die Intendanz von Kirsten Harms in den Jahren 2004 bis 2011 setzte zur Profilierung des Hauses unter anderem auf die Wiederentdeckung und Neubefragung aus dem Spielplan verschwundener Werke der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie Der Traumgörge von Alexander von Zemlinsky, Cassandra von Vittorio Gnecchi, Germania von Alberto Franchetti und Walter Braunfels Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna. Für die letzten beiden Werke wurde die Oper 2007 und 2008 mit der Auszeichnung „Wiederentdeckung des Jahres“ der Zeitschrift opernwelt geehrt.

Die kommissarische Leitung in der Spielzeit 2011/2012 übernahmen Generalmusikdirektor Donald Runnicles, Operndirektor Christoph Seuferle und der Geschäftsführende Direktor Thomas Fehrle. Seit 1. August 2012 ist Dietmar Schwarz Intendant, dessen Vertrag zunächst bis 31. Juli 2017 laufen sollte, inzwischen aber bis 2022 verlängert worden ist.[7]

Der Opernbau

Nüchtern (bis zur „Staubtrockenheit“, wie Kritiker sagen), monumental und imposant nach Meinung anderer ist das architektonische Konzept des Neubaus der größten Berliner Oper aus den 1960er Jahren. Der Architekt Fritz Bornemann (übrigens in den 1930er Jahren Ausstattungs-Assistent am Vorgängerhaus an gleicher Stelle) konzipierte eine massive Außenwand zur sechsspurigen Bismarckstraße, an der das Gebäude liegt. Die Wand schützt den Theatersaal vollständig vor dem Straßenlärm. Die Stützwirkung dieser Hauptfassade macht Seitenfassaden aus bloßem Glas und stützenfreie Treppenhäuser möglich, was auf Leichtigkeit und Transparenz abzielt. Treppenhaus und Foyers sind für Filme und Werbespots wegen dieser Raumwirkung als Kulisse beliebt.

In historischen Theaterbauten wurden Foyers und Pausenräume in der Regel nachträglich eingebaut, denn die Logen dienten ja dem Aufenthalt samt Essen und Gesprächen während der Aufführung, während die übrigen Räume schmucklos und das Parkett als Tanzfläche unbestuhlt war. Die Foyers der Deutschen Oper waren demgegenüber von Anfang an als wichtige und herausgehobene Architektur-Elemente geplant. Daher sind sie nicht versteckt in Zwischengeschosse oder Souterrains gedrängt, sondern behaupten in Größe und Sichtbarkeit ihre nahezu gleichrangige Bedeutung neben dem Zuschauerraum. Sie selbst sind auf Weite und Transparenz konzipiert, die im Dekor von zeittypischer Schlichtheit und Reduktion bestimmt ist. Teile der Foyers können wegen ihrer Größe für Theatervorstellungen und Vorträge sowie Festlichkeiten abgeteilt und genutzt werden. Ansonsten bieten sie in den Pausen wegen der Glasfassade „Panoramablicke“ nach Ost und West.

Der Zuschauerraum ist kein Theater-U in Hufeisenform, vielmehr breit und nur schwach gekrümmt, mit freitragenden Balkons. Von jedem Platz sieht man die breite Bühne ganz. Die Akustik ist die beste aller Berliner Musiktheaterbühnen (nur Deutsche und Komische Oper spielen in Berlin die Opernvorstellungen ohne elektronische Sound-Anlage zur Akustik-Optimierung). Damit bietet die Architektur des Zuschauerraums der Deutschen Oper einen diametralen Gegenentwurf zum nur sechs Jahre älteren Paulick-Saal der Staatsoper unter den Linden, wo im Rahmen der anstehenden Sanierung nun nach einem Wettbewerb der Umbau im Sinne einer Konzeption diskutiert wird, wie sie Bornemann in der Deutschen Oper verwirklichte. Die strenge Wandverkleidung des Saales aus (heute nicht mehr zugelassenen) tropischen Edelhölzern, die Farbgebung und die gezielt gerichtete Beleuchtung sollen im Saal die Konzentration auf die Bühne richten und verdeutlichen, dass die Aufführung und nicht etwa Repräsentation im Vordergrund steht. Der Saal verfügt über keine klassischen Logen. Nahezu alle Vorstellungen werden zum besseren Textverständnis mit Übertiteln gegeben. Als bedeutende Theaterarchitektur des 20. Jahrhunderts steht das Gebäude unter Denkmalschutz.

Spielstätte Tischlerei

Die Tischlerei[8] ist die zweite Spielstätte der Deutschen Oper Berlin. Sie befindet sich an der Rückseite des Gebäudes der Deutschen Oper Berlin. Die ehemalige Werkstatt der Tischler wurde 2012[9] zu einem Theaterraum umgebaut, seither gibt es dort pro Spielzeit ca. zehn Premieren, Gastspiele und Wiederaufnahmen. Dazu kommen unterschiedliche Konzertreihen. Die Spielstätte ist architektonisch ein offener Raum ohne Orchestergraben, Bühnenturm, Seiten- oder Hinterbühne. Eine Zuschauertribüne ist flexibel einsetzbar. Programmatisch stehen Uraufführungen im Zentrum des Spielplans: Auftragskompositionen, Stückentwicklungen und Bearbeitungen von älteren Werken. Die Tischlerei versteht sich als Werkstatt für das Musiktheater des 21. Jahrhunderts, sowohl für junges als auch für erwachsenes Publikum. Sänger und Musiker der Deutschen Oper Berlin treffen in der Tischlerei auf Künstler der Berliner und internationalen Freien Szene – aus Avantgarde, Pop, Bildender Kunst, Tanz und Performance.

Kinderchor

Der Kinderchor der Deutschen Oper Berlin ist seit seiner Gründung im Jahre 2008 zu einem wichtigen Teil der Deutschen Oper Berlin geworden. Seine erste große Aufgabe war die Carmen-Premiere am 8. März 2009. Seit dieser Zeit hat der Kinderchor der Deutschen Oper Berlin alle Opernaufführungen übernommen, in denen Kinderchorparts sind. Dazu gehören und gehörten Tosca, Falstaff, Die Frau ohne Schatten, Carmina Burana, La Bohème, Hänsel und Gretel, Jeanne d’Arc – Szenen aus dem Leben der heiligen Johanna, Otello, Turandot, Iannis XenakisOresteia und die Knabensoli in Tosca und Macbeth.

Außerdem gestaltet der Kinderchor der Deutschen Oper jedes Jahr zur Weihnachtszeit seine eigenen Weihnachtskonzerte, die auf sehr besondere und erlesene Weise das Thema der Weihnacht besingen und bespielen.

In seinen eigenen Aufführungen und Konzerten auf der Hauptbühne der Deutschen Oper, im Kammermusiksaal der Philharmonie oder bei anderen Veranstaltungen zeigt der Kinderchor der Deutschen Oper sein eigenes Profil. Er schlägt einen musikalischen Bogen vom Barock bis zur Moderne und begibt sich gern auch in den Bereich der Pop- und Unterhaltungsmusik. Die Mitglieder des Kinderchores der Deutschen Oper studieren Werke aus allen Bereichen der zeitgenössischen Musik mit Begeisterung und hohem Anspruch ein.

In der Spielzeit 2012/2013 war der Kinderchor der Deutschen Oper auch in Das schlaue Füchslein zu erleben.

Außerdem existiert seit 2013 der Jugendchor, bei dem Kinder von 14 bis 18 Jahren vertreten sind. Sie machen eigene Aufführungen zusammen mit dem Jugendclub, der sich eingehender mit verschiedenen Musikrichtungen beschäftigt und zu einzelnen Themen Aufführungen präsentiert.

Kinder tanzen für Kinder

Angebote für Kinder und Jugendliche haben an der Deutschen Oper Berlin einen festen Platz. Einen bedeutenden Stellenwert im Rahmen dieses Angebotes nimmt das seit 1997 von der Tänzerin und Choreographin Felicitas Binder ins Leben gerufenes Kinderballett „Kinder tanzen für Kinder“ ein. Die Stücke, rund einstündige Fassungen der bekanntesten Handlungsballette des klassischen Ballett-Repertoires, soll Kindern und Jugendlichen die großen Werke des klassischen Balletts nahebringen und bieten dem Publikum einen geeigneten Einstieg in die Welt des Tanzes. Das Besondere daran: Die Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne sind kaum älter als die Zuschauer im Saal. Umso nachhaltiger ist der Eindruck, den diese dann am Ende nach Hause und in ihren Alltag mitnehmen. Das an der Deutschen Oper beheimatete Kinderballett umfasst mittlerweile etwa 80 Kinder im Alter von 6 bis 17 Jahren. Die jungen Tänzerinnen und Tänzer haben zusammen mit Felicitas Binder mittlerweile sechs große Projekte erarbeitet und treten regelmäßig an der Deutschen Oper sowie in der Berliner Urania, im FEZ – An der Wuhlheide und im Fontane Haus, mit großem Erfolg auf. Weihnachten 2011 gestalteten sie den „Traum am Weihnachtsabend“ in der Berliner Philharmonie unter der Leitung von Igor Budinstein und das Sinfonieorchester Berlin. Dem Nachwuchspublikum einen Zugang zu Kunst und Kultur zu eröffnen, ist und bleibt das erklärte Ziel von „Kinder tanzen für Kinder“. Große und kleine Tänzerinnen und Tänzer verbindet die Freude am Tanzen, die für viele der Beginn einer lebenslangen Liebe ist. Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft von Kirsten Harms (Intendantin der Deutschen Oper Berlin bis 2011) und André Schmitz (ehemaliger Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten).

In der Spielzeit 2012/2013 führte das Kinderballett der Deutschen Oper zu Weihnachten den Nussknacker und im Frühjahr 2013 Dornröschen auf.

Seit 1. Januar 2014 gehört das Kinderballett zum Education-Programm „Tanz ist KLASSE!“ des Staatsballetts Berlin und trägt den Namen „Tanz ist KLASSE! – Kinder tanzen“.

Uraufführungen

Städtische Oper Berlin

Städtisches Opernhaus Berlin

Deutsche Oper Berlin

Intendanten

Die Intendanten der Deutschen Oper Berlin:

  • Georg Hartmann (1912–1923)
  • Wilhelm Holthoff von Faßmann (1923–1925)
  • Heinz Tietjen (1925–1931)
  • Carl Ebert (1931–1933)
  • Max von Schillings (1933)
  • Wilhelm Rode (1934–1943)
  • Hans Schmidt-Isserstedt (1943–1944)
  • Michael Bohnen (1945–1947)
  • Heinz Tietjen (1948–1954)
  • Carl Ebert (1954–1961)
  • Gustav Rudolf Sellner (1961–1972)
  • Egon Seefehlner (1972–1976)
  • Siegfried Palm (1976–1981)
  • Götz Friedrich (1981–2000)
  • André Schmitz (kommissarisch; 2000–2001)
  • Udo Zimmermann (2001–2003)
  • Heinz Dieter Sense, Peter Sauerbaum (kommissarisch; 2003–2004)
  • Kirsten Harms (2004–2011)
  • Christoph Seuferle (kommissarisch; 2011–2012)
  • Dietmar Schwarz (seit August 2012)

Generalmusikdirektoren (GMD)/Chefdirigenten und wichtige Gastdirigenten

  • Ignatz Waghalter (1912–1923)
  • Rudolf Krasselt (1912–1923)
  • GMD Leo Blech (1923–1924, 1949–1953)
  • GMD Bruno Walter (1925–1929)
  • Clemens Krauss (1934–1936)
  • GMD Karl Dammer (1937–1939)
  • GMD Artur Rother (1939–1943, 1953–1958)
  • GMD Ferenc Fricsay (1949–1952)
  • GMD Richard Kraus (1954–1961)
  • Heinrich Hollreiser (1961–1964) – Chefdirigent
  • GMD Lorin Maazel (1965–1971)
  • Gerd Albrecht (1972–1974) – Musikalischer Oberleiter
  • GMD Jesús López Cobos (1981–1990)
  • GMD Giuseppe Sinopoli (1990, Vertrag nicht angetreten – Dirigate als Gast)
  • GMD Rafael Frühbeck de Burgos (1992–1997)
  • GMD Christian Thielemann (1997–2004)
  • GMD Renato Palumbo (2006–2008)
  • GMD Donald Runnicles (seit 2009)

In seiner fast hundertjährigen Geschichte hat die Deutsche Oper Berlin zahlreiche Gastdirigenten am Pult gesehen. Einige waren jedoch so bedeutend, dass sie selbst die Bedeutung des Opernhauses beförderten (z. B. Wilhelm Furtwängler), die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit anderen prägte zusätzlich das Orchester nachhaltig (z. B. Karl Böhm). Zur Bedeutung der Künstler wird zur Vermeidung von Dopplungen auf die Links verwiesen:

Karl Böhm; Daniel Barenboim; Semjon Bytschkow;
Andris Nelsons; Alberto Zedda; Fabio Luisi; Heinrich Schiff;
Max von Schillings; Fritz Busch; Wilhelm Furtwängler;
Herbert von Karajan; Claudio Abbado; Zubin Mehta; Eugen Jochum;
James Levine; Giuseppe Sinopoli; Peter Schneider;
Horst Stein; Marc Albrecht; Fritz Stiedry; Arturo Toscanini;
Marcello Viotti; Ulf Schirmer

Ehrenmitglied des Orchesters war der im Jahr 2011 verstorbene Humorist Vicco von Bülow.

Literatur

Zur Geschichte von Deutsches Opernhaus/Städtische Oper Berlin/Deutsche Oper Berlin:

  • Werner Bollert: 50 Jahre Deutsche Oper Berlin. Hessling, Berlin 1962 (gilt als erste zusammenfassende Darstellung der Geschichte dieses Opernhauses)
  • Max W. Busch : Die Deutsche Oper Berlin – das Haus in der Bismarckstraße und seine Vorgänger. Presse- und Informationsamt, Berlin 1986 (Berliner Forum. 1986, 1)
  • Max W. Busch, Gisela Huwe (Hrsg.). Die Deutsche Oper Berlin. Quadriga-Verlag Berlin 1984. ISBN 978-3-88679-111-8
  • Deutsche Oper Berlin (Hrsg.): Dreißig Jahre Deutsche Oper Berlin 1961–1991. Berlin 1991. (Beiträge zum Musiktheater, Band 10.) ISSN 0938-7692
  • Horst Goerges: Deutsche Oper Berlin. Stapp, Berlin 1964
  • Erich Köhrer (Hrsg.): Jahrbuch des Deutschen Opernhauses in Charlottenburg. Berlin 1919–1922. Erschienen sind die Jahrgänge 1919/1920, 1921/1922 und 1922/1923
  • Erich Köhrer (Hrsg.): Jahrbuch der Städtischen Oper Berlin 1925/26. Deutsche Verlags-AG, Berlin 1925
  • Götz Friedrich (Hrsg.): Deutsche Oper Berlin. Beiträge zum Musiktheater, Berlin 1982–2001.
  • Detlef Meyer zu Heringdorf: Das Charlottenburger Opernhaus von 1912 bis 1961. Von der privat-gesellschaftlich geführten Bürgeroper bis zur subventionierten Berliner Städtischen Oper. Deutsche Oper, Berlin 1988 (Dissertation). ISBN 978-3-926412-07-2
  • Rengha Rodewill, Eva Strittmatter: Zwischenspiel – Lyrik, Fotografie. Plöttner Verlag. Leipzig 2010. ISBN 978-3-86211-005-6
  • Andreas K. W. Meyer (Hrsg.): Siebenjahrbuch. Die Deutsche Oper Berlin von 2004 bis 2011. (Im Auftrag der Deutschen Oper Berlin). Berlin 2011, ISBN 978-3-89479-669-3.

Zu Orchester, Generalmusikdirektoren und Gastdirigenten:

  • Deutsche Oper Berlin (Hrsg.): Das Opernorchester in Charlottenburg – 75 Jahre. Deutsche Oper, Berlin 1987. ISBN 3-926412-05-4
  • Götz Friedrich: Mein Opernführer. Henschel-Verlag Berlin 2002. ISBN 978-3-89487-436-0
  • Max W. Busch, Gisela Huwe (Hrsg.): Die Deutsche Oper Berlin. Quadriga-Verlag Berlin 1984. ISBN 978-3-88679-111-8

Filme

  • Ouvertüre 1912 – Die Deutsche Oper Berlin. Dokumentarfilm, Deutschland, 2012, 89 Min., Buch und Regie: Enrique Sánchez Lansch, Produktion: Monarda Arts, RBB, Arthaus Musik, Erstsendung: 23. Oktober 2012 bei RBB, Inhaltsangabe von 3sat.

Weblinks

 Commons: Deutsche Oper Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Oper in Berlin
  2. Deutsche Oper Berlin. In: Zeit Reisen, abgerufen am 14. November 2017.
  3. Bühne der Deutschen Oper unter Wasser gesetzt. Bei: orf.at, 25. Dezember 2017, abgerufen 25. Dezember 2017.
  4. Grußwort von Kulturstaatssekretär André Schmitz anlässlich der Preisverleihung (PDF; 22 kB)
  5. Teamwork oder: Was bleibt von 2009/2010? Stephan Mösch in opernwelt, Jahrbuch 2010, S. 116
  6. [1]
  7. [2]
  8. Tischlerei
  9. Eröffnung der „Tischlerei“ in der Deutschen Oper
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 17.01.2018 15:53:22

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