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Heinrich Heine

Heinrich Heine

geboren am 13.12.1797 in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

gestorben am 17.2.1856 in Paris, Île-de-France, Frankreich

Heinrich Heine

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Christian Johann Heinrich Heine (* 13. Dezember 1797 als Harry Heine in Düsseldorf, Herzogtum Berg; † 17. Februar 1856 in Paris) war einer der bedeutendsten deutschen Dichter, Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts.

Heine gilt als „letzter Dichter der Romantik“ und zugleich als deren Überwinder. Er machte die Alltagssprache lyrikfähig, erhob das Feuilleton und den Reisebericht zur Kunstform und verlieh der deutschen Literatur eine zuvor nicht gekannte elegante Leichtigkeit. Die Werke kaum eines anderen Dichters deutscher Sprache wurden bis heute so häufig übersetzt und vertont. Als kritischer, politisch engagierter Journalist, Essayist, Satiriker und Polemiker war Heine ebenso bewundert wie gefürchtet. Wegen seiner jüdischen Herkunft und seiner politischen Haltung wurde er von Antisemiten und Nationalisten über seinen Tod hinaus angefeindet. Die Außenseiterrolle prägte sein Leben, sein Werk und dessen Rezeptionsgeschichte.

Leben und Werk

Herkunft, Jugend und Lehrjahre

„Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt und zufällig dort geboren ist, wird einem wunderlich zu Muthe. Ich bin dort geboren und es ist mir, als müsste ich gleich nach Hause gehn. Und wenn ich sage nach Hause gehn, dann meine ich die Bolkerstraße und das Haus, worin ich geboren bin […]“

Heinrich Heine 1827 in Ideen. Das Buch Le Grand.[1]

Heines Geburtsort ist also bekannt, über sein genaues Geburtsdatum herrscht dagegen bis heute Unklarheit. Alle zeitgenössischen Akten, die darüber Auskunft geben könnten, sind im Laufe der letzten 200 Jahre verloren gegangen. Heine selbst bezeichnete sich scherzhaft als „ersten Mann des Jahrhunderts“, da er in der Neujahrsnacht 1800 geboren sei. Gelegentlich gab er auch 1799 als Geburtsjahr an. In der Heine-Forschung gilt heute der 13. Dezember 1797 als wahrscheinlichstes Geburtsdatum.

Die Familie Heine ist seit dem 17. Jahrhundert in Bückeburg nachgewiesen. Harry Heine – so sein Geburtsname – war das älteste von vier Kindern des Tuchhändlers Samson Heine (* 19. August 1764 in Hannover; † 2. Dezember 1829 in Hamburg) und seiner Frau Betty (eigentlich Peira), geborene van Geldern (* 27. November 1771 in Düsseldorf; † 3. September 1859 in Hamburg). Sie war die Urenkelin des kurfürstlichen Hofkammeragenten Joseph Jacob van Geldern, in dessen Wohnhaus zu Beginn des 18. Jahrhunderts die erste Synagoge Düsseldorfs eingerichtet worden war. Heines Geschwister waren

  • Charlotte (* 18. Oktober 1800 in Düsseldorf; † 14. Oktober 1899 in Hamburg),[2][3]
  • Gustav (* ca. 1803[4] in Düsseldorf; † 15. November 1886 in Wien), der spätere Baron Heine-Geldern und Herausgeber des Wiener Fremden-Blatts sowie
  • Maximilian (von) Heine (* ca. 1804;[5][6] † 1879), später Arzt in Sankt Petersburg.

Sie alle wuchsen in einem vom Geist der Haskala – der jüdischen Aufklärung – geprägten Elternhaus auf, das weitgehend assimiliert war.

Ab 1803 besuchte Harry Heine die israelitische Privatschule von Hein Hertz Rintelsohn. Als die kurpfälzisch-bayerische Regierung, der das Herzogtum Berg und dessen Hauptstadt Düsseldorf unterstanden, 1804 auch jüdischen Kindern den Besuch christlicher Schulen erlaubte, wechselte er auf die städtische Grundschule, die heutige Max-Schule in der Citadellstraße, und 1807 in die Vorbereitungsklasse des Düsseldorfer Lyzeums, des heutigen Görres-Gymnasiums, das im Sinne der Spätaufklärung wirkte. Das Lyzeum selbst besuchte er seit 1810, verließ es aber ohne Abgangszeugnis 1814 wieder, da er sich, der Familientradition folgend, an einer Handelsschule auf einen kaufmännischen Beruf vorbereiten sollte.

Infolge der Französischen Revolution fielen Heines Kindheit und Jugend in eine Zeit großer Veränderungen. 1811 erlebte der 13-Jährige den Einzug Napoleons I. in Düsseldorf. Maximilian Joseph von Bayern hatte die Souveränität über das Herzogtum Berg 1806 an den Kaiser der Franzosen abgetreten. In manchen biografischen Schriften findet sich die unbegründete Annahme, Heine hätte aus diesem Grund Anspruch auf die französische Staatsbürgerschaft erheben können. Entgegen späteren Behauptungen Heinrich von Treitschkes hat er dies nie getan.[7] Als Großherzogtum Berg wurde seine Heimat von 1806 bis 1808 von Napoleons Schwager Joachim Murat und von 1808 bis 1813 von Napoleon selbst regiert. Als Gliedstaat des Rheinbunds stand das Land unter starkem französischem Einfluss. Heine verehrte den Kaiser zeitlebens wegen der Einführung des Code civil, der Juden und Nicht-Juden gesetzlich gleichgestellt hatte.

In den Jahren 1815 und 1816 arbeitete Heine als Volontär zunächst bei dem Frankfurter Bankier Rindskopff. Damals lernte er in der Frankfurter Judengasse das bedrückende und ihm bis dahin fremde Ghettodasein der Juden kennen. Heine und sein Vater besuchten damals auch die Frankfurter Freimaurerloge Zur aufgehenden Morgenröte. Unter den Freimaurern erfuhren sie die gesellschaftliche Anerkennung, die ihnen als Juden oft verwehrt blieb. Viele Jahre später, 1844, wurde Heine Mitglied der Loge Les Trinosophes in Paris.[8]

1816 wechselte er ins Bankhaus seines wohlhabenden Onkels Salomon Heine in Hamburg. Salomon, der im Gegensatz zu seinem Bruder Samson geschäftlich höchst erfolgreich und mehrfacher Millionär war, nahm sich des Neffen an. Bis zu seinem eigenen Tod im Jahr 1844 unterstützte er ihn finanziell, obwohl er wenig Verständnis für dessen literarische Interessen hatte. Überliefert ist Salomons Ausspruch: „Hätt’ er gelernt was Rechtes, müsst er nicht schreiben Bücher.“[9] Schon während seiner Schulzeit auf dem Lyzeum hatte Harry Heine erste lyrische Versuche unternommen. Seit 1815 schrieb er regelmäßig, und in der Zeitschrift Hamburgs Wächter wurden 1817 erstmals Gedichte von ihm veröffentlicht.

Da Heine weder Neigung noch Talent für Geldgeschäfte mitbrachte, richtete sein Onkel ihm schließlich ein Tuchgeschäft ein. Aber „Harry Heine & Comp.“ musste bereits 1819 Konkurs anmelden. Der Inhaber hatte sich schon damals lieber der Dichtkunst gewidmet. Dem Familienfrieden abträglich war auch Harrys unglückliche Liebe zu seiner Cousine Amalie. Die unerwiderte Zuneigung verarbeitete er später in den romantischen Liebesgedichten im Buch der Lieder. Die bedrückende Atmosphäre im Haus des Onkels, in dem er sich zunehmend unwillkommen fühlte, beschrieb er in dem Gedicht Affrontenburg.

Studium in Bonn, Göttingen und Berlin

Wahrscheinlich haben die Zwistigkeiten in der Familie Salomon Heine schließlich davon überzeugt, dem Drängen des Neffen nachzugeben und ihm ein Studium fernab von Hamburg zu ermöglichen. 1819 nahm Heine das Studium der Rechts- und Kameralwissenschaft auf, obwohl ihn beide Fächer wenig interessierten. Zunächst schrieb er sich in die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ein, wo er aber nur eine einzige juristische Vorlesung belegte.

Dagegen hörte er im Wintersemester 1819/20 die Vorlesung zur Geschichte der deutschen Sprache und Poesie von August Wilhelm Schlegel. Der Mitbegründer der Romantik übte einen starken literarischen Einfluss auf den jungen Heine aus, was diesen aber nicht daran hinderte, sich in späteren Werken spöttisch über Schlegel zu äußern. Das Gleiche widerfuhr einem weiteren seiner Bonner Lehrer, Ernst Moritz Arndt, dessen nationalistische Ansichten Heine in späteren Gedichten und Prosatexten mehrfach aufs Korn nahm. In seiner Bonner Zeit übersetzte Heine Werke des romantischen englischen Dichters Lord Byron ins Deutsche.

Im Wintersemester 1820/21 ging er an die Georg-August-Universität Göttingen, die er als äußerst rückständig und geistig wenig anregend empfand. Positiv bewertete er lediglich die Vorlesung des Historikers Georg Friedrich Sartorius über deutsche Geschichte.[10] Noch Jahre später beschrieb er die Universitätsstadt in Die Harzreise voller Sarkasmus und Ironie:

„Im Allgemeinen werden die Bewohner Göttingens eingetheilt in Studenten, Professoren, Philister und Vieh; welche vier Stände doch nichts weniger als streng geschieden sind. Der Viehstand ist der bedeutendste. Die Namen aller Studenten und aller ordentlichen und unordentlichen Professoren hier herzuzählen, wäre zu weitläuftig; auch sind mir in diesem Augenblick nicht alle Studentennamen im Gedächtnisse, und unter den Professoren sind manche, die noch gar keinen Namen haben. Die Zahl der göttinger Philister muß sehr groß seyn, wie Sand, oder besser gesagt, wie Koth am Meer; wahrlich, wenn ich sie des Morgens, mit ihren schmutzigen Gesichtern und weißen Rechnungen, vor den Pforten des akademischen Gerichtes aufgepflanzt sah, so mochte ich kaum begreifen, wie Gott nur so viel Lumpenpack erschaffen konnte.“

Reisebilder[11]

Bereits wenige Wochen nach seiner Ankunft musste Heine die Hochschule wieder verlassen. Der Universitätsleitung war zu Ohren gekommen, dass er seinen Kommilitonen Wilhelm Wibel wegen einer Beleidigung zum Duell gefordert hatte. Wibel als Beleidiger wurde daraufhin relegiert, während Heine das consilium abeundi erhielt.[12] Nachdem Heine sich in einem Bordell eine Geschlechtskrankheit zugezogen hatte, schloss ihn wenig später auch die Burschenschaft, der er 1819 in Bonn beigetreten war, wegen „Vergehens gegen die Keuschheit“ aus.[13][14]

Heine wechselte an die Berliner Universität, wo er von 1821 bis 1823 studierte und Vorlesungen von Georg Wilhelm Friedrich Hegel und anderen hörte. Bald fand er Kontakt zu den literarischen Zirkeln der Stadt und war regelmäßiger Gast im Salon Elise von Hohenhausens sowie im sogenannten Zweiten Salon Rahel Varnhagens. Rahel und ihr Mann Karl August Varnhagen von Ense blieben Heine freundschaftlich verbunden und förderten seine Karriere, indem sie seine frühen Werke positiv besprachen und ihm weitere Kontakte vermittelten, beispielsweise zu Varnhagens Schwester Rosa Maria Assing, deren Salon in Hamburg er frequentierte. Varnhagen von Ense stand bis zu Heines Tod in einem regen Briefwechsel mit ihm.

Während seiner Berliner Zeit debütierte Heine als Buchautor. Anfang 1822 erschienen in der Maurerschen Buchhandlung seine Gedichte, 1823 im Verlag Dümmler die Tragödien, nebst einem lyrischen Intermezzo. Seinen Tragödien Almansor und William Ratcliff hatte Heine zunächst einen hohen Stellenwert zugemessen, sie blieben jedoch erfolglos. Die Uraufführung des Almansor musste 1823 in Braunschweig wegen Publikumsprotesten abgebrochen werden, der Ratcliff kam zu seinen Lebzeiten überhaupt nicht auf eine Bühne.

In den Jahren 1822 bis 1824 befasste sich Heine zum ersten Mal intensiv mit dem Judentum: Er war in Berlin aktives Mitglied im Verein für Cultur und Wissenschaft der Juden, verkehrte u. a. mit Leopold Zunz, einem der Begründer der Wissenschaft des Judentums, und nahm 1824 die Arbeit an dem Fragment gebliebenen Roman Der Rabbi von Bacherach auf. Auf einer Reise nach Posen, die er 1822 von Berlin aus unternahm, begegnete er erstmals dem Chassidismus, der ihn zwar faszinierte, mit dem er sich jedoch nicht identifizieren konnte. Im Frühjahr 1823, zwei Jahre vor seinem Übertritt zum Christentum, schrieb er in einem Brief an seinen Freund Immanuel Wohlwill: „Auch ich habe nicht die Kraft einen Bart zu tragen, und mir Judemauschel nachrufen zu lassen, und zu fasten etc.“[15] Nach der Taufe traten jüdische Themen im Werk Heines zwar in den Hintergrund. Sie beschäftigten ihn aber ein Leben lang und traten vor allem in seinem Spätwerk wieder verstärkt zutage, etwa in den Hebräischen Melodien, dem Dritten Buch des Romanzero.

Promotion, Taufe und Platen-Affäre

Im Jahr 1824 kehrte Heine nach Göttingen zurück, wo er Mitglied des landsmannschaftlichen Corps Guestphalia wurde.[16] Im Mai des folgenden Jahres legte er sein Examen ab und wurde im Juli 1825 zum Doktor der Rechte promoviert. Seine Pläne, sich in Hamburg als Anwalt niederzulassen, scheiterten aber noch Ende desselben Jahres.

Um seine Anstellungschancen als Jurist zu erhöhen, hatte Heine sich unmittelbar nach dem bestandenen Examen, im Juni 1825, in Heiligenstadt protestantisch taufen lassen und den Vornamen Christian Johann Heinrich angenommen. Von da an nannte er sich Heinrich Heine. Er versuchte, die Taufe zunächst geheim zu halten: So erfolgte sie nicht in der Kirche, sondern in der Wohnung des Pfarrers mit dem Taufpaten als einzigem Zeugen. Religiös damals völlig indifferent, betrachtete er den Taufschein ohnehin nur als Entre Billet zur Europäischen Kultur.[17] Doch er musste feststellen, dass viele Träger dieser Kultur auch einen getauften Juden wie ihn nicht als ihresgleichen akzeptierten. Heine war jedoch nicht bereit, Zurücksetzungen und Kränkungen unwidersprochen hinzunehmen.

Dies zeigte sich besonders deutlich in der so genannten Platen-Affäre: Aus einem literarischen Streit mit dem Dichter August Graf von Platen entwickelte sich eine persönliche Auseinandersetzung, in deren Folge Heine auch wegen seiner jüdischen Herkunft angegriffen wurde. So bezeichnete Platen ihn in einem 1829 veröffentlichten Lustspiel[18] als „Petrark des Laubhüttenfestes“ und „des sterblichen Geschlechts der Menschen Allerunverschämtester“. Er warf ihm „Synagogenstolz“ vor und schrieb: „… doch möcht’ ich nicht sein Liebchen sein […] Denn seine Küsse sondern ab Knoblauchsgeruch.“

Heine wertete diese und andere Äußerungen als Teil einer Kampagne, die seine Bewerbung um eine Professur an der Münchener Universität hintertreiben sollte.

„Als mich die Pfaffen in München zuerst angriffen, und mir den Juden aufs Tapet brachten, lachte ich – ich hielts für bloße Dummheit. Als ich aber System roch, als ich sah wie das lächerliche Spukbild almählig ein bedrohliches Vampier wurde, als ich die Absicht der Platenschen Satyre durchschaute, […] da gürtete ich meine Lende, und schlug so scharf als möglich, so schnell als möglich.“

Brief an Varnhagen von Ense[19]

Der Schlag erfolgte in literarischer Form im dritten Teil der Reisebilder: In Die Bäder von Lucca kritisierte Heine Platens Dichtung als steril und führte dies auf die Homosexualität des Grafen zurück, die er damit publik machte. Er bezeichnete ihn als warmen Freund[20] und schrieb, der Graf sei mehr ein Mann von Steiß als ein Mann von Kopf.[21]

Der Streit schadete schließlich beiden Kontrahenten erheblich. Platen, der sich gesellschaftlich unmöglich gemacht sah, blieb im freiwilligen Exil in Italien. Heine wiederum fand wenig Verständnis und kaum öffentliche Unterstützung für sein Vorgehen. Ohne Anlass und Umstände der Affäre zu erwähnen, warfen Kritiker ihm wegen seiner Äußerungen bis in die jüngste Vergangenheit immer wieder „Charakterlosigkeit“ vor. Andere, wie der zeitgenössische Literaturkritiker Karl Herloßsohn, gestanden Heine dagegen zu, er habe Platen lediglich mit gleicher Münze heimgezahlt.

Heine machte die judenfeindlichen Angriffe Platens und anderer dafür verantwortlich, dass König Ludwig I. von Bayern ihm die schon sicher geglaubte Professur nicht verlieh. Dafür bedachte er später auch den Monarchen mit einer ganzen Reihe spöttischer Verse, etwa in Lobgesänge auf König Ludwig:

„Das ist Herr Ludwig von Bayerland.
Desgleichen gibt es wenig;
Das Volk der Bavaren verehrt in ihm
Den angestammelten König.“

Neue Gedichte[22]

Die erhofften Folgen der Taufe waren ausgeblieben, und Heine hat seinen Übertritt zum Christentum später mehrfach ausdrücklich bedauert.

„Ich bereue sehr daß ich mich getauft hab; ich seh noch gar nicht ein, daß es mir seitdem besser gegangen sey, im Gegentheil, ich habe seitdem nichts als Unglück.“

Brief an Moses Moser am 9. Januar 1826[23]

Fast alle Biografien betonen die Bedeutung der jüdischen Herkunft für Heines Leben und Dichtung. Insbesondere der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki vertrat die Ansicht, Heines Emigration nach Paris sei weniger politisch als vielmehr durch seine Ausgrenzung aus der deutschen Gesellschaft motiviert gewesen. In Frankreich habe Heine als Deutscher und damit als Ausländer gegolten, in Deutschland dagegen immer als Jude und damit als Ausgestoßener.[24]

Mit der Platen-Affäre war Heines letzter Versuch gescheitert, als Jurist eine Anstellung in einem der deutschen Staaten zu erhalten. Er entschloss sich daher, für damalige Verhältnisse eher ungewöhnlich, seinen Lebensunterhalt als freischaffender Schriftsteller zu verdienen.

Erste literarische Erfolge

Seine ersten Gedichte (Ein Traum, gar seltsam, Mit Rosen, Zypressen) veröffentlichte Heine bereits 1816, in seiner Hamburger Zeit, unter dem Pseudonym Sy. Freudhold Riesenharf (ein Anagramm von Harry Heine, Dusseldorff) in der Zeitschrift Hamburgs Wächter. Als H. Heine publizierte er im Dezember 1821 in Berlin seinen ersten Lyrikband Gedichte. 1823 folgte Tragödien, nebst einem Lyrischen Intermezzo. In der 1821 entstandenen Tragödie Almansor befasst sich Heine erstmals ausführlich mit der islamischen Kultur des maurischen Andalusien, die er in zahlreichen Gedichten immer wieder gefeiert und deren Untergang er betrauert hat. Das Stück spielt kurz nach dem Fall von Granada und behandelt die Lage der verbliebenen muslimischen Bevölkerung (Morisken), die unter der Regierung der Katholischen Könige ihre Religion nicht mehr ausüben durfte. Im Almansor findet sich Heines frühe politische Aussage, die sich auf Bücherverbrennungen des Korans und anderer Literatur in arabischer Sprache in dieser Zeit[25] bezieht:

Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher
verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.[26]

1824 erschien die Sammlung Dreiunddreißig Gedichte, darunter Heines in Deutschland heute bekanntestes Werk: Die Loreley. Im selben Jahr besuchte er während einer Harzreise den von ihm hoch verehrten Johann Wolfgang von Goethe in Weimar. Bereits zwei Jahre zuvor hatte er ihm seinen ersten Gedichtband mit einer Widmung zugesandt. Der Besuch verlief für Heine aber eher enttäuschend, da er sich – ganz im Gegensatz zu seinem Naturell – befangen und linkisch zeigte und Goethe ihm nur höflich-distanziert begegnete.

Im Jahr 1826 veröffentlichte Heine den Reisebericht Harzreise, der sein erster großer Publikumserfolg wurde. Im selben Jahr begann seine Geschäftsbeziehung zu dem Hamburger Verlag Hoffmann und Campe. Julius Campe sollte bis zu Heines Tod sein Verleger bleiben. Er brachte im Oktober 1827 den Lyrikband Buch der Lieder heraus, der Heines Ruhm begründete und bis heute populär ist. Der romantische, oft volksliedhafte Ton dieser und späterer Gedichte, die unter anderem Robert Schumann in seinem Werk Dichterliebe vertont hat, traf den Nerv nicht nur seiner Zeit.

Aber Heine überwand den romantischen Ton bald, indem er ihn ironisch[27] unterlief und die Stilmittel des romantischen Gedichts auch für Verse politischen Inhalts nutzte. Er selbst nannte sich einen „entlaufenen Romantiker“. Hier ein Beispiel für die ironische Brechung, in dem er sich über sentimental-romantische Naturergriffenheit lustig macht:[28]

Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang.
Es rührte sie so sehre
der Sonnenuntergang.

Mein Fräulein! Sein sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.

Heine selbst erlebte das Meer zum ersten Mal in den Jahren 1827 und 1828 auf Reisen nach England und Italien. Seine Eindrücke schilderte er in weiteren Reisebildern, die er zwischen 1826 und 1831 veröffentlichte. Dazu gehören der Zyklus Nordsee sowie die Werke Die Bäder von Lucca und Ideen. Das Buch Le Grand, letzteres ein Bekenntnis zu Napoleon und den Errungenschaften der Französischen Revolution. Heines Napoleon-Verehrung war gleichwohl nicht ungeteilt, in den Reisebildern heißt es: „[…] meine Huldigung gilt nicht den Handlungen, sondern nur dem Genius des Mannes. Unbedingt liebe ich ihn nur bis zum achtzehnten Brumaire – da verrieth er die Freyheit.“[29] Er erwies sich als witziger und sarkastischer Kommentator, wenn er während seiner Italienreise nach Genua beispielsweise schreibt: „Ja, mich dünkt zuweilen, der Teufel, der Adel und die Jesuiten existiren nur so lange, als man an sie glaubt.“[30] Ein Zitat aus demselben Werk zeigt, wie boshaft Heines Humor sein konnte: „Die Tyroler sind schön, heiter, ehrlich, brav, und von unergründlicher Geistesbeschränktheit. Sie sind eine gesunde Menschenrace, vielleicht weil sie zu dumm sind, um krank seyn zu können.“[31]

Auch die Zensur, der alle seine Veröffentlichungen in Deutschland unterworfen waren, verstand Heine satirisch zu unterlaufen, wie 1827 im Buch Le Grand mit dem folgenden, vorgeblich zensierten Text:[32]

 Die deutschen Censoren ——  ——  ——  ——
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——  ——  ——  ——  ——   Dummköpfe  ——  ——
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Erfahrungen mit der Zensur machte Heine ab November 1827, als er Redakteur der Neuen allgemeinen politischen Annalen in München wurde. Etwa seit dieser Zeit wurde Heine allmählich als großes literarisches Talent wahrgenommen. Seit Anfang der 1830er Jahre verbreitete sich sein Ruhm in Deutschland und Europa.

Pariser Jahre

Während eines Erholungsaufenthalts auf Helgoland im Sommer 1830 erfuhr Heine vom Beginn der Julirevolution, die er enthusiastisch begrüßte. In seinen Briefen aus Helgoland, die erst 1840 als zweites Buch seiner Börne-Denkschrift veröffentlicht wurden, heißt es unter dem 10. August 1830:

„Ich bin der Sohn der Revoluzion und greife wieder zu den gefeyten Waffen, worüber meine Mutter ihren Zaubersegen ausgesprochen … Blumen! Blumen! Ich will mein Haupt bekränzen zum Todeskampf. Und auch die Leyer, reicht mir die Leyer, damit ich ein Schlachtlied singe … Worte gleich flammenden Sternen, die aus der Höhe herabschießen und die Paläste verbrennen und die Hütten erleuchten …“

Ludwig Börne. Eine Denkschrift[33]

Wegen seiner politischen Ansichten zunehmend angefeindet – vor allem in Preußen – und der Zensur in Deutschland überdrüssig, siedelte er 1831 nach Paris über. Hier begann seine zweite Lebens- und Schaffensphase. Zeit seines Lebens sollte Heine sich nach Deutschland sehnen, wie sein Gedicht In der Fremde belegt:[34]

Ich hatte einst ein schönes Vaterland.
Der Eichenbaum
Wuchs dort so hoch, die Veilchen nickten sanft.
Es war ein Traum.

Das küßte mich auf deutsch und sprach auf deutsch
(Man glaubt es kaum Wie gut es klang)
das Wort: „Ich liebe dich!“
Es war ein Traum.

Er sollte dieses Vaterland nur noch zweimal wiedersehen, blieb aber in ständigem Kontakt mit den Verhältnissen dort. Seine erste Arbeit aus Paris war sein Bericht über die Gemäldeausstellung im Pariser Salon von 1831 für die deutsche Zeitschrift Morgenblatt für gebildete Stände, in dem er u. a. das von Eugène Delacroix ausgestellte Gemälde Die Freiheit führt das Volk von 1830 ausführlich besprach.

Ab 1832 war Heine als Pariser Korrespondent der Augsburger Allgemeinen Zeitung tätig. Gegründet von Johann Friedrich Cotta, dem bedeutendsten Verleger der Weimarer Klassik, war sie zu dieser Zeit die meistgelesene deutschsprachige Tageszeitung.

Heine nahm nun zunehmend die Rolle eines geistigen Vermittlers zwischen Deutschland und Frankreich ein und stellte seine Position auch erstmals in einem gesamteuropäischen Rahmen dar. Für die Allgemeine Zeitung verfasste er etwa eine Artikelserie,[35] die sein Hamburger Verleger Julius Campe im Dezember 1832 unter dem Titel Französische Zustände in Buchform herausgab. Sie gilt als Meilenstein der deutschen Literatur- und Pressegeschichte, da Heine mit ihr formal und inhaltlich den modernen, politischen Journalismus begründete, eine Geschichtsschreibung der Gegenwart, deren Stil das deutsche Feuilleton bis heute prägt.

Die Artikel wurden als politische Sensation empfunden. Cottas Blatt druckte die Berichte zwar anonym, aber allen politisch Interessierten war klar, wer ihr Autor war. So begeistert die Leserschaft, so empört war die Obrigkeit über die Artikel; sie drängte auf Zensur. Als Folge der Pariser Julirevolution von 1830 hatte sich nämlich auch in Deutschland die nationalliberale, demokratische Opposition formiert, die immer lauter nach Verfassungen in den Ländern des Deutschen Bundes verlangte. Der österreichische Staatskanzler Metternich ließ bei Cotta intervenieren, sodass die Allgemeine Zeitung die Artikelserie einstellte und das von Heine gelieferte Kapitel IX nicht mehr abdruckte. Auch Julius Campe legte gegen Heines Willen das Manuskript von Französische Zustände der Zensurbehörde vor.

Die Obrigkeit reagierte mit Verboten, Hausdurchsuchungen, Beschlagnahmungen und Verhören. Vor allem Heines Vorrede zur deutschen Buchausgabe erregte ihren Unwillen. Campe druckte diese daraufhin nicht ab, eine Entscheidung, die sein Verhältnis zu Heine stark belastete und diesen veranlasste, in Paris eine unzensierte Separatausgabe der Vorrede herauszugeben. Auch Campe brachte daraufhin einen Sonderdruck, den er aber wieder einstampfen musste. 2010 veröffentlichte der Verlag Hoffmann und Campe eine Faksimile-Edition der Handschrift „Französische Zustände“, deren Original bis dahin als verschollen galt.

In der Folge wurden Heines Werke – auch alle zukünftigen – 1833 zunächst in Preußen und 1835, auf Beschluss des Frankfurter Bundestages, in allen Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes verboten. Das gleiche Schicksal traf die Dichter des Jungen Deutschland. Im Beschluss des Bundestages hieß es, die Mitglieder dieser Gruppe zielten darauf ab, „in belletristischen, für alle Classen von Lesern zugänglichen Schriften die christliche Religion auf die frechste Weise anzugreifen, die bestehenden socialen Verhältnisse herabzuwürdigen und alle Zucht und Sittlichkeit zu zerstören“.[36]

Paris wurde nun endgültig zu Heines Exil. Er genoss das Leben in der Weltstadt und trat in Kontakt mit den dort lebenden Größen des europäischen Kulturlebens, wie Hector Berlioz, Ludwig Börne, Frédéric Chopin, George Sand, Alexandre Dumas und Alexander von Humboldt. Eine Zeitlang suchte er auch die Nähe zu utopischen Sozialisten wie Prosper Enfantin, einem Schüler Saint-Simons. Heines Hoffnung, in dessen quasireligiöser Bewegung ein „neues Evangelium“, ein „drittes Testament“[37] zu finden, hatte zu seinem Entschluss beigetragen, nach Paris überzusiedeln. Nach anfänglicher Faszination wandte er sich bald von den Saint-Simonisten ab, auch deshalb, weil sie von ihm verlangten, sein Künstlertum in ihren Dienst zu stellen. 1835, als das Scheitern der Bewegung offenkundig geworden war, schrieb Heine:

„Wir [die Pantheisten] wollen keine Sanskülotten seyn, keine frugale Bürger, keine wohlfeile Präsidenten: wir stiften eine Demokrazie gleichherrlicher, gleichheiliger, gleichbeseligter Götter.[…] Die Saint-Simonisten haben etwas der Art begriffen und gewollt. Aber sie standen auf ungünstigem Boden, und der umgebende Materialismus hat sie niedergedrückt, wenigstens für einige Zeit. In Deutschland hat man sie besser gewürdigt.“

Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland[38]

Paris inspirierte Heine zu einer wahren Flut von Essays, politischen Artikeln, Polemiken, Denkschriften, Gedichten und Prosawerken. Indem er versuchte, den Deutschen Frankreich und den Franzosen Deutschland näherzubringen, gelangen ihm Analysen von nahezu prophetischer Qualität, zum Beispiel im Schlusswort von Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland. Heine schrieb diesen Text 1834 an die Adresse der Franzosen, 99 Jahre vor der Machtergreifung jener, die auch seine Bücher verbrennen sollten:

„Das Christenthum – und das ist sein schönstes Verdienst – hat jene brutale germanische Kampflust einigermaßen besänftigt, konnte sie jedoch nicht zerstören, und wenn einst der zähmende Talisman, das Kreuz, zerbricht, dann rasselt wieder empor die Wildheit der alten Kämpfer, die unsinnige Berserkerwuth […] Der Gedanke geht der That voraus, wie der Blitz dem Donner. Der deutsche Donner ist freylich auch ein Deutscher und ist nicht sehr gelenkig und kommt etwas langsam herangerollt; aber kommen wird er, und wenn Ihr es einst krachen hört, wie es noch niemals in der Weltgeschichte gekracht hat, so wißt: der deutsche Donner hat endlich sein Ziel erreicht. Bey diesem Geräusche werden die Adler aus der Luft todt niederfallen, und die Löwen in der fernsten Wüste Afrikas werden die Schwänze einkneifen und sich in ihre königlichen Höhlen verkriechen. Es wird ein Stück aufgeführt werden in Deutschland, wogegen die französische Revoluzion nur wie eine harmlose Idylle erscheinen möchte.“

aus: Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland[39]

Früher als die meisten seiner Zeitgenossen erkannte Heine den zerstörerischen Zug im deutschen Nationalismus, der sich – anders als der französische – zusehends von den Ideen der Demokratie und der Volkssouveränität entfernte. Der Dichter spürte in ihm vielmehr einen untergründigen Hass auf alles Fremde, wie er in dem Gedicht Diesseits und jenseits des Rheins schrieb (Anhang zum Romanzero[40]):

Aber wir verstehen uns bass,
Wir Germanen auf den Hass.
Aus Gemütes Tiefen quillt er,
Deutscher Hass! Doch riesig schwillt er,
Und mit seinem Gifte füllt er
Schier das Heidelberger Faß.

Die Kontroverse mit Ludwig Börne

Weitere wichtige Werke jener Jahre waren Die romantische Schule (1836), das Romanfragment Der Rabbi von Bacherach (1840) und die Denkschrift Über Ludwig Börne (1840).

Die Romantische Schule fasste Artikel in französischen Zeitschriften (Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland, 1833) zusammen. Heine wollte den Franzosen damit ein anderes Bild von deutscher romantischer Literatur vermitteln als das, welches Madame de Staël mit ihrem einflussreichen Buch De l’Allemagne (1813) (Über Deutschland) verbreitet hatte.

Mit der Börne-Denkschrift reagierte Heine auf die Briefe aus Paris seines früheren Freundes, in denen dieser ihm vorwarf, die Ziele der Revolution verraten zu haben. Ähnlich wie im Streit mit von Platen spielten auch in der Auseinandersetzung mit Ludwig Börne, der zu seiner Zeit bekannter war als Heine, persönliche Animositäten eine Rolle. Die wahren Ursachen jedoch waren grundsätzlicher Natur: Sie berührten das Selbstverständnis des Dichters und des Künstlers im Allgemeinen.

Während seines gesamten Schaffens war Heine um ein überparteiliches Künstlertum bemüht. Er verstand sich als freier, unabhängiger Dichter und Journalist und sah sich zeit seines Lebens keiner politischen Strömung verpflichtet. Von dem radikal-republikanischen Publizisten Ludwig Börne grenzte er sich zunächst noch auf eine Weise ab, die Börne als wohlwollend empfinden konnte: „Ich bin eine gewöhnliche Guillotine, und Börne ist eine Dampfguillotine.“[41] Wenn es aber um Kunst und Dichtung ging, räumte Heine der Qualität eines Werks immer einen höheren Rang ein als der Intention oder der Gesinnung des Autors.

Börne erschien diese Haltung opportunistisch. Er warf Heine mehrfach Gesinnungsmangel vor und forderte, ein Dichter habe im Freiheitskampf klar Position zu beziehen. Mit dem Streit darüber, ob und wieweit ein Schriftsteller parteilich sein dürfe, nahmen Heine und Börne spätere Auseinandersetzungen über politische Moral in der Literatur vorweg, wie sie im 20. Jahrhundert zwischen Heinrich und Thomas Mann, Gottfried Benn und Bertolt Brecht, Georg Lukács und Theodor W. Adorno, Jean-Paul Sartre und Claude Simon ausgetragen werden sollten. Daher hält Hans Magnus Enzensberger den Streit zwischen Heine und Börne für die „folgenreichste Kontroverse der deutschen Literaturgeschichte“.[42]

Dass die Denkschrift erst 1840, drei Jahre nach Börnes Tod unter dem missverständlichen, von Heine nicht autorisierten Titel Heinrich Heine über Ludwig Börne erschien und zudem Spötteleien über Börnes Dreiecksverhältnis mit seiner Freundin Jeanette Wohl und deren Ehemann, dem Frankfurter Kaufmann Salomon Strauß, enthielt, wurde Heine selbst von ansonsten wohlwollenden Lesern übel genommen. Strauß, der sich durch die Veröffentlichung bloßgestellt fühlte, behauptete später, er habe den Dichter wegen seiner Äußerungen öffentlich geohrfeigt. Daraufhin forderte Heine ihn zu einem Pistolenduell auf, bei dem er leicht an der Hüfte verletzt wurde, während Strauß unversehrt blieb.

Ehe, Deutschlandreisen und Erbschaftsstreit

Noch vor dem Duell heiratete Heine 1841 in der Kirche St-Sulpice die ehemalige Schuhverkäuferin Augustine Crescence Mirat, die er Mathilde nannte und im Fall seines Todes versorgt wissen wollte. Die Hochzeit fand auf ihren Wunsch nach katholischem Ritus statt. Seine jüdische Herkunft hat Heine ihr zeitlebens verschwiegen.[43]

Bereits 1833 hatte er die damals 18-Jährige kennengelernt und wahrscheinlich seit Oktober 1834 mit ihr zusammengelebt. Seit 1830 hatte Mathilde als sogenannte Grisette in Paris gelebt, das heißt: als alleinstehende, berufstätige, junge Frau, die nach den Maßstäben der Zeit nicht als „ehrbar“ galt.[44] Sie war attraktiv, hatte große dunkle Augen, dunkelbraunes Haar, ein volles Gesicht und eine viel bewunderte Figur. Charakteristisch war ihre hohe „Grasmückenstimme“, die auf viele einen infantilen Eindruck machte, auf Heine aber wohl faszinierend wirkte. Er scheint sich spontan in Mathilde verliebt zu haben.[45] Viele seiner Freunde dagegen, unter ihnen Marx und Engels, lehnten seine Verbindung mit der einfachen und lebenslustigen Frau ab. Heine aber scheint sie auch deshalb geliebt zu haben, weil sie ihm ein Kontrastprogramm zu seiner intellektuellen Umgebung bot. Zu Beginn ihrer Beziehung hatte er versucht, der Bildung seiner vom Lande stammenden Freundin ein wenig aufzuhelfen. Auf sein Betreiben lernte sie lesen und schreiben, und er finanzierte mehrere Aufenthalte in Bildungsanstalten für junge Frauen.

Ihr gemeinsames Leben verlief mitunter turbulent: Heftigen Ehekrächen, oft ausgelöst durch Mathildes freigiebigen Umgang mit Geld, folgte die Versöhnung meist auf dem Fuß. Neben liebevollen Schilderungen seiner Frau finden sich bei Heine auch boshafte Verse, wie die aus dem Gedicht Celimene:[46]

Deine Nücken, deine Tücken,
Hab ich freylich still ertragen
Andre Leut' an meinem Platze
Hätten längst dich todt geschlagen.

Heine schätzte sie, obwohl – oder gerade weil – Mathilde kein Deutsch sprach und deshalb auch keine wirkliche Vorstellung von seiner Bedeutung als Dichter besaß. Überliefert ist ihr Ausspruch: „Mein Mann machte dauernd Gedichte; aber ich glaube nicht, daß dies besonders viel wert war, denn er war nie damit zufrieden.“[47] Gerade diese Unkenntnis deutete Heine als Zeichen dafür, dass Mathilde ihn als Menschen und nicht als prominenten Dichter liebte.

1843 schrieb Heine sein Gedicht Nachtgedanken mit dem oft zitierten Eingangsvers[48]

Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Thränen fließen.

Es endet mit den Zeilen:

Gottlob! durch meine Fenster bricht
Französisch heit’res Tageslicht;
Es kommt mein Weib, schön wie der Morgen,
Und lächelt fort die deutschen Sorgen.

Die „deutschen Sorgen“ Heines betrafen nicht nur die politischen Zustände jenseits des Rheins, sondern auch seine mittlerweile verwitwete, allein lebende Mutter, deren Wohnung dem großen Hamburger Stadtbrand von 1842 zum Opfer gefallen war. Nicht zuletzt um sie wiederzusehen und ihr seine Frau vorzustellen, unternahm er 1843 und 1844 seine zwei letzten Reisen nach Deutschland. In Hamburg traf er seinen Verleger Campe und zum letzten Mal seinen Onkel und langjährigen Förderer Salomon Heine. Als Salomon noch im Dezember 1844 starb, brach zwischen seinem Sohn Carl und seinem Neffen Heinrich Heine ein mehr als zwei Jahre andauernder Erbschaftsstreit aus.[49] Carl stellte nach dem Tod seines Vaters die Zahlung einer Jahresrente ein, die Salomon Heine 1838 seinem Neffen bewilligt, deren Fortzahlung er aber nicht testamentarisch verfügt hatte. Heinrich Heine, der sich von seinem Cousin gedemütigt fühlte, setzte im weiteren Verlauf des Streits auch publizistische Mittel ein und übte öffentlich Druck auf Carl aus. Dieser stimmte im Februar 1847 schließlich einer Weiterzahlung der Rente zu, unter der Bedingung, dass Heinrich Heine nichts mehr ohne seine Zustimmung über die Familie veröffentlichen durfte.

Der Streit entsprang der steten Sorge Heines um seine eigene finanzielle Absicherung und um die seiner Frau. Dabei war er nicht nur ein künstlerisch, sondern auch ökonomisch sehr erfolgreicher Schriftsteller: Er verdiente in seiner besten Pariser Zeit bis zu 34.700 Francs jährlich, was einer aktuellen Kaufkraft (2007) von weit über 200.000 Euro entsprochen hätte. Ein Teil dieses Einkommens verdankte er einer Apanage des französischen Staates, die nach der Februarrevolution 1848 jedoch gestrichen wurde. Heine empfand seine finanzielle Lage dennoch immer als unsicher und stellte sie öffentlich meist schlechter dar, als sie in Wirklichkeit war. In den späten Jahren ging es ihm vor allem darum, seine Frau materiell abzusichern.

Mathilde erwies sich allerdings nach Heines Tod selbst als äußerst geschäftstüchtig und verhandelte mit Campe sehr erfolgreich über die weitere Verwertung der Werke ihres Mannes. Sie überlebte ihn um mehr als ein Vierteljahrhundert und starb im Jahr 1883. Die Ehe blieb kinderlos.

Heine und der Sozialismus

Mitte der 1840er Jahre entstanden Heines große Versepen Atta Troll und – angeregt durch seine Deutschlandreise von 1843 – Deutschland. Ein Wintermärchen. Darin kommentierte er äußerst bissig die staatlichen, kirchlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse in Deutschland. So schildert er in den Eingangsversen eine Szene gleich nach dem Grenzübertritt, in der ein Mädchen „mit wahrem Gefühle und falscher Stimme“ eine fromme Weise zur Harfe singt:[50]

Sie sang das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.

Ein neues Lied, ein besseres Lied
O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.

Wir wollen auf Erden glücklich sein,
Und wollen nicht mehr darben;
Verschlemmen soll nicht der faule Bauch
Was fleißige Hände erwarben.

In diesen Versen klingen Ideen von Karl Marx an, den er, wie auch den späteren Begründer der deutschen Sozialdemokratie, Ferdinand Lassalle, in jenen Jahren kennengelernt hatte. Später arbeitete Heine an Marx’ Zeitschriften Vorwärts! und Deutsch-Französische Jahrbücher mit. Seine „neuen und besseren Lieder“ veröffentlichte er 1844 in der Lyriksammlung Neue Gedichte, in der auch das „Wintermärchen“ zuerst erschien.

Schon seit Beginn der 1840er Jahre hatte sich Heines Ton zusehends radikalisiert. Er gehörte zu den ersten deutschen Dichtern, die die Folgen der einsetzenden Industriellen Revolution zur Kenntnis nahmen und das Elend der neu entstandenen Arbeiterklasse in ihren Werken aufgriffen. Beispielhaft dafür ist sein Gedicht Die schlesischen Weber vom Juni 1844. Es war von dem Weberaufstand inspiriert, der im selben Monat in den schlesischen Ortschaften Peterswaldau und Langenbielau begann.

Die schlesischen Weber[51]
Im düstern Auge keine Thräne,
sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne;
Deutschland, wir weben dein Leichentuch.
Wir weben hinein den dreyfachen Fluch –
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten
In Winterkälte und Hungersnöthen;
Wir haben vergebens gehofft und geharrt,
Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt –
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,
Den unser Elend nicht konnte erweichen,
Der den letzten Groschen von uns erpreßt
Und uns wie Hunde erschießen läßt –
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem falschen Vaterlande,
Wo nur gedeihen Schmach und Schande,
Wo jede Blume früh geknickt,
Und Fäulniß und Moder den Wurm erquickt –
Wir weben, wir weben!

Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht,
Wir weben emsig Tag und Nacht –
Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreyfachen Fluch,
Wir weben, wir weben!

Das auch als Weberlied bekannt gewordene Gedicht erschien am 10. Juni 1844 unter dem Titel Die armen Weber in der von Karl Marx herausgegebenen Zeitung Vorwärts! und wurde in einer Auflage von 50.000 Stück als Flugblatt in den Aufstandsgebieten verteilt. Der preußische Innenminister Adolf Heinrich von Arnim-Boitzenburg bezeichnete das Werk in einem Bericht an König Friedrich Wilhelm IV. als „eine in aufrührerischem Ton gehaltene und mit verbrecherischen Äußerungen angefüllte Ansprache an die Armen im Volke“. Das Königlich Preußische Kammergericht ordnete ein Verbot des Gedichts an. Ein Rezitator, der es dennoch gewagt hatte, es öffentlich vorzutragen, wurde 1846 in Preußen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Friedrich Engels, der Heine im August 1844 in Paris kennenlernte, übersetzte das Weberlied ins Englische und publizierte es im Dezember desselben Jahres in der Zeitung „The New Moral World“.

Heine pflegte seit Beginn seiner Pariser Zeit Kontakte zu Vertretern des Saint-Simonismus, einer frühen sozialistischen Strömung. Trotz dieser Kontakte und der freundschaftlichen Beziehungen zu Marx und Engels hatte er jedoch stets ein ambivalentes Verhältnis zur marxistischen Philosophie. Heine erkannte die Not der entstehenden Arbeiterklasse und unterstützte ihre Anliegen. Zugleich fürchtete er, dass der Materialismus und die Radikalität der kommunistischen Idee vieles von dem vernichten würden, was er an der europäischen Kultur liebte und bewunderte. Im Vorwort zur französischen Ausgabe von „Lutetia“ schrieb Heine im Jahr vor seinem Tod:

„Dieses Geständniß, daß den Com<m>unisten die Zukunft gehört, machte ich im Tone der größten Angst und Besorgniß, und ach! diese Tonart war keineswegs eine Maske! In der That, nur mit Grauen und Schrecken denke ich an die Zeit wo jene dunklen Iconoklasten zur Herrschaft gelangen werden: mit ihren rohen Fäusten zerschlagen sie als dann alle Marmorbilder meiner geliebten Kunstwelt, sie zertrüm<m>ern alle jene phantastischen Schnu<r>pfeifereyen die dem Poeten so lieb waren; sie hakken mir meine Lorbeerwälder um und pflanzen darauf Kartoffel<n> […] und ach! mein Buch der Lieder wird der Krautkrämer zu Düten verwenden um Kaffe oder Schnupftabak darin zu schütten für die alten Weiber der Zukunft – Ach! das sehe ich alles voraus und eine unsägliche Betrübniß ergreift mich wenn ich an den Untergang denke womit meine Gedichte und die ganze alte Weltordnu<n>g von dem Communismus bedroht ist – Und dennoch ich gestehe es freymüthig, übt derselbe auf mein Gemüth einen Zauber, dessen ich mich nicht erwehren kann, in meiner Brust sprechen zwey Stimmen zu seinen Gunsten, die sich nicht zum Schweigen bringen lassen […]. Denn die erste dieser Stimmen ist die der Logik. […] und kann ich der Prämisse nicht widersprechen: »daß alle Menschen das Recht haben zu essen«, so muß ich mich auch allen Folgerungen fügen […]. Die zweite der beiden zwingenden Stimmen von welchen ich rede, ist noch gewaltiger als die erste, denn sie ist die des Hasses, des Hasses den ich jenem gemeinsamen Feinde widme, der den bestimmtesten Gegensatz zu dem Communismus bildet und der sich dem zürnenden Riesen, schon bey seinem ersten Auftreten entgegenstellen wird – ich rede von der Parthey der sogenannten Vertreter der Nazionalität in Deutschland, von jenen falschen Patrioten deren Vaterlandsliebe nur in einem blödsinnigen Widerwillen gegen das Ausland und die Nachbarvölker besteht und die namentlich gegen Frankreich täglich ihre Galle ausgießen.“

Heines Entwurf zur Préface für die französische Ausgabe der Lutezia (1855)[52]

Die gescheiterte Revolution

Der liberal-konstitutionellen Bewegung nahestehend, verfolgte Heine die europäischen Revolutionen von 1848/49 mit gemischten Gefühlen. Mit den politischen Verhältnissen, wie sie die Julirevolution von 1830 in Frankreich geschaffen hatte, war er weitgehend einverstanden. Er hatte daher auch kein Problem damit, eine Rente des französischen Staates zu akzeptieren. Insofern sah er die Pariser Februarrevolution und ihre Auswirkungen mit wachsender Skepsis. In einem Brief an Julius Campe vom 9. Juli 1848 nannte er die „Zeitereignisse“ beispielsweise „Universalanarchie, Weltkuddelmuddel, sichtbar gewordener Gotteswahnsinn“.[54]

In den Staaten des Deutschen Bundes ging es den Revolutionären aber darum, einen demokratisch verfassten Nationalstaat, wie Heine ihn in Frankreich bereits realisiert sah, überhaupt erst zu schaffen. Dieses Ziel, das Heine unterstützte, verfolgten zunächst auch die Liberalen während der Märzrevolution. Da die Verfechter einer republikanisch-demokratischen Staatsform sowohl in den neu besetzten Kammerparlamenten als auch in der Frankfurter Nationalversammlung eine parlamentarische Minderheit bildeten, wandte sich Heine von der Entwicklung in Deutschland enttäuscht ab. Im Versuch des ersten gesamtdeutschen Parlaments, eine Monarchie unter einem erblichen Kaisertum zu schaffen, sah er politisch untaugliche, romantische Träumereien von einer Wiederbelebung des 1806 untergegangenen Heiligen Römischen Reichs.

In dem Gedicht Michel nach dem März[55] schrieb er:

Doch als die schwarz-roth-goldne Fahn,
Der alt germanische Plunder,
Aufs Neu' erschien, da schwand mein Wahn
Und die süßen Mährchenwunder.

Ich kannte die Farben in diesem Panier
Und ihre Vorbedeutung:
Von deutscher Freyheit brachten sie mir
Die schlimmste Hiobszeitung.

Schon sah ich den Arndt, den Vater Jahn
Die Helden aus anderen Zeiten
Aus ihren Gräbern wieder nah’n
Und für den Kaiser streiten.

Die Burschenschaftler allesammt
Aus meinen Jünglingsjahren,
Die für den Kaiser sich entflammt,
Wenn sie betrunken waren.

Ich sah das sündenergraute Geschlecht
Der Diplomaten und Pfaffen,
Die alten Knappen vom römischen Recht,
Am Einheitstempel schaffen – (…)

Die Farben Schwarz-Rot-Gold waren in Heines Augen ein rückwärtsgewandtes Symbol, die Farben der deutschen Burschenschafter, denen er „Teutomanie“ und „Phrasenpatriotismus“ vorwarf.[56] Kritikern dieser Haltung hatte er bereits 1844 im Vorwort zu „Deutschland. Ein Wintermärchen“ geantwortet: „Pflanzt die schwarzrotgoldne Fahne auf die Höhe des deutschen Gedankens, macht sie zur Standarte des freien Menschtums, und ich will mein bestes Herzblut für sie hingeben. Beruhigt euch, ich liebe das Vaterland ebensosehr wie ihr.“

Die erste Phase der Revolution scheiterte, als Preußens König Friedrich Wilhelm IV. im Frühjahr 1849 die Annahme der erblichen Kaiserwürde ablehnte, die ihm die Mehrheit der Nationalversammlung angetragen hatte (vgl. Kaiserdeputation). Als Reaktion darauf entstand insbesondere in West- und Südwestdeutschland eine neue demokratische Aufstandsbewegung, die die Fürsten zur Annahme der Paulskirchenverfassung zwingen wollte. Bis Ende Juli 1849 wurde diese letzte Welle der Revolution vor allem durch preußische Truppen, zuletzt im Großherzogtum Baden niedergeschlagen (vgl. Badische Revolution). Resigniert kommentierte Heine die Vorgänge in seinem Gedicht Im Oktober 1849:[57]

Gelegt hat sich der starke Wind
und wieder stille wird’s daheime.
Germania, das große Kind
erfreut sich wieder seiner Weihnachtsbäume.
(…)
Gemütlich ruhen Wald und Fluß,
Von sanftem Mondlicht übergossen;
Nur manchmal knallt’s – Ist das ein Schuß? –
Es ist vielleicht ein Freund, den man erschossen.

Matratzengruft

Im Februar 1848, als die Revolution in Paris ausbrach, erlitt Heine einen Zusammenbruch. Fast vollständig gelähmt, sollte er die acht Jahre bis zu seinem Tod bettlägerig in der von ihm so bezeichneten „Matratzengruft“ verbringen. Bereits in den 1830er Jahren hatten sich erste Symptome der Krankheit – Lähmungserscheinungen, Kopfschmerzattacken und Sehschwächen – gezeigt. Seit 1845 hatte sich das Nervenleiden in mehreren Schüben dramatisch verschlechtert. 1846 war er sogar vorzeitig für tot erklärt worden. Aufenthalte in Kurorten, etwa 1846 in Barèges in den Pyrenäen oder 1847 auf dem Lande bei Montmorency, brachten keine merkliche Linderung mehr. Dazu kamen die Belastungen des jahrelangen Erbschaftsstreits mit seinem Hamburger Cousin Carl Heine, der erst Anfang 1847 beigelegt wurde. Heines Gesundheitszustand war zu diesem Zeitpunkt bereits weitgehend zerrüttet.

Friedrich Engels berichtete im Januar 1848, also noch vor dem endgültigen Zusammenbruch: „Heine ist am Kaputtgehen. Vor 14 Tagen war ich bei ihm, da lag er im Bett und hatte einen Nervenanfall gehabt. Gestern war er auf, aber höchst elend. Er kann keine drei Schritt mehr gehen, er schleicht, an den Mauern sich stützend, von Fauteuil bis ans Bett und vice versa. Dazu Lärm in seinem Hause, der ihn verrückt macht.“[58]

Heine selbst schien überzeugt, an Syphilis erkrankt zu sein, und manches spricht auch heute noch für einen zumindest syphilitischen Charakter seines Leidens.[59] Zahlreiche Biographen übernahmen zunächst diese Diagnose, die neuerdings jedoch verstärkt in Frage gestellt wird. Eine eingehende Untersuchung aller zeitgenössischen Dokumente zu Heines Krankengeschichte ordnet die wichtigsten Symptome eher einer komplexen tuberkulösen Erkrankung zu,[60] während eine Untersuchung von Haaren des Dichters im Jahr 1997 eine chronische Bleivergiftung nahelegt.[61] Eine weitere Vermutung geht dahin, dass er an amyotropher Lateralsklerose oder multipler Sklerose gelitten habe.[62]

Heines geistige Schaffenskraft ließ in den qualvollen Jahren des Krankenlagers nicht nach. Da er kaum noch selbst schreiben konnte, diktierte er seine Verse und Schriften meist einem Sekretär oder überließ diesem seine eigenhändigen Entwürfe zur Reinschrift. Das Korrekturlesen von Druckvorlagen, das er bis zuletzt nicht aus der Hand gab, war für den nahezu erblindeten Heine eine zusätzliche Belastung. Trotz dieser schwierigen Bedingungen veröffentlichte er noch eine Reihe wesentlicher Werke, darunter 1851 den Gedichtband Romanzero sowie Der Doktor Faust. Ein Tanzpoem und 1854 drei Bände Vermischte Schriften, die unter anderem sein politisches Vermächtnis Lutetia und die Gedichte. 1853 und 1854 enthielten.

In dem Gedicht Enfant Perdu aus dem Romanzero zog er folgende Bilanz seines politischen Lebens:[63]

Verlor’ner Posten in dem Freyheitskriege,
Hielt ich seit dreyzig Jahren treulich aus.
Ich kämpfte ohne Hoffnung, daß ich siege.
Ich wußte, nie komm' ich gesund nach Haus.
[…]
Doch fall' ich unbesiegt, und meine Waffen
Sind nicht gebrochen –. Nur mein Herze brach.

In den Jahren vor seinem Tod gelangte Heine zu einer milderen Beurteilung der Religion. Im September 1851 schrieb er im Nachwort zu seinem Gedichtband „Romanzero“:

„Ja, ich bin zurückgekehrt zu Gott, wie der verlorene Sohn, nachdem ich lange Zeit bei den Hegelianern die Schweine gehütet. War es die Misère, die mich zurücktrieb? Vielleicht ein minder miserabler Grund. Das himmlisches Heimweh überfiel mich und trieb mich fort durch Wälder und Schluchten, über die schwindlichsten Bergpfade der Dialektik. Auf meinem Wege fand ich den Gott der Pantheisten, aber ich konnte ihn nicht gebrauchen. Dies arme träumerische Wesen ist mit der Welt verwebt und verwachsen, gleichsam in ihr eingekerkert, und gähnt dich an, willenlos und ohnmächtig. Um einen Willen zu haben, muß man eine Person sein, und, um ihn zu manifestiren, muß man die Ellbogen frei haben. Wenn man nun einen Gott begehrt, der zu helfen vermag – und das ist doch die Hauptsache – so muß man auch seine Persönlichkeit, seine Außerweltlichkeit und seine heiligen Attribute, die Allgüte, die Allweisheit, die Allgerechtigkeit u. s. w. annehmen. Die Unsterblichkeit der Seele, unsre Fortdauer nach dem Tode, wird uns alsdann gleichsam mit in den Kauf gegeben, wie der schöne Markknochen, den der Fleischer, wenn er mit seinen Kunden zufrieden ist, ihnen unentgeltlich in den Korb schiebt. […] Ausdrücklich widersprechen muß ich jedoch dem Gerüchte, als hätten mich meine Rückschritte bis zur Schwelle irgend einer Kirche oder gar in ihren Schooß geführt. Nein, meine religiösen Ueberzeugungen und Ansichten sind frei geblieben von jeder Kirchlichkeit; kein Glockenklang hat mich verlockt, keine Altarkerze hat mich geblendet. Ich habe mit keiner Symbolik gespielt und meiner Vernunft nicht ganz entsagt. Ich habe nichts abgeschworen, nicht einmal meine alten Heidengötter, von denen ich mich zwar abgewendet, aber scheidend in Liebe und Freundschaft.“

Nachwort zum Romanzero[64]

Auch in seinem Testament vom 13. November 1851[65] bekannte sich Heine zum Glauben an einen persönlichen Gott, ohne sich einer der christlichen Kirchen oder dem Judentum wieder anzunähern.[66] Dort heißt es:

„Obschon ich durch den Taufakt der lutherischen Konfession angehöre, wünsche ich nicht, daß die Geistlichkeit dieser Kirche zu meinem Begräbnisse eingeladen werde; ebenso verzichte ich auf die Amtshandlung jeder andern Priesterschaft, um mein Leichenbegängnis zu feiern. Dieser Wunsch entspringt aus keiner freigeistigen Anwandlung. Seit vier Jahren habe ich allem philosophischen Stolze entsagt und bin zu religiösen Ideen und Gefühlen zurückgekehrt; ich sterbe im Glauben an einen einzigen Gott, den ewigen Schöpfer der Welt, dessen Erbarmen ich anflehe für meine unsterbliche Seele. Ich bedaure, in meinen Schriften zuweilen von heiligen Dingen ohne die ihnen schuldige Ehrfurcht gesprochen zu haben, aber ich wurde mehr durch den Geist meines Zeitalters als durch meine eigenen Neigungen fortgerissen. Wenn ich unwissentlich die guten Sitten und die Moral beleidigt habe, welche das wahre Wesen aller monotheistischen Glaubenslehren ist, so bitte ich Gott und die Menschen um Verzeihung.“

aus Heines Testament

Trotz seines Leidens kamen Heine Humor und Leidenschaft nicht abhanden. Die letzten Monate seines Lebens erleichterten ihm die Besuche seiner Verehrerin Elise Krinitz, die er – nach der Fliege (frz. mouche) in ihrem Briefsiegel[67] – zärtlich „Mouche“ nannte. Die 31-Jährige, die, in Deutschland geboren, als Adoptivkind nach Paris gekommen war, sich dort „von Klavierstunden und deutschem Sprachunterricht ernährte“[68] und später unter dem Pseudonym Camille bzw. Camilla Selden selbst Schriftstellerin wurde, machte er zu seiner „angebeteten Lotosblume“ und „holdseligen Bisamkatze“. Auch Elise Krinitz liebte den todkranken, fast blinden Mann aufrichtig, war er doch einst der „Lieblingsdichter ihrer jungen Jahre“ gewesen. Wegen Heines Hinfälligkeit konnte sich diese Leidenschaft jedoch nur auf rein geistiger Ebene entfalten. Er kommentierte dies selbstironisch in den Versen[69]

Worte! Worte! keine Thaten!
niemals Fleisch, geliebte Puppe.
Immer Geist und keinen Braten,
Keine Knödel in der Suppe!

Dass er sogar über den Tod noch scherzen konnte – und sich seines Rangs in der deutschen Literatur vollauf bewusst war –, zeigt sein Gedicht Der Scheidende:[70]

Erstorben ist in meiner Brust
Jedwede weltlich eitle Lust,
Schier ist mir auch erstorben drin
Der Haß des Schlechten, sogar der Sinn
Für eigne wie für fremde Not –
Und in mir lebt nur noch der Tod!

Der Vorhang fällt, das Stück ist aus,
Und gähnend wandelt jetzt nach Haus
Mein liebes deutsches Publikum,
Die guten Leutchen sind nicht dumm,
Das speist jetzt ganz vergnügt zu Nacht,
Und trinkt sein Schöppchen, singt und lacht –
Er hatte recht, der edle Heros,
Der weiland sprach im Buch Homeros':
Der kleinste lebendige Philister
Zu Stukkert am Neckar, viel glücklicher ist er
Als ich, der Pelide, der tote Held,
Der Schattenfürst in der Unterwelt.

Am 17. Februar 1856 starb Heinrich Heine. Sein Freund, der Philologe Frédéric Baudry, überlieferte laut dem Tagebuch der Brüder Edmond und Jules de Goncourt die letzten Worte des Dichters, die er an Mathilde gerichtet habe. Als Heine gehört habe, dass sie neben seinem Sterbebett betete, Gott möge ihm verzeihen, habe er sie unterbrochen: „N’en doute pas, ma chère, il me pardonnera; c’est son métier!“ – „Zweifle nicht daran, meine Liebe, er wird mir verzeihen. Das ist sein Geschäft!“[71] Drei Tage nach seinem Tod wurde Heine auf dem Friedhof Montmartre beerdigt. Nach seinem ausdrücklichen Willen fand Mathilde, die er zu seiner Universalerbin erklärt hatte, nach ihrem Tod 27 Jahre später ihre letzte Ruhe in derselben Grabstätte. Das im Jahr 1901 erstellte Grabmal ziert eine von dem dänischen Bildhauer Louis Hasselriis stammende Marmorbüste Heines und sein Gedicht Wo?.[72]

Wo wird einst des Wandermüden
Letzte Ruhestätte seyn?
Unter Palmen in dem Süden?
Unter Linden an dem Rhein?

Werd ich wo in einer Wüste
Eingescharrt von fremder Hand?
Oder ruh ich an der Küste
Eines Meeres in dem Sand.

Immerhin mich wird umgeben
Gotteshimmel, dort wie hier,
Und als Todtenlampen schweben
Nachts die Sterne über mir.

Bedeutung und Nachleben

Aufgrund seiner Eigenständigkeit sowie seiner formalen und inhaltlichen Breite lässt sich Heines Werk keiner eindeutigen literarischen Strömung zuordnen. Heine geht aus der Romantik hervor, überwindet aber bald deren Ton und Thematik – auch in der Lyrik. Sein Biograf Joseph A. Kruse sieht in seinem Werk Elemente der Aufklärung, der Weimarer Klassik, des Realismus und des Symbolismus.

Vor allem war er ein politisch kritischer Autor des Vormärz. Mit den Autoren des Jungen Deutschland, denen er bisweilen zugerechnet wird, verbindet ihn das Streben nach politischer Veränderung hin zu mehr Demokratie in ganz Europa, speziell in Deutschland. Dass er sich die Verwirklichung der Demokratie auch in einer konstitutionellen Monarchie wie der des Bürgerkönigs Louis-Philippe vorstellen konnte, brachte ihm Kritik von Seiten überzeugter Republikaner ein. Heines Distanzierung von der „Tendenzliteratur“, die er mit „gereimten Zeitungsartikeln“[73] verglich, erfolgte hingegen wohl weniger aus politischen als aus ästhetischen Motiven. Persönlich stand Heine Karl Marx und Friedrich Engels nahe, ohne jedoch deren politische Philosophie bis ins Letzte zu teilen.[74]

Heine polarisierte schon seine Zeitgenossen, nicht zuletzt, weil er selbst polarisierende Urteile nicht scheute. Er griff tatsächliche oder vermeintliche Gegner ebenso hart an, wie er selbst angegriffen wurde, und schreckte vor keiner Polemik zurück. Nach seinem Tod nahm die Schärfe der Auseinandersetzungen um ihn eher noch zu – und hielt mehr als ein Jahrhundert an.

Denkmalsstreit und Denkmäler

Symptomatisch für den zwiespältigen Umgang mit Heines Erbe war der 100 Jahre währende Streit um würdige Denkmäler für den Dichter[75] in Deutschland. Dieser Streit veranlasste Kurt Tucholsky 1929 zu der Äußerung: „Die Zahl der deutschen Kriegerdenkmäler zur Zahl der deutschen Heine-Denkmäler verhält sich hierzulande wie die Macht zum Geist.“

Seit 1887 gab es Bemühungen, dem Dichter zur Feier seines bevorstehenden 100. Geburtstags ein Denkmal in seiner Geburtsstadt Düsseldorf zu setzen. Die öffentliche Wahrnehmung Heines wurde damals jedoch zunehmend durch nationalistisch und antisemitisch argumentierende Literaturwissenschaftler geprägt.[76] So denunzierte Adolf Bartels die Düsseldorfer Denkmalspläne nachträglich in seinem 1906 veröffentlichten, berühmt-berüchtigten Aufsatz „Heinrich Heine. Auch ein Denkmal“ als „Kotau vor dem Judentum“ und Heine selbst als „Decadence-Juden“. Angesichts ähnlicher Anfeindungen hatte der Düsseldorfer Stadtrat bereits 1893 seine Zustimmung zur Aufstellung des Denkmals zurückgezogen, das der Bildhauer Ernst Herter geschaffen hatte. Die Darstellung der Loreley wurde schließlich von Deutsch-Amerikanern für den New Yorker Stadtteil Bronx erworben. Sie steht heute in der Nähe des Yankee-Stadions und ist als „Lorelei Fountain“ bekannt. In Düsseldorf brachte man später eine Gedenkplakette an Heines Geburtshaus an, die allerdings 1940 abmontiert und für Kriegszwecke eingeschmolzen wurde.

Ein zweiter, 1931 unternommener Anlauf zu einem Düsseldorfer Heine-Denkmal scheiterte zwei Jahre später an der nationalsozialistischen Machtübernahme. Die bereits fertige, allegorische Skulptur „Aufsteigender Jüngling“ von Georg Kolbe wurde ohne erkennbaren Bezug zu Heine zunächst in einem Museum und nach dem Krieg im Düsseldorfer Ehrenhof aufgestellt. Erst seit 2002 weist eine Sockel-Inschrift auf Heine hin. Offiziell ehrte Heines Geburtsstadt den Dichter erst 1981 mit einem Denkmal, fast 100 Jahre nach den ersten Bemühungen darum, und erneut kam es darüber zum Streit. Die Heinrich-Heine-Gesellschaft befürwortete die Ausführung eines Entwurfs, den Arno Breker bereits für den Wettbewerb des Jahres 1931 angefertigt hatte. Breker, der Heine-Verehrer, aber auch einer der führenden Bildhauer in der Zeit des Nationalsozialismus gewesen war, fertigte daraufhin eine idealisierte, sitzende Figur an, die den Dichter als jungen, lesenden Mann darstellt. Der Düsseldorfer Kulturdezernent lehnte diese Skulptur jedoch ab. Später wurde sie auf der Insel Norderney aufgestellt. Verwirklicht wurde schließlich der Entwurf des Bildhauers Bert Gerresheim, das heutige Heine-Denkmal auf dem Düsseldorfer Schwanenmarkt.

Ähnlich wie in Düsseldorf verlief der Denkmalsstreit in Hamburg. Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, die Heine verehrte und die erste Düsseldorfer Denkmalsinitiative unterstützt hatte, beabsichtigte, der Hansestadt eine Statue des sitzenden Heine zu schenken. Auf deren Gipsmodell, einen Entwurf des dänischen Bildhauers Louis Hasselriis, der später auch Heines Grabbüste anfertigen sollte, war sie bereits 1873 auf der Weltausstellung in Wien aufmerksam geworden. Hamburg lehnte das Geschenk jedoch ab. Daher beauftragte die Kaiserin Hasselriis 1890 privat mit der Ausführung seines Modells in Marmor.[77] Das im September 1891 vollendete Denkmal wurde im Park ihres Schlosses Achilleion auf der Insel Korfu aufgestellt. Nach dem Tod Elisabeths 1898 verkauften ihre Erben das Achilleion dem deutschen Kaiser. Wilhelm II., der Heine als „Schmutzfinken im deutschen Dichterwald“ bezeichnete, ließ die Marmorskulptur 1909 entfernen und dem Hamburger Verleger Heinrich Julius Campe übergeben, dem Sohn Julius Campes. Dieser bot sie ein zweites Mal dem Hamburger Senat an, der das Geschenk aber erneut und mit dem Hinweis auf Heines angeblich „vaterlandsfeindliche Haltung“ ablehnte. Auch in diesem Fall hatte es wieder eine öffentliche Debatte gegeben, an der sich Adolf Bartels mit antisemitischer Polemik beteiligte. Das Denkmal wurde schließlich auf dem Privatgelände des Hoffmann und Campe Verlags an der Mönckebergstraße errichtet und erst 1927 in Altona öffentlich aufgestellt. Um es vor der Zerstörung durch die Nationalsozialisten zu schützen, ließ die Tochter Campes es 1934 abbauen und 1939 zu ihrem Wohnort, der südfranzösischen Hafenstadt Toulon, verschiffen. Während der deutschen Besatzung Frankreichs versteckt, fand das weitgereiste Denkmal 1956 seinen endgültigen Platz im botanischen Garten Toulons. Vor wenigen Jahren scheiterte eine Initiative des Schauspielers Christian Quadflieg, die Skulptur nach Hamburg zurückzubringen.

Ein öffentliches Heine-Denkmal erhielt Hamburg erst 1926, als im Winterhuder Stadtpark eine Statue enthüllt wurde, die der Bildhauer Hugo Lederer 1911 angefertigt hatte.[78] Dieses Denkmal wurde von den Nationalsozialisten bereits 1933 wieder beseitigt und im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Seit 1982 steht auf dem Rathausmarkt eine neue Heine-Statue des Bildhauers Waldemar Otto.[79][80]

Auf eine Privatinitiative geht das wahrscheinlich erste Heine-Denkmal zurück, das in Deutschland aufgestellt wurde: 1893 ließ Baronin Selma von der Heydt auf der Friedensaue in Küllenhahn (heute zu Wuppertal gehörig) einen etwa zwei Meter hohen Pyramidenstumpf errichten, in den drei Schrifttafeln eingelassen waren. Ein zugehöriger Fahnenmast war bereits 1906 verschwunden, der Rest wurde in der Zeit des Nationalsozialismus von der Hitlerjugend zerstört.[81] 1958 stiftete die Stadt Wuppertal ein neues Heinrich-Heine-Denkmal im Von-der-Heydt-Park. Der Bildhauer Harald Schmahl nutzte dazu drei Muschelquader aus den Trümmern des Barmer Rathauses.[82]

Die erste Stadt Preußens, die ein Heine-Denkmal erhielt, war Halle. Der sozialdemokratische Heine-Bund ließ 1912 im Trothaer Schlösschen eine Büste des Dichters aufstellen, die jedoch 1933 von Nationalsozialisten zerstört wurde. Im Jahr 1956 wurde ein Felsen am Ufer der Saale nach Heine benannt. Dort, im Ortsteil Reideburg und seit 1997 auch am einstigen Standort der Büste erinnern Gedenktafeln an den Dichter. Seit 2002 befindet sich auf dem Universitätsplatz von Halle ein neues Heine-Denkmal.[83]

Das älteste noch existierende Heine-Denkmal in Deutschland und zugleich das erste, das von der öffentlichen Hand errichtet wurde, steht in Frankfurt am Main. Es handelt sich um die allegorische Skulptur eines schreitenden Jünglings und einer sitzenden jungen Frau, die 1913 im Auftrag der Stadt von Georg Kolbe geschaffen wurde. Kolbe erhielt 20 Jahre später auch den Auftrag für das Heine-Denkmal im Düsseldorfer Ehrenhof. Das Frankfurter Denkmal wurde während der Zeit des Nationalsozialismus im Keller des Städel-Museums unter dem unverfänglichen Namen „Frühlingslied“ versteckt. So überstand es als einziges deutsches Heine-Denkmal die Hitler-Diktatur und den Zweiten Weltkrieg. Es steht heute wieder in den Frankfurter Wallanlagen.

Bert Gerresheim, der Schöpfer des Düsseldorfer Denkmals von 1981, gestaltete auch die Marmorbüste Heinrich Heines, die am 28. Juli 2010 in der von König Ludwig I. von Bayern gestifteten Walhalla aufgestellt wurde. Der Düsseldorfer Freundeskreis Heinrich Heine hatte sich zehn Jahre lang dafür eingesetzt. 2006 stimmte die bayerische Staatsregierung der Aufnahme Heines in die „Ruhmeshalle“ zu, die er selbst einst als marmorne Schädelstätte verspottet hatte. Im Münchener Finanzgarten gibt es einen von Toni Stadler geschaffenen Heinrich-Heine-Brunnen in Form einer kleinen Grotte.[84]

Kontroverse Rezeption bis in die Nachkriegszeit

Im „Dritten Reich“ waren Heinrich Heines Werke verboten und wurden zusammen mit denen zeitgenössischer Dichter 1933 Opfer der Bücherverbrennung. Für die nach dem Krieg von Theodor W. Adorno verbreitete Behauptung des Germanisten Walter A. Berendsohn, Heines Loreley-Lied sei in Lesebüchern der Zeit des Nationalsozialismus mit der Angabe „Dichter: unbekannt“ erschienen, fehlt bis heute jeder Beleg.

Selbst lange Zeit nach 1945 wurde Heines Werk in Deutschland weiterhin zwiespältig aufgenommen und war Gegenstand vielfältiger Auseinandersetzungen, nicht zuletzt aufgrund der deutschen Teilung. Während Heine in der Bundesrepublik Deutschland der Adenauerzeit eher zurückhaltend und allenfalls als romantischer Lyriker rezipiert wurde, integrierte die DDR ihn frühzeitig in ihr „Erbe“-Konzept und bemühte sich um die Popularisierung seines Werks. Dabei standen vor allem Deutschland. Ein Wintermärchen und Heines Kontakt mit Karl Marx im Mittelpunkt des Interesses. Der erste internationale wissenschaftliche Heine-Kongress wurde im Gedenkjahr 1956 in Weimar veranstaltet, im selben Jahr erschien erstmals die fünfbändige Werkausgabe in der Bibliothek Deutscher Klassiker im Aufbau-Verlag. Der DDR-Germanist Hans Kaufmann legte 1967 die bis dahin bedeutendste Heine-Monografie der Nachkriegszeit vor.

Anlässlich von Heines 100. Todestag wurde 1956 in Düsseldorf die Heinrich-Heine-Gesellschaft gegründet, doch erst in den 1960er-Jahren nahm auch in der Bundesrepublik das Interesse an Heine spürbar zu. Seine Geburtsstadt etablierte sich als Zentrum der westdeutschen Heine-Forschung, und aus dem Heine-Archiv entwickelte sich schrittweise das Heinrich-Heine-Institut mit Archiv, Bibliothek und Museum. Seit 1962 erscheint regelmäßig das Heine-Jahrbuch, das zum internationalen Forum der Heine-Forschung avancierte. Darüber hinaus verleiht die Stadt Düsseldorf seit 1972 den Heinrich-Heine-Preis. Dennoch hielt der Streit um Heine an: Dreimal – 1972, 1973 und 1982 – lehnte es der Satzungskonvent der Universität Düsseldorf ab, die Hochschule nach dem bedeutendsten Dichter zu benennen, den die Stadt hervorgebracht hat. Erst seit 1988, nach einer rund 20 Jahre währenden Auseinandersetzung, heißt die Hochschule offiziell Heinrich-Heine-Universität.

Das Heine-Bild seit den 1970er Jahren

Abgesehen von offiziellen Ehrungen erfuhr der politische Schriftsteller Heinrich Heine – forciert durch die Studentenbewegung von 1968 – ein zunehmendes Interesse bei Nachwuchswissenschaftlern und politisch engagierten Lesern. Dass die Bundesrepublik in Sachen Heine-Rezeption mit der DDR gleichgezogen hatte, zeigte sich im 175. Geburtsjahr des Dichters, als in den zwei deutschen Staaten konkurrierende Heine-Kongresse stattfanden. Wegen der deutsch-deutschen Konkurrenz erschienen auch die ersten Bände zweier groß angelegter historisch-kritischer Werkausgaben fast gleichzeitig: die der Düsseldorfer Heine-Ausgabe und der Heine-Säkularausgabe in Weimar.

In den 1980er-Jahren nahm die ideologisch geprägte Auseinandersetzung um Heine spürbar ab und wich einer gewissen Normalisierung. Dies zeigte sich nicht nur in der Benennung der Düsseldorfer Universität, sondern auch der zahlreicher deutscher Schulen nach Heinrich Heine. Ebenso tragen etliche Heinrich-Heine-Straßen und -Alleen sowie einer der ersten Intercity-Express-Züge (ICE 4) seinen Namen.[85] Vor allem aber fand seit dieser Zeit Heines Werk vermehrt Aufnahme in die Lehr- und Lektürepläne von Schulen und Universitäten, was auch eine deutliche Zunahme didaktisch orientierter Heine-Literatur zur Folge hatte. Die Fachwissenschaft dagegen wandte sich bisher vernachlässigten Schwerpunkten zu, beispielsweise dem späten Heine. Ihren vorläufigen Höhepunkt fand die Heine-Renaissance mit zahlreichen Veranstaltungen anlässlich seines 200. Geburtstages im Jahr 1997.

Ungeachtet des weltanschaulichen Streits und fachwissenschaftlicher Paradigmenwechsel erfreut sich besonders Heines Lyrik ungebrochener Popularität, zumal sich seine romantischen, oft volksliedartigen Gedichte – allen voran das Buch der Lieder – sehr gut vertonen lassen. Im Theater ist Heine mit eigenen Dramen wenig präsent, aber Tankred Dorst machte den Dichter im Heine-Jahr 1997 selbst zum Gegenstand eines Stückes: „Harrys Kopf“.

Rezeption durch deutsche Schriftsteller und Journalisten

Zahlreiche deutsche Schriftsteller des 19. und 20. Jahrhunderts griffen Heines Werke auf, darunter die großen Erzähler Theodor Fontane und Thomas Mann. Wie Heine wagten Bertolt Brecht und Kurt Tucholsky die Gratwanderung zwischen Poesie und Politik. In der Tradition des Dichters stehen auch die Heine-Preisträger Wolf Biermann und Robert Gernhardt. Biermann etwa widmete seinem Vorbild 1979 das Lied „Auf dem Friedhof am Montmartre“. Darin heißt es in typisch heinescher Diktion:

Unter weißem Marmor frieren
Im Exil seine Gebeine
Mit ihm liegt da Frau Mathilde
Und so friert er nicht alleine.

Auch Gernhardt parodierte in seinem Gedichtband „Klappaltar“ von 1997 Heines eigenen Stil und sein Loreley-Gedicht, um auf die Ablehnung hinzuweisen, die das Werk des Dichters in deutschen Schulen bis ins 20. Jahrhundert erfahren hat. Nach dem Eingangsvers „Ich weiß nicht, was soll das bedeuten“ nennt er die Vorurteile, die seine Generation, beeinflusst von Karl Kraus, seit „Urschülerzeiten“ gegen Heine gehegt hatte. Er schließt:

Der Heine scheint’s nicht zu bringen,
Hat sich da der Schüler gesagt.
Das hat mit seinem Singen
Der Studienrat Kraus gemacht.

Heines Prosa-Stil prägt den deutschsprachigen Journalismus, insbesondere das Feuilleton, bis in die Gegenwart. Viele von ihm geprägte Begriffe gingen auch in die deutsche Alltagssprache ein, so das Wort „Fiasko“, das er dem Französischen entnahm, oder die Metapher „Vorschusslorbeeren“, die er in dem gegen Graf Platen gerichteten Gedicht Plateniden verwendet.

Heine-Rezeption weltweit

Stieß Heine in Deutschland lange Zeit wegen seiner jüdischen Herkunft auf breite Ablehnung, so ist er in Israel bis heute wegen seiner Abwendung vom Judentum umstritten. So kam es in Tel Aviv zu einer Debatte zwischen säkularen und orthodoxen Juden um die Benennung einer Straße nach Heine. Während die einen in ihm eine der bedeutendsten Gestalten des Judentums sehen, verurteilen die anderen seine Konversion zum Christentum als unverzeihlich. Schließlich wurde eine Straße in einem abgelegenen Industriegebiet nach ihm benannt, statt, wie von den Verfechtern der Ehrung vorgeschlagen, eine Straße in der Nähe der Universität. Die Tel Aviver Wochenzeitung Ha’ir spottete damals über die „Exilierung der Heine-Straße“, in der sich das Leben des Dichters symbolisch widerspiegele. Mittlerweile wurden weitere Straßen in Jerusalem[86] und Haifa nach Heine benannt, und eine Heine-Gesellschaft ist auch in Israel aktiv.

Wesentlich geradliniger verlief die Aufnahme von Heines Werk in der übrigen Welt. Heine war einer der ersten deutschen Autoren, dessen Werke in allen Weltsprachen zu lesen waren. So erklärt sich der Einfluss, den er auf andere Nationalliteraturen hatte. Bereits im 19. Jahrhundert wurden Lyriker wie der spanische Romantiker Gustavo Adolfo Bécquer von Heine beeinflusst.[87] Auf besonders große Anerkennung trifft Heine auch in Frankreich, England, Osteuropa und Asien.

Heine und die Musik

Heinrich Heine spielte selbst kein Musikinstrument und war auch in musiktheoretischen Fragen ein Laie. Da es nach seinem künstlerischen Verständnis aber keine strikten Grenzen zwischen verschiedenen Kunstformen gab, kommentierte er als Journalist – etwa in der Augsburger Allgemeinen Zeitung – immer wieder auch musikalische Aufführungen und Werke seiner Zeit, darunter auch solche von internationalen Größen wie Giacomo Meyerbeer, Franz Liszt, Robert Schumann oder Richard Wagner.

Auch in seine Lyrik floss sein Interesse an der Musik ein, etwa in das spöttische Gedicht Zur Teleologie:

Ohren gab uns Gott die beiden,
Um von Mozart, Gluck und Hayden
Meisterstücke anzuhören –
Gäb es nur Tonkunst-Kolik
Und Hämorrhoidal-Musik
Von dem großen Meyerbeer,
Schon ein Ohr hinlänglich wär!

Trotz seiner fehlenden theoretischen Kenntnisse auf dem Gebiet der Musik legten viele zeitgenössische Komponisten und Interpreten Wert auf seine Meinung, wahrscheinlich weil sie ihm als Lyriker eine gewisse Kompetenz in musikalischen Fragen zugestanden. Dennoch wäre es nicht korrekt, Heine als Musikkritiker zu bezeichnen. Er war sich seiner begrenzten Fähigkeiten auf diesem Gebiet bewusst und schrieb stets als Feuilletonist, der sich der Thematik eines Stücks subjektiv und intuitiv näherte.

Von größerer Bedeutung als Heines Äußerungen über die Musik ist die musikalische Bearbeitung vieler seiner Werke durch Komponisten. Dies geschah erstmals im Jahr 1825 mit seinem Gedicht Gekommen ist der Maie, das Carl Friedrich Curschmann zu einem Lied verarbeitete.

In seinem Werk Heine in der Musik. Bibliographie der Heine-Vertonungen[88] listet Günter Metzner alle vertonten Werke des Dichters in chronologischer Reihenfolge auf. Für das Jahr 1840 verzeichnet er 14 Musiker, die 71 Stücke zu Werken von Heine komponierten. Vier Jahre später waren es bereits mehr als 50 Komponisten und 159 Werke. Der Grund für diesen rapiden Anstieg dürfte die Veröffentlichung des Lyrikbandes „Neue Gedichte“ bei Campe gewesen sein. Ihren Höhepunkt erreichte die Zahl der Heine-Vertonungen fast 30 Jahre nach dem Tod des Dichters, im Jahr 1884 – mit insgesamt 1093 Stücken von 538 Musikern und Komponisten. Nie zuvor und nie wieder danach wurden mehr Werke eines einzigen Dichters in einem Jahr zur Grundlage musikalischer Kompositionen. Insgesamt zählt Metzners Bibliografie 6.833 Heine-Vertonungen, darunter Werke von Franz Schubert, Robert und Clara Schumann, Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Liszt, Richard Wagner, Pjotr Iljitsch Tschaikowski, Alexander Borodin, Wendelin Weißheimer, Alma Mahler-Werfel und Charles Ives. Unter anderem gehören Schumanns Liederkreis (op. 24) und Dichterliebe (op. 48) sowie Franz Schuberts Schwanengesang (D 957) zum regelmäßigen Repertoire von Konzerthäusern auf der ganzen Welt. Die populärste Heine-Vertonung in Deutschland dürfte Friedrich Silchers Lied Die Lorelei sein.

Wie Schumann so vertonte auch Richard Wagner, der mit Heine in Paris freundschaftlich verkehrte, das Napoleon verherrlichende Gedicht Die Grenadiere, allerdings in französischer Übersetzung. Eine Erzählung in Heines Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski inspirierte Wagner zu seiner Oper Der Fliegende Holländer. Später griff Wagner in seinem antisemitischen Pamphlet „Das Judenthum in der Musik“ Heine dennoch an.

Heines Bedeutung für das musikalische Schaffen hielt bis zum Ersten Weltkrieg an. Danach ließ der zunehmende Antisemitismus den „Heine-Boom“ weitgehend abflauen, bis er in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland ganz zum Erliegen kam. Noch 1972 erfuhr die Schlager- und Chansonsängerin Katja Ebstein herbe Kritik von konservativer Seite, nachdem sie eine LP mit Liedern von Heinrich Heine veröffentlicht hatte. Heute greifen Musiker und Komponisten Heines Werk erneut auf, darunter auch Opernkomponisten wie Günter Bialas, dessen Oper Aus der Matratzengruft 1992 uraufgeführt wurde.

Zitate über Heine

Wie sehr Heinrich Heine über seinen Tod hinaus polarisiert hat und wie stark die Rezeption seines Werkes vom jeweiligen Zeitgeist geprägt war, zeigt sich auch an dem, was Zeitgenossen und Nachgeborene über ihn dachten und schrieben.

„Heine sagt sehr bissige Sachen, und seine Witze treffen ins Schwarze. Man hält ihn für von Grund auf böse, aber nichts ist falscher; sein Herz ist so gut wie seine Zunge schlecht ist. Er ist zärtlich, aufmerksam, aufopfernd, in der Liebe romantisch, ja schwach, und eine Frau kann ihn unbegrenzt beherrschen.“

George Sand[89]

„Den höchsten Begriff vom Lyriker hat mir Heinrich Heine gegeben. Ich suche umsonst in allen Reichen der Jahrtausende nach einer gleich süßen und leidenschaftlichen Musik. Er besaß eine göttliche Bosheit, ohne die ich mir das Vollkommene nicht zu denken vermag (…). – Und wie er das Deutsche handhabt! Man wird einmal sagen, dass Heine und ich bei weitem die ersten Artisten der deutschen Sprache gewesen sind.“

„Heine ist von den meisten anderen Dichtern verschieden, weil er alle Scheinheiligkeit verachtet, er zeigt sich stets als der, welcher er ist, mit allen menschlichen Eigenschaften und allen menschlichen Fehlern.“

Kaiserin Elisabeth von Österreich[91]

„Überhaupt ist Heine, der Jude – und damit kommen wir zum Hauptpunkt – der schlimmste Feind des Deutschtums gewesen, um so gefährlicher, weil er dessen Stärken und Schwächen so genau kannte, jene, sie instinktiv fürchtend, durch geschicktes Komödienspiel für sich unschädlich zu machen suchte, mit diesen schamlos paktierte. Man lese einfach „Deutschland, ein Wintermärchen“ und beobachte, ob nicht gerade durch das, was Heine angreift und verspottet, das neue Deutschland groß und stark geworden, und, was er erhebt, noch heute ein fressender Schaden bei uns ist. Es gehörte der ganz unglaubliche Mangel an nationalen Instinkten dazu, um Heine, dessen Halunkentum zuletzt doch ganz augenscheinlich ist, wirklich zu einem deutschen Lieblingsautor werden zu lassen.“

Adolf Bartels[92]

„Wenn man einem deutschen Autor nachsagt, er müsse bei den Franzosen in die Schule gegangen sein, so ist es erst dann das höchste Lob, wenn es nicht wahr ist. Denn es will besagen: er verdankt der deutschen Sprache, was die französische jedem gibt. Hier ist man noch sprachschöpferisch, wenn man dort schon mit den Kindern spielt, die hereingeschneit kamen, man weiß nicht wie. Aber seit Heinrich Heine den Trick importiert hat, ist es eine pure Fleißaufgabe, wenn deutsche Feuilletonisten nach Paris gehen, um sich Talent zu holen. (…) Esprit und Grazie, die gewiß dazu gehört haben, auf den Trick zu kommen und ihn zu handhaben, gibt er selbsttätig weiter. Mit leichter Hand hat Heine das Tor dieser furchtbaren Entwicklung aufgestoßen, und der Zauberer, der der Unbegabung zum Talent verhalf, steht gewiß nicht allzu hoch über der Entwicklung. (…) Ihren besten Vorteil dankt sie jenem Heinrich Heine, der der deutschen Sprache so sehr das Mieder gelockert hat, daß heute alle Kommis an ihren Brüsten fingern können.“

Karl Kraus[93]

„Er ist der unsterbliche Vater der modernen deutschen Prosa, ob sie nun die Schönheit der Landschaft und des Lebens widerstrahlt oder die Kümmerlichkeit des deutschen Spießbürgertums verhöhnt. Von ihm aus gehen jene deutschen politischen Dichter, die von Frank Wedekind bis Bertolt Brecht, von Erich Mühsam bis Erich Weinert allen Leidenden, Gequälten, Verfolgten und Rebellen das Bürgerrecht in der Weltliteratur erworben haben.“

Arnold Zweig[94]

„Die Zahl der deutschen Kriegerdenkmäler zur Zahl der deutschen Heine-Denkmäler verhält sich hierzulande wie die Macht zum Geist.“

Kurt Tucholsky[95]

„Heine ist der amüsanteste deutsche Klassiker. Er hat alle Vorzüge eines genialen Journalisten, alle grimmigen Tugenden eines Humoristen. Er ist ein großer Lyriker. Mit dem ganzen Märchenglanz und Traumleben der Romantik blieb er der witzigste Realist der deutschen Literatur.“

Hermann Kesten[94]

„Heine riss die Poesie, riss das Wort, aus den dämmrigen Regionen der Klassik und der Romantik und pflanzte sie in die Mitte des Lebens. Ich glaube, er war der erste wahrhaft moderne deutsche Schriftsteller, verwurzelt in seiner Zeit und doch Jahrzehnte, Jahrhunderte, dieser voraus. Dies Leben, spürte er, kann nicht getrennt betrachtet werden von dem sozialen Kampf und den politischen Auseinandersetzungen. In seinem Werk schuf Heine, der Dichter des tiers état, eine Synthese zwischen Leben und Kunst, und er tat das unter den schwierigsten, quälendsten Bedingungen: der Metternich-Reaktion in Deutschland, den Zwängen des Exils, und seines Judentums, der Zugehörigkeit zu einer Minderheit, die damals so wie heute unterdrückt wurde. Die Zwänge, unter denen er arbeiten musste, waren aber auch der Ansporn seines schöpferischen Geistes, und da diese Zwänge, nur leicht verändert, bis heute gelten, tragen sie dazu bei, sein Werk so erschreckend aktuell zu halten und ihm Gültigkeit zu verleihen auch für jetzt.“

Stefan Heym[96]

„Es fehlt in Heines Heimat an der Zivilcourage eines offenen Bekenntnisses zu dem Sänger eines neuen Liedes, eines besseren Liedes, um so mehr als dieser die unverzeihliche Sünde begangen hat, als Sohn jüdischer Eltern das Licht der Welt zu erblicken.“

Der New Yorker Aufbau vom 9. August 1968[97]

„Der Wohlklang, der Scharfsinn und der Stil – und damit ist schon charakterisiert, was Heines bahnbrechendes Werk von beinahe allen seinen Vorgängern und beinahe allen seinen Nachfolgern unterscheidet. Bahnbrechend? Ist das nicht ein gar zu großes Wort? Nein, ich nehme es nicht zurück, ich werde es auch nicht abmildern […]. Ihm ist geglückt, was Europa den Deutschen kaum mehr zutraute: ein Stück Weltliteratur in deutscher Sprache.“

Marcel Reich-Ranicki[98]

„Die Wunde Heine beginnt zu vernarben, schief.“

Heiner Müller (Nach einem Zitat von Adorno, zu Heines 100. Todestag.)[99]

Werke

Originalausgaben

Nach Erscheinungsjahr in Buchform

  • 1823: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo (darin William Ratcliff, Almansor und Lyrisches Intermezzo)
  • 1824: Dreiunddreißig Gedichte
  • 1826: Reisebilder. Erster Teil (darin Die Harzreise, Die Heimkehr, Die Nordsee. Erste Abteilung sowie verschiedene Gedichte) (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv)
  • 1827: Buch der Lieder (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv)
  • 1827: Reisebilder. Zweiter Teil (darin Die Nordsee. Zweite und dritte Abteilung, Ideen. Das Buch Le Grand und Briefe aus Berlin) (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv)
  • 1830: Reisebilder. Dritter Teil (darin Die Reise von München nach Genua und Die Bäder von Lucca) (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv)
  • 1831: Einleitung zu Kahldorf über den Adel sowie Reisebilder. Vierter Teil (darin Die Stadt Lucca und Englische Fragmente) (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv)
  • 1832: Französische Zustände
  • 1834: Der Salon. Erster Teil (darin Französische Maler, Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski sowie verschiedene Gedichte)
  • 1835: Der Salon. Zweiter Teil (darin Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland und der Gedichtzyklus Neuer Frühling)
  • 1836: Der Salon. Dritter Teil
  • 1836: Die romantische Schule
  • 1837:[100] Über den Denunzianten. Eine Vorrede zum dritten Teil des Salons. Einleitung zu Don Quixote sowie Der Salon. Dritter Teil (darin Florentinische Nächte und Elementargeister)
  • 1838: Der Schwabenspiegel
  • 1839: Shakespeares Mädchen und Frauen sowie Schriftstellernöten
  • 1840: Ludwig Börne. Eine Denkschrift sowie Der Salon. Vierter Teil (darin Der Rabbi von Bacherach, Über die französische Bühne und verschiedene Gedichte)
  • 1844: Neue Gedichte Heine, H. (1844) (darin Deutschland. Ein Wintermärchen) (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv)
  • 1847: Atta Troll – Ein Sommernachtstraum
  • 1851: Romanzero und Der Doktor Faust. Ein Tanzpoem
  • 1854: Vermischte Schriften, 3 Bände
    (darin Geständnisse, Die Götter im Exil, Die Göttin Diana, Ludwig Marcus, Gedichte 1853 und 1854, Lutetia. Erster Teil und Lutetia. Zweiter Teil)

Aus dem Nachlass

  • 1857: Tragödien
  • 1869: Letzte Gedichte und Gedanken
  • 1884: Memoiren (1854–1855 geschrieben)
  • 1892: Heinrich Heines Familienleben. 122 Familienbriefe des Dichters und 4 Bilder. (Digitale Rekonstruktion: UB Bielefeld)

Gesamtausgaben

  • Heinrich Heine’s sämmtliche Werke. 9 Doppelbände. Hoffmann und Campe, Hamburg 1867.
  • Sämmtliche Werke. Rechtmäßige Original-Ausgabe. Hg. von Adolf Strodtmann. 21 Bde., zwei Supplementbde. Hoffmann und Campe, Hamburg 1861–1884.
  • Heinrich-Heine-Säkularausgabe (HSA). Werke, Briefwechsel, Lebenszeugnisse. Hg. von Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar / Centre National de la Recherche Scientifique in Paris. 53 Bände, Akademie Verlag, Berlin 1970 ff. Die Briefausgaben sind online zugängig im Heinrich-Heine-Portal
  • Düsseldorfer Heine-Ausgabe (DHA): Heinrich Heine – Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke. Hg. von Manfred Windfuhr. 16 Bände, Hoffmann und Campe, Hamburg 1973–1997. Online zugängig im Heinrich-Heine-Portal
  • Klaus Briegleb (Hrsg.): Sämtliche Schriften. Sechs Bände, Hanser, München 1968–1976, ISBN 978-3-446-10726-7.
  • Sämtliche Werke in 4 Bänden. Artemis & Winkler, Düsseldorf 2001, ISBN 3-538-05498-3.

Neuere Ausgaben (Auswahl)

  • Poesiealbum 3. Verlag Neues Leben, Berlin 1967.
  • Die Prosa nimmt mich auf in ihre weiten Arme. Verrisse und Visionen. Hanser, München 1997, ISBN 3-446-19117-8.
  • Buch der Lieder. Reclam, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-002231-2.
  • Ludwig Börne und Heinrich Heine. Ein deutsches Zerwürfnis. Bearb. v. Hans Magnus Enzensberger. Greno, Nördlingen 1986 (Die Andere Bibliothek). Ein deutsches Zerwürfnis (Börne–Heine), bearbeitet von Hans Magnus Enzensberger, Eichborn, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-8218-4467-1.
  • Auf Flügeln des Gesanges. Sämtliche Gedichte. Artemis & Winkler, Düsseldorf 2003, ISBN 3-538-06958-1.
  • Sämtliche Gedichte in zeitlicher Folge in einem Band. 4. Auflage. Insel, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-458-33663-X.
  • Denn das Meer ist meine Seele. Reisebilder, Prosa und Dramen. Artemis & Winkler, Düsseldorf 2003, ISBN 3-538-06959-X.
  • Die romantische Schule. Reclam, Stuttgart 2002, ISBN 3-15-009831-9.
  • Mit scharfer Zunge. 999 Aperçus und Bonmots (ausgewählt von Jan-Christoph Hauschild), dtv, München 2005, ISBN 3-423-13392-9.
  • Confessio Judaica. Bekenntnis zum Judentum. Melzer, Neu-Isenburg 2006, ISBN 3-937389-97-0.
  • Der Gott unserer Väter. Über Juden und Judentum. Klartext, Essen 2006, ISBN 3-89861-674-6.
  • Ludwig Börne. Eine Denkschrift. WFB, Bad Schwartau 2006, ISBN 3-930730-44-8.
  • „… und grüssen sie mir die Welt“. Ein Leben in Briefen. Hoffmann und Campe, Hamburg 2005, ISBN 3-455-09512-7.
  • Wilma Ruth Albrecht: Harry Heine. Shaker, Aachen 2007, ISBN 978-3-8322-6062-0.
  • Mein Leben. Autobiographische Texte. (ausgewählt von J. A. Kruse), Insel, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-458-34854-9.
  • Französische Zustände: Artikel IX vom 25. Juni 1832. Urfassung. Faksimile-Edition der Handschrift. Herausgegeben von Christian Liedtke. Mit einem Essay von Martin Walser, Hoffmann und Campe, Hamburg 2010, ISBN 978-3-455-40212-4.
  • Lästerliche Schriften. Der Rabbi von Bacherach. Bibliothek der verbotenen Bücher, herausgegeben und eingeleitet von Heinz-Joachim Fischer, Marixverlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-86539-220-6.

Literatur

Einführungen und Gesamtdarstellungen

  • Jeffrey L. Sammons: Heinrich Heine. (= Realien zur Literatur. SM 261). Metzler, Stuttgart 1991, ISBN 3-476-10261-0.
  • Ralf Schnell: Heinrich Heine zur Einführung. Junius, Hamburg 1996, ISBN 3-88506-930-X.
  • Bernd Kortländer: Heinrich Heine. Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-017638-7.
  • Gerhard Höhn: Heine-Handbuch. Zeit, Person, Werk. 3., überarb. u. erw. Auflage. Metzler, Stuttgart 2004, ISBN 3-476-01965-9.
  • Peter Uwe Hohendahl: Heinrich Heine. Europäischer Schriftsteller und Intellektueller. Erich Schmidt, Berlin 2008, ISBN 978-3-503-09846-0.
  • Christian Liedtke: Heinrich Heine. Rowohlt, Reinbek 2006, ISBN 3-499-50685-8.
  • Joseph A. Kruse: Heinrich Heine. (= BasisBiographien. 7). Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-518-18207-2.

Tagungs- und Sammelbände

  • Wolfgang Kuttenkeuler (Hrsg.): Heinrich Heine. Artistik und Engagement. Metzler, Stuttgart 1977, ISBN 3-476-00347-7.
  • Joseph A. Kruse u. a. (Hrsg.): Ich Narr des Glücks. Heinrich Heine 1797–1856. Bilder einer Ausstellung. Metzler, Stuttgart/ Weimar 1997, ISBN 3-476-01525-4.
  • Joseph A. Kruse u. a. (Hrsg.): Aufklärung und Skepsis. Internationaler Heine-Kongreß 1997 zum 200. Geburtstag. Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01621-8.
  • Christian Liedtke (Hrsg.): Heinrich Heine. Neue Wege der Forschung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2000, ISBN 3-534-14466-X.
  • Jeffrey L. Sammons: Heinrich Heine. Alternative Perspectives 1985–2005. Königshausen & Neumann, Würzburg 2006, ISBN 3-8260-3212-8.

Zur Biografie

  • Max Brod: Heinrich Heine (Biographie). Allert de Lange, Amsterdam 1934. (Neuausgabe: Heinrich Heine. Biographie (= Max Brod: Ausgewählte Werke). Mit einem Vorwort von Anne Weber. Wallstein, Göttingen 2015, ISBN 978-3-8353-1340-8)
  • Kerstin Decker: Heinrich Heine. Narr des Glücks. Propyläen, Berlin 2005, ISBN 3-549-07259-7.
  • Volker Ebersbach: Der träumerische Rebell Heinrich Heine: Anekdoten. Boldt-Literaturverlag, Winsen/Luhe/ Weimar 1997, ISBN 3-928788-18-3.
  • Herbert Eulenberg: Heinrich Heine. Aufbau Verlag, Berlin 1947.
  • Franz Futterknecht: Heinrich Heine. Ein Versuch. Narr, Tübingen 1985, ISBN 3-87808-820-5.
  • Eberhard Galley: Heine, Christian Johann Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 286–291 (Digitalisat).
  • Eberhard Galley: Heinrich Heine (1797–1856). In: Bernhard Poll (Hrsg.): Rheinische Lebensbilder. Band 4. Rheinland Verlag, Köln 1970, S. 175–190.
  • Elvira Grözinger: Heinrich Heine. Deutscher Dichter, streitbarer Publizist, politischer Emigrant. Hentrich & Hentrich, Berlin 2006, ISBN 3-938485-15-9.
  • Wolfgang Hädecke: Heinrich Heine – Eine Biographie. Rowohlt, Reinbek 1989, ISBN 3-499-15975-9.
  • Jan-Christoph Hauschild, Michael Werner: Der Zweck des Lebens ist das Leben selbst. Heinrich Heine. Eine Biographie. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1997, ISBN 3-462-02644-5. (Aktualisierte Neuausgabe: Zweitausendeins, Frankfurt 2005, ISBN 3-86150-739-0)
  • Jan-Christoph Hauschild (Hrsg.): Leben Sie wohl und hole Sie der Teufel. Biographie in Briefen. Aufbau Verlag, 2005, ISBN 3-351-03056-8.
  • Maximilian Heine: Erinnerungen an Heinrich Heine und seine Familie. Berlin 1868.
  • Rolf Hosfeld: Heinrich Heine – Die Erfindung des europäischen Intellektuellen, Biographie. Siedler Verlag, München 2014, ISBN 978-3-88680-999-8.
  • Gustav Karpeles: Heinrich Heine’s Biographie. Hoffmann & Campe, Hamburg 1885 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3Dheinrichheinesb00karpgoog~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  • Lew Kopelew: Ein Dichter kam vom Rhein. Heinrich Heines Leben und Leiden. Vom Autor mit Edith Kaiser überarbeitete Neuausgabe (dt. EA: Berlin 1981). dtv, München 1986.
  • Karl-Josef Kuschel: Gottes grausamer Spaß? Heinrich Heines Leben mit der Katastrophe. Patmos, Düsseldorf 2002, ISBN 3-491-70350-6.
  • Christian Liedtke, Sylvia Steckmest: Heinrich Heine in Hamburg. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-9546223-3-7 (= Stationen 6).
  • Ludwig Marcuse: Heinrich Heine in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Hamburg 1960, ISBN 3-499-50041-8.
  • Ludwig Marcuse: Heinrich Heine. Melancholiker – Streiter in Marx – Epikureer. Peter, Rothenburg ob der Tauber 1970, (Diogenes), ISBN 3-257-06505-1.
  • Fritz Mende: Heinrich Heine. Chronik seines Lebens und Werkes. 2. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1981, ISBN 3-17-007092-4.
  • Ernst Pawel: Der Dichter stirbt. Heinrich Heines letzte Jahre in Paris. Berlin Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-8270-0233-8.
  • Fritz J. Raddatz: Taubenherz und Geierschnabel. Heinrich Heine – Eine Biographie. Beltz, Weinheim 2006, ISBN 3-407-22176-2.
  • Werner Steinberg: Der Tag ist in die Nacht verliebt. Kultur und Fortschritt, Berlin 1962.
  • Jochanan Trilse-Finkelstein: Gelebter Widerspruch. Heinrich-Heine-Biographie. Aufbau, Berlin 1997, ISBN 3-351-02461-4.
  • Walter Wadepuhl: Heinrich Heine. Sein Leben und seine Werke. Böhlau, Köln 1974, ISBN 3-412-02674-3.

Zu Werk und Rezeption

  • Albrecht Betz: Ästhetik und Politik. Heinrich Heines Prosa. Hanser, München 1971.
    • Heinrich Heines Prosa. Ästhetik und Politik I. Rimbaud, Aachen 1999, ISBN 3-89086-833-9.
    • Der Charme des Ruhestörers. Ästhetik und Politik II. Rimbaud, Aachen 1997, ISBN 3-89086-820-7.
  • Ralf G. Bogner (Hrsg.): Heinrich Heines Höllenfahrt. Nachrufe auf einen streitbaren Schriftsteller. Dokumente 1846–1858. (= Bibliotheca Funebris. 1). Palatina, Heidelberg 1997, ISBN 3-932608-02-X.
  • Jürgen Brummack (Hrsg.): Heinrich Heine. Epoche – Werk – Wirkung. Beck, München 1980, ISBN 3-406-07946-6.
  • Lion Feuchtwanger: Heinrich Heines Rabbi von Bacherach. Mit Heines Erzählfragment. Eine kritische Studie. Dissertation an der Universität München 1907; Neuausgabe S. Fischer, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-596-25868-5.
  • Eberhard Galley, Alfred Estermann (Hrsg.): Heinrich Heines Werk im Urteil seiner Zeitgenossen. (Fortgeführt von Sikander Singh und Christoph auf der Horst). 13 Bände, Hoffmann und Campe, Hamburg (ab Band 7 Stuttgart, Metzler) 1981–2006.
  • Dietmar Goltschnigg, Hartmut Steinecke (Hrsg.): Heine und die Nachwelt. Geschichte seiner Wirkung in den deutschsprachigen Ländern. Schmidt, Berlin 2006–2011, ISBN 978-3-503-07989-6 (Bd. 1), ISBN 978-3-503-07992-6 (Bd. 2), ISBN 978-3-503-07993-3 (Bd. 3).
  • Jürgen Habermas: Zeitgenosse Heine: „Es gibt jetzt in Europa keine Nationen mehr“ (Rede anlässlich der Verleihung des Heinrich-Heine-Preises der Stadt Düsseldorf am 14. Dezember 2012). In: Ders. Im Sog der Technokratie. (= Kleine Politische Schriften. XII). Suhrkamp, Berlin 2013, ISBN 978-3-518-12671-4, S. 47–64.
  • Walter Hinck: Die Wunde Deutschland. Heinrich Heines Dichtung im Widerstreit von Nationalidee, Judentum und Antisemitismus. Insel, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-458-16117-1.
  • Hans Kaufmann: Heinrich Heine. Geistige Entwicklung und künstlerisches Werk. Aufbau, Berlin 1967.
  • Hartmut Kircher: Heinrich Heine. Literatur Kompakt Bd. 1, Tectum, Marburg 2012, ISBN 978-3-8288-2924-4.
  • Jürgen Klein (Hrsg.), Heinrich Heine. Dichter und Demokrat, Flandziu 2016/2. Shoebox House Verlag, Hamburg.
  • Leo Kreutzer: Träumen, Tanzen, Trommeln. Heinrich Heines Zukunft. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-518-28929-2.
  • Joseph A. Kruse: Heine und die Folgen. Metzler, Stuttgart 2016. ISBN 978-3-476-02652-1.
  • Helmut Landwehr: Der Schlüssel zu Heines Romanzero. Kovac, Hamburg 2000, ISBN 3-8300-0316-1.
  • Günter Metzner: Heine in der Musik. Bibliographie der Heine-Vertonungen. 12 Bände. Schneider, Tutzing 1989–1994.
  • Günter Oesterle: Integration und Konflikt. Die Prosa Heinrich Heines im Kontext oppositioneller Literatur der Restaurationsepoche. Metzler, Stuttgart 1972, ISBN 3-476-00254-3.
  • Josef Rattner, Gerhard Danzer: Heinrich Heine – Ein Sänger der Freiheit, auch für Eros und Sexus. In: Eros und Sexus – Ihre Befreier von 1500 bis 2000. Königshausen & Neumann, Würzburg 2007, ISBN 978-3-8260-3703-0, S. 81–94.
  • T. J. Reed, Alexander Stillmark (Hrsg.): Heine und die Weltliteratur. Oxford 2000.
  • Marcel Reich-Ranicki: Der Fall Heine. DVA, Stuttgart 1997, sowie dtv, München 2000, ISBN 3-423-12774-0.
  • Marc Rölli, Tim Trzaskalik (Hrsg.): Heinrich Heine und die Philosophie. Turia + Kant, Wien 2007, ISBN 978-3-85132-475-4.
  • Jürgen Voigt: O Deutschland, meine ferne Liebe … Der junge Heinrich Heine zwischen Nationalromantik und Judentum. Pahl-Rugenstein, Bonn 1993, ISBN 3-89144-174-6.
  • Manfred Windfuhr: Heinrich Heine. Revolution und Reflexion. Metzler, Stuttgart 1969.

Filme

  • Heinrich Heine. 1. Teil: Das Leben ist weder Zweck noch Mittel: Das Leben ist ein Recht. (120 Min.) 2. Teil: Unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte. (120 Min.) Fernseh-Filmbiografie in zwei Teilen, BR Deutschland, 1977, Buch: Herbert Knopp, Regie: Klaus Emmerich, Produktion: Bavaria Film, ZDF, u. a. mit Christoph Bantzer als Heine, Ivan Desny als James de Rothschild, Ulla Berkéwicz als George Sand, Barbara Sukowa als Amalie Friedländer, Rosemarie Fendel als Rahel Varnhagen.
  • Heinrich Heine – Die zweite Vertreibung aus dem Paradies. Fernseh-Filmbiografie, Deutschland, 1983, Buch und Regie: Karl Fruchtmann, Produktion: Radio Bremen, u. a. mit Wolfgang Hinze als Heinrich Heine, Donata Höffer als Mathilde, Sabine Sinjen als Mouche, Ulrich von Bock als Karl Marx, Doris Buchrucker als Jenny Marx.
  • Heinrich Heine. Es ist eine alte Geschichte … Zeichentrickfilm, DDR, 1984, Buch und Regie: Katja Georgi, Produktion: DEFA-Studio für Trickfilme, Erstsendung: 13. Juli 1984
  • Denk ich an Deutschland in der Nacht … Das Leben des Heinrich Heine. Fernseh-Filmbiografie, Deutschland, 2006, Buch: Alexander Häusser, Sonja Lowicki, Regie: Gordian Maugg, Produktion: NDR, arte, Erstsendung: 17. Februar 2006, u. a. mit Fabian Busch als junger Heine und Rüdiger Vogler als älterer Heine, Anna Brüggemann als Mouche, Michael Mendl als Goethe. Film-Ankündigung von arte.
  • Wir haben alles mitgeträumt. Dokumentation, Deutschland, 2005, 52 Min., Regie: David Wittenberg, Produktion: arte, Erstsendung: 17. Februar 2006

Vertonungen (Auswahl)

  • 1828: Franz Schubert komponiert sechs Heine-Lieder nach Gedichten von Heine, enthalten im Liederzyklus Schwanengesang (D 957).
  • 1964–1989: Tilo Medek komponierte zwölf Heinrich-Heine-Lieder nach Gedichten von Heinrich Heine, Edition Tilo Medek – ETM 210
  • 1964: Heinrich Heine. Reihe: Lyrik und Jazz, mit Gert Westphal (Sprecher), Attila Zoller (g), Emil Mangelsdorff (fl, cl, as), Peter Trunk (b), Klaus Weiss (dr), Produktion: SWF, Joachim-Ernst Berendt, Besprechungen:[101]
  • 2011: Leichenwetter vertonte Die schlesischen Weber, Altes Lied und Die Beschwörung [102]

Weblinks

 Wikisource: Heinrich Heine – Quellen und Volltexte
 Commons: Heinrich Heine – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Über Heine

Einzelnachweise

Texte von Heinrich Heine werden – sofern nicht anders angegeben – nach der Düsseldorfer Heine-Ausgabe (DHA) für die Werke und nach der Heine-Säkularausgabe (HSA) für die Briefe zitiert.

Über das Heinrich-Heine-Portal (siehe Weblinks) stehen die Texte beider Ausgaben inzwischen digitalisiert (mit Suchfunktion) zur Verfügung.

  1. Reisebilder. Zweiter Teil: Ideen. Das Buch Le Grand, Kapitel 6
  2. J. Loewenberg: Heines Lottchen. Erinnerungen an Charlotte Embden-Heine. In: Jugend. Jg. 4 (1899), H. 50, S. 818/820. (PDF-Datei; 11,5 MB)
  3. Dirk Brietzke: Embden, Charlotte. In: Hamburgische Biografie. Band 4, Wallstein, Göttingen 2008, ISBN 978-3-8353-0229-7, S. 93–94.
  4. Werner Hauschild: Der Zweck des Lebens ist das Leben selbst. S. 35.
  5. Werner Hauschild: Der Zweck des Lebens ist das Leben selbst. S. 35.
  6. Andreas Mettenleiter: Selbstzeugnisse, Erinnerungen, Tagebücher und Briefe deutschsprachiger Ärzte. Nachträge und Ergänzungen II (A–H). In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. 21, 2002, S. 490–518; S. 513 (* 1805 oder 1807).
  7. Dietmar Goltschnigg, Hartmut Steinecke: Heine und die Nachwelt. Geschichte seiner Wirkung in den deutschsprachigen Ländern. Band 2, Schmidt, Berlin 2006, ISBN 3-503-07992-0, S. 620.
  8. Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurer-Lexikon. 2000, S. 387.
  9. Zit. nach Ernst Pawel: Der Dichter stirbt. Heines letzte Jahre in Paris. Berlin 1997, S. 7.
  10. Jan Christoph Hauschild u. Michael Werner, „Der Zweck des Lebens ist das Leben selbst“. Heinrich Heine. Eine Biographie, Köln 1997, S. 64
  11. Aus: Reisebilder. Erster Teil: Die Harzreise (1826), zit. nach: DHA, Band 6, S. 84.
  12. Heinrich Heine: Briefwechsel 1815-1856. Säkularausgabe Band 20, S. 26 sowie Hauschild, Zweck, S. 65
  13. Zu Heines Zugehörigkeit zur Göttinger Burschenschaft, die Gründe seiner Ausstoßung und die spätere Mitgliedschaft im Corps Guestphalia Göttingen siehe Oskar Scheuer: Heinrich Heine als Student. 1922. DNB 576000418
  14. Jost Hermand: Eine Jugend in Deutschland – Heinrich Heine und die Burschenschaft.
  15. Brief vom 7. April 1823, zit. nach: HSA, Band 20, S. 72.
  16. Kösener Korps-Listen 1910, 69 141
  17. Aus: Prosanotizen. zit. nach: DHA, Band 10, S. 313.
  18. Auszug aus Der romantische Ödipus.
  19. In einem Brief an Varnhagen von Ense, zit. nach HSA 20, S. 385.
  20. Aus: Reisebilder. Dritter Teil: Italien. Die Bäder von Lucca. zit. nach: DHA, Band 7/1, S. 134.
  21. Aus: Reisebilder. Dritter Teil: Italien. Die Bäder von Lucca. Zit. nach: DHA, Band 7/1, S. 141.
  22. Aus: Anhang zu Neue Gedichte, zit. nach: DHA, Band 2, S. 142.
  23. Zit. nach HSA, Band 20, S. 234.
  24. Marcel Reich-Ranicki: Der Fall Heine. Stuttgart 1997, S. 103.
  25. Thomas Freller: Granada. Königreich zwischen Orient und Okzident. Thorbecke, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-0825-4, S. 148.
  26. Aus: Almansor (1823), Vers 243, zit. nach: DHA, Bd. 5, S. 16.
  27. Heines Ironisierung der Romantik ist nicht zu verwechseln mit der sogenannten romantischen Ironie, die Friedrich Schlegel vertrat.
  28. Aus: Neue Gedichte. zit. nach: DHA, Band 2, S. 15 f.
  29. Aus: Reisebilder. Dritter Teil: Reise von München nach Genua. Zit. nach: DHA, Band 7/1, S. 68.
  30. Zu Heines Sarkasmus vgl.: Burkhard Meyer-Sickendiek: Was ist literarischer Sarkasmus? Ein Beitrag zur deutsch-jüdischen Moderne. Fink Verlag, Paderborn/ München 2009, S. 193–257.
  31. Aus: Reisebilder. Dritter Teil: Italien, Reise von München nach Genua. Zit. nach: DHA, Band 7/1, S. 31 u. 34.
  32. Aus: Reisebilder. Zweiter Teil: Ideen. Das Buch Le Grand. Kapitel XII, zit. nach DHA, Band 6, S. 201 – wobei der Zeilenumbruch hier jedoch der Typographie des Erstdrucks angepasst wurde.
  33. Zit. nach DHA, Band 11, S. 50.
  34. Aus: Neue Gedichte. Zit. nach DHA, Band 2, S. 73.
  35. Siehe Volkmar Hansen: Heinrich Heines politische Journalistik in der Augsburger „Allgemeinen Zeitung“. Katalog zur Ausstellung: Heines Artikel in der „Allgemeinen Zeitung“, Stadt Augsburg 1994.
  36. Aus: Verbot der Schriften des Jungen Deutschland. Bundesbeschluß vom 10. Dezember 1835, zit. nach: verfassungen.de
  37. Zit. nach Jörg Aufenanger: Heinrich Heine in Paris. dtv, München 2005, S. 20.
  38. Heine gibt sich in dem Zitat als Pantheist in der Nachfolge Baruch Spinozas zu erkennen. Zit. nach: DHA, Band 8/1, S. 61.
  39. Zit. nach DHA, Band 8/1, S. 118 f.
  40. Diesseits und jenseits des Rheins. Zit. nach: DHA, Band 3/1, S. 276.
  41. Zit. nach Willi Jaspers: Ludwig Börne. Keinem Vaterland geboren. Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin 2003, S. 18.
  42. Hans Magnus Enzensberger: Editorische Notiz. In: Ludwig Börne und Heinrich Heine, Ein deutsches Zerwürfnis. Die Andere Bibliothek, Nördlingen 1986. S. 365.
  43. siehe Pawel: Der Dichter stirbt. S. 79–81.
  44. Edda Ziegler: Heinrich Heine. Der Dichter und die Frauen. Düsseldorf/ Zürich 2005, S. 57.
  45. Edda Ziegler: Heinrich Heine. Der Dichter und die Frauen. Zürich/ Düsseldorf 2005, S. 57–58.
  46. Zit. nach DHA, Band 3/1, S. 360.
  47. Zit. nach Werner Hauschild: Der Zweck des Lebens ist das Leben selbst. S. 314.
  48. Aus: Neue Gedichte. Zit. nach Heine: Werke, Band II, S. 129 f.
  49. Siehe hierzu u. a. Ludwig Rosenthal: Heinrich Heines Erbschaftsstreit. Hintergründe, Verlauf, Folgen. Grundmann, Bonn 1982.
  50. Aus: Deutschland. Ein Wintermärchen. DHA, Band 4, S. 92.
  51. DHA, Bd. 2, S. 150.
  52. DHA, Band 13/1, S. 294 f.
  53. Deutsches Historisches Museum
  54. Zit. nach HSA, Band 22, S. 287.
  55. Aus dem Anhang zum Romanzero, zit. nach: DHA, Band 3/1, S. 240.
  56. Siehe HSA, Band 12, S. 36.
  57. Aus: Romanzero. Zit. nach: DHA, Band 3/1, S. 117.
  58. Brief an Karl Marx vom 14. Jan. 1848, zit. nach Michael Werner (Hrsg.): Begegnungen mit Heine. Berichte der Zeitgenossen. Band 2: 1847–1856. Hoffmann und Campe, Hamburg 1973, S. 99.
  59. Der Neurologe Roland Schiffter spricht von einer „Neurosyphilis in Form der chronischen Meningitis“: Das Leiden des Heinrich Heine. In: Fortschritte der Neurologie. Psychiatrie. 73 (2005), S. 30–43.
  60. Henner Montanus: Der kranke Heine. Metzler, Stuttgart 1995, ISBN 3-476-01282-4.
  61. Siehe hierzu H. Kijewski/W. Huckenbeck/U. Reus: Krankheit und Tod des Dichters Heinrich Heine aus der Sicht neuer spurenkundlicher Untersuchungen an Haaren. In: Rechtsmedizin. 10 (2000), S. 207–211 und 13 (2003), S. 131–136. Vgl. aber Chr. auf der Horst/A. Labisch: Heinrich Heine, der Verdacht einer Bleivergiftung und Heines Opium-Abusus. In: Heine-Jahrbuch. 38 (1999), S. 105–131.
  62. So z. B. Susanne Tölke: Ich befinde mich hundeschlecht. Bayerischer Rundfunk (Radio-Beitrag); Woran litt Heine?, abgerufen am 27. Juni 2013.
  63. Aus: Romanzero. Zit. nach: DHA, Band 3/1, S. 121 f.
  64. Zit. nach: Romanzero. Hoffmann und Campe, Hamburg 1851, S. 303 f. Text online
  65. Heines Testament im Volltext bei zeno.org
  66. In evangelistischer christlicher Literatur wird Heine manchmal folgendes Gedicht zugeschrieben: „Zerschlagen ist die alte Leier / am Felsen, welcher Christus heißt […].“ Peter Walter ging dem Ursprung dieses Gedichtes nach und konnte es bis 1973 zurückverfolgen – auch dort ohne Quellenangabe. Dieses Gedicht ist in der Heine-Forschung unbekannt und passt auch nicht zu Heines Denken der Spätzeit (Peter Walter: „Hat sich Heine am Ende seines Lebens bekehrt? Religionskritik und Altersreligiosität bei Heinrich Heine“, factum 9/1987, S. 35–46; 10/1987, S. 28–37).
  67. Ludwig Marcuse: Heinrich Heine in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Hamburg 1960, S. 157.
  68. Ludwig Marcuse: Heinrich Heine in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. 1960, S. 158.
  69. Aus dem lyrischen Nachlass, zit. nach: DHA, Band 3/1, S. 396.
  70. Aus: Nachgelesene Gedichte. zit. nach: DHA, Band 3, S. 1505.
  71. Journal des Goncourt: Mémoires de la vie littéraire. Année 1863 fr.wikisource, 23 février.
  72. Aus dem Anhang zu: Neue Gedichte. Zit. nach: DHA, Band 2, S. 197.
  73. Lutezia, Kap. LV vom 20. März 1843, zit. nach: DHA, Band 14/1, S. 48.
  74. Vgl. Marcel Reich-Ranicki: Der Fall Heine. dtv, München 2000, S. 34 ff.
  75. Für ein vollständiges Verzeichnis der Heine-Denkmäler siehe Christian Liedke: Heines Denkmäler, 1891–2012. Ein kommentiertes Verzeichnis. In: Heine-Jahrbuch 2014. 53. Jahrgang, S. 170–214.
  76. Der politisch einflussreiche Göttinger Orientalist Paul de Lagarde, der sich selbst als Theologe verstanden wissen wollte, bezeichnete Heinrich Heine als „eines der widerlichsten Subjekte, das je die Erde gedrückt hat“: Mittheilungen. (Zweiter Band), Göttingen 1887, Kapitel Juden und Indogermanen. Eine Studie nach dem Leben. S. 346.
  77. Dietrich Schubert: "...ein verirrter Fremdling" - das Heine-Denkmal der Kaiserin Elisabeth von Österreich 1890 auf Corfu. In: Kritische Berichte. 16.Jg, Heft 3, 1988, S. 33–45.
  78. Bildarchiv Hamburg: DenkMal HEINRICH HEINE I. Zu Alfred Kerrs Rede zur Denkmalsenthüllung s. Deborah Vietor-Engländer: Alfred Kerr. Die Biographie. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2016, S. 374–376.
  79. Bildarchiv Hamburg: DenkMal HEINRICH HEINE III
  80. Siehe Herman Hipp: Freie und Hansestadt Hamburg – Geschichte, Kultur und Stadtbaukunst an Elbe und Alster. Köln 1989, S. 129 f.
  81. Jan Niko Kirschbaum: Heinrich-Heine-Denkmal (1893). 6. März 2012.
  82. Jan Niko Kirschbaum: Heinrich-Heine-Denkmal (1958) 9. April 2011.
  83. Jeweils bebilderte Artikel der Seite "Halle im Bild": Gedenktafel für das erste Denkmal, Heinrich-Heine-Felsen, Denkmal Universitätsplatz, abgerufen am 2. Mai 2016.
  84. muenchenwiki.de
  85. Bahn tauft neue Züge: Ein ICE4 namens Einstein
  86. Jüdische Postkarten... haGalil onLine.
  87. Vgl. Carmen Gómez García: Heine als Wegbereiter einer neuen Dichtkunst in Spanien. Geschichte der ersten Leser von Heine. In: Dietmar Goltschnigg (Hrsg.): Harry Heinrich Henri Heine. Deutscher, Jude, Europäer. Erich Schmidt, Berlin 2008, S. 427.
  88. Günter Metzner: Heine in der Musik. Bibliographie der Heine-Vertonungen. 12 Bände. Schneider, Tutzing 1989–1994.
  89. Zit. nach Christian Liedtke: Heinrich Heine. Rowohlt Monographie, Reinbek 2006, S. 190.
  90. Friedrich Nietzsche: Ecce homo. um 1888. (9. Auflage. (= Insel Taschenbuch. 290). Frankfurt am Main 1997, Kapitel Warum ich so klug bin. 4. Abschnitt, S. 62).
  91. Aus ihrem Tagebuch, zit. nach Joseph A. Kruse: Heinrich Heine. Leben und Werk in Daten und Bildern. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1983, S. 11.
  92. Adolf Bartels: Geschichte der Deutschen Literatur. Zweiter Band: Die neuere Literatur, 5. u. 6. Auflage, Verlag Eduard Avenarius, Leipzig 1909.
  93. Aus: Heine und die Folgen. Verlag Albert Langen, München 1910; Text online
  94. a b Zit. nach Christian Liedtke: Heinrich Heine. Rowohlt Monographie, Reinbek 2006, S. 191.
  95. In: Die Weltbühne. Nr. 28, 9. Juli 1929, S. 58.
  96. Rede über Heine. New York 1950. (online auf: ip-klaeden.selfhost.eu)
  97. Zitiert nach Otto Schönfeldt (Hrsg.): Und alle lieben Heinrich Heine. Pahl-Rugenstein, Köln 1972, S. 46.
  98. Aus: Der Fall Heine. dtv, München 2000, S. 13.
  99. Aus: Der Fall Heine. dtv, München 2000, S. 48.
  100. Gerhard Höhn: Heine Handbuch. Zeit, Person, Werk. S. 309.
  101. Hans Hielscher: Lyrik und Jazz: Der Groove von Heinrich Heine. In: Spiegel Online. 13. September 2006, mit drei Aufnahme-Ausschnitten
    Heinrich Heine. Lyrik und Jazz, Nordfriesland Online Magazine, 2006.
  102. Homepage der Band Leichenwetter
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