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Musiker

Marco Uccellini

geboren 1603 in Forlimpopoli, Emilia-Romagna, Italien

gestorben am 10.9.1680 in Forlimpopoli, Emilia-Romagna, Italien

Marco Uccellini

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Marco Uccellini (* 1603 oder 1610 in Forlimpopoli bei Forlì; † 11. September 1680 ebenda) war ein italienischer Violinist, Kapellmeister und Komponist des Barocks.

Leben

Nach seiner Ausbildung in Assisi zog es ihn 1639 nach Modena. 1641 übertrug man ihm dort die musikalische Leitung der Hofkapelle von Francesco I. d’Este und 1647 auch die Funktion des Kapellmeisters an der Kathedrale San Geminiano. Diese Posten hatte er bis 1665 inne. Danach war er Kapellmeister am Hofe von Ranuccio II. Farnese in Parma, der Isabella d’Este geheiratet hatte. Seine sämtlichen dort komponierten Opern und Ballettmusiken sind verschollen.

Uccellini war ebenfalls ein wichtiger Komponist von Instrumentalmusik und hinterließ mehr als 300 Werke. In einigen dieser Werke setzte er die Skordatur ein, diese Werke gehören zu den ersten Veröffentlichungen, in denen diese Technik angewandt wurde.

Von der Musik, die er für die beiden Adelsfamilien schrieb, in deren Dienst er war, blieb nichts erhalten. Lediglich die gedruckten Werke lassen eine musikgeschichtliche Einordnung zu. Hier nimmt er eine wichtige Stellung in der Entwicklung der Violinsonate ein, während seine frühen Sonaten Gemeinsamkeiten mit den Werken eines Giovanni Maria Bononcini, Maurizio Cazzati oder Giovanni Battista Vitali hatten. Uccellinis Sonaten Opp. 4 und 5 erreichten den höchsten technischen Entwicklungsstand des Violinspiels, vor den Sonaten Johann Heinrich Schmelzers und Heinrich Ignaz Franz Biber.

Werke

Instrumentalstücke

  • Sonate, sinfonie et correnti, a 2–4, bc, libro II (1639)
  • Sonate, arie et correnti, a 2–3, bc libro III (1642)
  • Sonate, correnti et arie, a 1–3, bc, op. 4 (1645)
  • Sonate, et canzoni, vn, bc, op. 5 (1649)
  • Salmi, 1, 3–5vv, bc, concertante parte con instrumenti e parte senza, con Letanie della beata virgine, 5vv, bc, op. 6 (1654)
  • Ozio regio: compositioni armoniche sopra il violino e diversi altri strumenti, a 1–6, bc, libro VII (1660)
  • Sinfonici concerti brevi e facili, a 1–4, op. 9 (1667)
  • Sinfonie boscareccie, vn, bc, 2 vn ad lib, op. 8 (Antwerpen, 1669)

Opern und Ballette

  • Le navi d’Enea; Ballet, Parma, 1673
  • Gli eventi di Filandro ad Edessa; Oper Parma, im Collegio dei Nobili 1675
  • Il Giove d’Elide fulminato; Ballett, Parma, 1677

Literatur

  • Peter Allsop: The Italian „Trio“ Sonata. From its Origins until Corelli. Clarendon Press, Oxford u. a. 1992, ISBN 0-19-816229-4.
  • Willi Apel: Die italienische Violinmusik im 17. Jahrhundert (= Archiv für Musikwissenschaft. Beiheft 21). Steiner, Wiesbaden 1983, ISBN 3-515-03786-1.
  • Hanns-Peter Mederer: Die (R)evolution der Sonate. Zum 400. Geburtstag Marco Uccellinis (1603–1680). In: Concerto. Heft 184, Juni 2003, ISSN 0177-5944, S. 28–29.
  • Matthias Kirsch: Mantuaner Sinfonia : Studien zu den Sinfonien Salamone Rossis, Giovanni Battista Buonamentes und Marco Uccellinis, Diss. Kiel 2010, online-Veröffentlichung über die Universitätsbibliothek Kiel: [1]

Weblinks

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