Interpol

Interpol (Band)

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Interpol
Gründung 1997
Genre Post Punk, New Wave, Indie-Rock
Website http://www.interpolnyc.com
Gründungsmitglieder
Gesang, Gitarre Paul Banks
Gitarre Daniel Kessler
Schlagzeug Greg Drudy (bis 2000)
Bass Carlos "D" Dengler (bis 2010)
Aktuelle Besetzung
Gesang, Gitarre Paul Banks
Gitarre Daniel Kessler
Schlagzeug Samuel "Sam" Fogarino (seit 2000)
Ehemalige Mitglieder
Bass Carlos "D" Dengler (1998-2010)
Livemitglieder
Keyboard Eric Altesleben (2001-2003)
Keyboard Frederic Blasco (2004-2005)
Keyboard Brandon Curtis (seit 2010)
Bass David Pajo (seit 2010)

Interpol ist eine Indie-Rock- und Post-Punk-Band aus New York City. Die 1997 gegründete Band [1] veröffentlichte bis jetzt vier Studioalben. Das Debütalbum Turn on the Bright Lights avancierte 2002 im Ranking des Indiemagazins Pitchfork zum besten Album des Jahres.[2]

Bandgeschichte

Interpol wurde 1997 gegründet. In den Jahren 1997 bis 2000 schrieben sie gemeinsam die ersten Songs und mieteten Aufnahmestudios, um ihre Lieder einzuspielen. In dieser Zeit ließen sie sich von der Stadt New York inspirieren.[3]

2000 verließ Schlagzeuger Greg Drudy Interpol. Die Gründe für seinen Ausstieg sind unbekannt. Als Ersatz kam Sam Fogarino in die Band, den Daniel Kessler vom Plattengeschäft in der Nachbarschaft kannte. Fogarino hatte bereits Erfahrung in diversen Bands gesammelt und brachte eine Portion Post Punk in die Band hinein. Danach spielten sie mehrere Gigs in Clubs wie zum Beispiel dem Brownies, der Mercury Lounge oder dem Bowery Ballroom.

Ende 2000 veröffentlichten sie ihre erste EP beim schottischen Label Chemikal Underground. Zur selben Zeit veröffentlichten sie den bis dato unbekannten Track Song Seven. Nach diversen Sessions beim Londoner Radio XFM erlangten sie einen beträchtlichen Bekanntheitsgrad im Ausland. Im April 2001 traten Interpol in Glasgow, Manchester und London auf und bekamen Gelegenheit, bei den John Peel Sessions zu spielen.[4]

Im November 2001 zog sich die Band zurück nach Connecticut, wo sie mit den Aufnahmen zu ihrem Debütalbum in den Tarquin Studios begann. Das Album wurde aufgenommen und gemixt von Peter Katis (Mercury Rev, Clem Snide) und Gareth Jones (Depeche Mode, Nick Cave & The Bad Seeds, Clinic). Ihr Erstling Turn on the Bright Lights wurde von den Kritikern gelobt und brachte ihnen internationale Aufmerksamkeit. R.E.M. coverten 2004 den Song NYC.[5] Nach der Veröffentlichung folgten Konzerte und Auftritte bei diversen Radiosendern.

Im August 2003 erschien die Black EP.[6] Darauf finden sich vier Live-Versionen ihres Debütalbums von einem französischen Radiokonzert Black Session sowie der Song Specialist, der zuvor nur 2002 auf der raren Interpol EP erschien und sich seit 2005 auch auf Music from the O.C. Mix 2, dem OST zu O.C., California, finden lässt.

Im September 2004 präsentierten sie ihre zweite Platte mit dem Namen Antics. Auch dieses Album erhielt positive Kritiken, verkaufte sich besser als das Debütalbum und untermauerte Interpols Status als einer der bedeutendsten Bands der heutigen Independent-Musikszene. Antics ist im Gegensatz zum düster-gebrochenen Turn On the Bright Lights gradliniger und beinhaltet auch positivere Songs, jedoch blieben Interpol insgesamt ihrem morbide-romantischen Stil treu.[7][8]

Nach der Antics-Tour pausierte die Band ein Jahr. In der Zwischenzeit wurde der Song Direction zum Soundtrack der US-Fernsehserie Six Feet Under Gestorben wird immer beigesteuert. In der 5. Episode (Shake Your Groove Thing / Die Last der Verantwortung) der 1. Staffel der Arztserie Grey's Anatomy wurde 2005 der Song Evil ebenfalls für den Soundtrack verwendet.[9]

Ihr drittes Album Our Love to Admire nahmen Interpol in einem Studio in New York City auf. Das Album ist am 9. Juli 2007 in den USA bei Capitol Records, am 10. Juli in Großbritannien bei Parlophone und am 7. Juli in Deutschland erschienen. Our Love to Admire ist, wie schon die Vorgänger, in seiner Grundstimmung dunkel gehalten.[10][11]

2009 veröffentlichte Paul Banks unter dem Namen Julian Plenti sein erstes Solo-Album.[12] Das Album trägt den Titel Julian Plenti Is... Skyscraper.

Im Frühjahr 2010 nahm die Band ihr viertes Album, produziert von Alan Moulder, auf. Kurz nach der Fertigstellung verließ Bassist Carlos Dengler die Band aus persönlichen Gründen.[13] Das vierte Studioalbum Interpol erschien im September 2010. Nachdem ihr Label Matador 2011 die erste künstlerische Zusammenarbeit mit dem Regisseur David Lynch bekannt gab, drehte dieser den Kurzfilm I Touch A Red Button Man zum Titel Lights aus dem Album Interpol. Die Premiere fand am 5. April 2012 in New York statt.[14]

Nach der Nordamerika Tour im Frühjahr 2011 verließ Bassist Dave Pajo die Band aus persönlichen Gründen.[15] Pajos Nachfolger ist Brad Truax. Bei 17 Konzerten der Leg 3 und 6 der 360°-Tour von U2 spielten Interpol 2010 und 2011 den Support in Europa und Nordamerika.[16]

Ende 2011 wurde bekannt gegeben, dass Interpol das Benefiz-Album We Are The Works In Progress für die Tsunami-Opfer in Japan mit dem bereits 2000 veröffentlichten Song Seven unterstützt.[17]

Stil

Der Sound der Band orientiert sich stark an dem melancholischen Post Punk und New Wave englischer Bands der frühen 80er Jahre.[18] Interpol werden in diesem Zusammenhang häufig mit Joy Division,[19][7][18][8] der Vorzeigeband des Post Punk, verglichen. Interpol haben sich stets dagegen verwehrt, in die Joy Division-Schublade gesteckt zu werden.

Es finden sich jedoch Ähnlichkeiten mit anderen stilprägenden Bands dieser Zeit, wie etwa The Chameleons[18][8] oder Gang of Four,[20] die sich insbesondere im Gitarrensound manifestieren.[7]

Von der Menge der Retro-Gitarrenbands, die seit dem 2001 andauernden Hype um junge Neo-Punk-Bands aus New York kommen (Strokes,[19] Liars, Yeah Yeah Yeahs) unterscheidet sich Interpol auch durch ihre Selbstdarstellung. Bei Auftritten ist die Band stets in Nebel gehüllt und von hinten beleuchtet, das Publikum wird nur selten angesehen oder angesprochen.[21] Interpol folgen einem strikten Dresscode.[18]

Diskografie

Alben

  • Turn on the Bright Lights, 2002
  • Antics, 2004
  • Interpol Remix, 2005
  • Our Love to Admire, 2007
  • Interpol, 2010

EPs

  • Demo Tape, 1999
  • Fukd I.D. #3, 2000
  • Precipitate EP pink, 2001
  • Precipitate EP white, 2001
  • Interpol EP, 2002
  • The Black EP, 2003

Singles

  • Obstacle 1, 2002
  • PDA, 2002
  • Say Hello to the Angels, 2003
  • Slow Hands, 2004
  • Evil, 2005
  • C'Mere, 2005
  • The Heinrich Maneuver, 2007
  • Mammoth, 2007
  • No I in Threesome, 2007
  • Lights, 2010
  • Barricade, 2010

Weblinks

Commons: Interpol  Bilder, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Craig Mathieson: The Age (Hrsg.): Interpol's apart. 2008-02-22 (Zugriff am 2012-05-22)
  2. Pitchfork: Album des Jahres 2002, aufgerufen am 11. März 2012
  3. Martina Kellner: Wie an einem intimen, erotischen Ort. In: laut.de, 2007-10-14 (Zugriff am 2013-12-28)
  4. Setliste der John Peel Session am 18. April 2001, auf BBC, abgerufen am 22. Mai 2012
  5. REM-Cover von NYC, auf The Guardian, abgerufen am 22. Mai 2012
  6. Release der Black EP auf pitchfork.com, abgerufen am 22.Mai 2012.
  7. 7,0 7,1 7,2 Patrick Großmann: Interpol - Antics. In: visions.de (Zugriff am 2013-12-28)
  8. 8,0 8,1 8,2 Philipp Schiedel: laut.de-Kritik Stil, Würde und Stolz.. In: laut.de (Zugriff am 2013-12-28)
  9. Soundtrack 1. Staffel Grey's Anatomy auf greysanamtony-news.de, abgerufen am 22.Mai 2012.
  10. Jochen Schliemann: Interpol - Our Love To Admire. In: visions.de (Zugriff am 2013-12-28)
  11. Martin Mengele: laut.de-Kritik Ein überwältigender Batzen Leidenschaft.. In: laut.de (Zugriff am 2013-12-28)
  12. Paul Banks erstes Soloalbum auf pitchfork.com, abgerufen am 22.Mai 2012.
  13. Carlos Dengler verlässt Interpol auf NME.com, abgerufen am 11. März 2012.
  14. Interpol: David Lynch Movie Night, abgerufen am 17. November 2012
  15. Pajo verlässt Interpol auf pitchfork.com, abgerufen am 22.Mai 2012.
  16. U2 Aktuell. In: u2tour.de (Zugriff am 2012-01-31)
  17. Benefiz-Album für die Tsunami-Opfer in Japan, abgerufen am 4. April 2012
  18. 18,0 18,1 18,2 18,3 laut.de-Biographie Interpol. In: laut.de (Zugriff am 2013-12-28)
  19. 19,0 19,1 Patrick Großmann: Interpol - Turn On The Bright Lights. In: visions.de (Zugriff am 2013-12-28)
  20. Jakob Janich: Gang of Four - Entertainment!. In: br.de (Zugriff am 2013-12-28)
  21. Kai Müller: Interpol setzt auf Pathos. In: tagesspiegel.de, 2010-09-03 (Zugriff am 2013-12-28)
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