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Musiker

Klaus Mertens

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geboren 1949 in Kleve, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Klaus Mertens (Sänger)

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Klaus Mertens (* 25. März 1949 in Kleve) ist ein deutscher Sänger der Stimmlagen Bass und Bassbariton, der vor allem für seine Interpretation der Werke von Johann Sebastian Bach bekannt ist.

Leben

Klaus Mertens nahm bereits während seiner Schulzeit Gesangsunterricht. Nach dem Abitur studierte er Musik und Pädagogik sowie Gesang bei Else Bischof-Bornes und Jakob Stämpfli (Lied, Konzert, Oratorium) und bei Peter Massmann (Oper). Anschließend arbeitete er zunächst als Pädagoge.

Auf dem Gebiet der Alten Musik wirkt Klaus Mertens zusammen mit Frans Brüggen, Philippe Herreweghe, René Jacobs, Sigiswald Kuijken, Gustav Leonhardt, Nikolaus Harnoncourt und Martin Haselböck. Er nahm unter verschiedenen Dirigenten Bachs Werke auf, neben den Passionen und Oratorien insbesondere die ungefähr 200 Kantaten. Eine erstmalige Einspielung sämtlicher Vokalwerke Bachs mit dem Amsterdam Baroque Orchestra & Choir unter der Leitung von Ton Koopman erfolgte in einem Projekt, das ab 1994 über zehn Jahre lief und mit Tourneen in Europa, Amerika und Japan verbunden war. Er ist auch beteiligt am 2005 begonnen Folgeprojekt Dieterich Buxtehude Opera Omnia, einer Gesamteinspielung der Werke von Dieterich Buxtehude.

Im klassischen Repertoire tritt Klaus Mertens mit Dirigenten auf wie Herbert Blomstedt, Roger Norrington, Enoch zu Guttenberg, Peter Schreier, Diethard Hellmann, Hans Vonk, Christian Zacharias, Edo de Waart und Ivan Fischer und mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Concertgebouw-Orchester, Rotterdam Philharmonic Orchestra, Gewandhausorchester Leipzig, Dresdner Philharmonie, Tonhalle-Orchester Zürich, Saint Louis Symphony Orchestra und Chicago Symphony Orchestra. Eine Aufführung von Mahlers Kindertotenliedern unter Gary Bertini 2002 in Tokio wurde auch aufgenommen. 2005 sang er in der Berliner Philharmonie in der Messe in f-Moll von Anton Bruckner unter Kent Nagano.[1] Mit dem Thomanerchor sang er das Weihnachtsoratorium von Bach, der den Chor bei der ersten Aufführung 1734 geleitet hatte.[2] Thomaskantor Georg Christoph Biller dirigierte eine Aufnahme von Bachs h-Moll-Messe.[3] Mertens arbeitet regelmäßig mit dem Windsbacher Knabenchor[4] und mit dem Dresdner Kreuzchor für Konzerte in der Kreuzkirche und der Frauenkirche. 2009 sang er die Bass-Arien in Bachs Matthäus-Passion in St. Martin, Idstein, mit Ulrich Cordes als Evangelist und Andreas Pruys als Vox Christi.[5] Mertens sang Bachs Kantate Ich will den Kreuzstab gerne tragen bei den Wiesbadener Bachwochen 2009[6] und 2010 in der Alten Oper Frankfurt, dort im Kontrast zu Schostakowitschs Sinfonie Babi Jar, geleitet von Enoch zu Guttenberg.[7]

Er ist auch als Liedsänger tätig und interpretiert beispielsweise Werke von Claudio Monteverdi, Antonio Caldara, Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert. Er singt ebenfalls die Titelpartien der romantischen Oratorien Elias und Paulus von Mendelssohn sowie aus dem 20. Jahrhundert Paul Hindemiths Requiem und Igor Strawinskys Oedipus Rex.

Klaus Mertens tritt regelmäßig bei internationalen Musikfestspielen auf, zum Beispiel beim Prager Frühling, auf dem Maggio Musicale Fiorentino, dem Festival d'Aix-en-Provence und bei den Salzburger Festspielen.[8] 2006 sang er beim Rheingau Musik Festival die Basspartie in Bachs Matthäuspassion unter Leitung von Enoch zu Guttenberg. Mit dessen Ensembles Chorgemeinschaft Neubeuern und Orchester der KlangVerwaltung sang er 2009 beim 12. Beijing Music Festival große Werke von Joseph Haydn, Die Schöpfung, die Nelson-Messe und Die Jahreszeiten.[9]

Diskografie

Die Diskografie von Klaus Mertens umfasst über 175 CDs und DVDs (Stand: Mai 2012), unter anderem:

  • Othmar Schoeck: Elegie op. 36, mit Mutare Ensemble, Gerhard Müller-Hornbach, 1993/2008, NCA
  • Max Reger: 24 Geistliche Lieder (darunter 12 Geistliche Lieder op. 137), mit Martin Haselböck (Orgel), 2000, NCA
  • Christoph Graupner: 3 Bass-Kantaten mit Accademia Daniel, 2002, hr-musik
  • Georg Philipp Telemann: 47 Generalbass-Lieder, mit Ludger Rémy (Cembalo), 2004, jpc
  • Schubert: Winterreise, mit Tini Mathot (Hammerklavier von Rosenberger[10]) 2005, Antoine Marchand CC 72152
  • Telemann: Singe-, Spiel und Generalbaß-Übungen, mit Ludger Rémy (Cembalo), 2006, cpo (Detmar Huchting: Besprechung)
  • Telemann: Cantatas For Bass Voice, mit Il Gardellino Ensemble, 2007, ArkivMusic
  • Telemann: Kantaten, mit Dorothee Mields, Accademia Daniel unter Shalev Ad-El, 2007, cpo
  • Johann Pachelbel: Arien & Concerti, mit Emma Kirkby, Kai Wessel, Jan Kobow, London Baroque, 2007, Cavalli Records CCD 332
  • Gustav Mahler: Liederzyklen in Bearbeitung für Kammerensemble, mit Mutare Ensemble, Gerhard Müller-Hornbach, 2007, NCA
  • Barocke Bass-Kantaten aus Mitteldeutschland von Kegel, Wolff, Roemhildt, Hoffmann, Donati und Telemann (Kantoreiarchiv St. Johannis Mügeln), mit Accademia Daniel unter Shalev Ad-El, 2009, cpo
  • und viele mehr.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Berliner Philharmonie Besprechung von Alexander Gurdon auf klassik.com
  2. Weihnachtsoratorium Konzerthaus Dortmund 2008
  3. Mass in B minor Naxos
  4. Süchtig nach diesem Chorgesang Interview mit Klaus Mertens, 2008
  5. Daniel Honsack (7. April 2009). Kraftvoll, samtig und zupackend (German). Wiesbadener Tagblatt. Gefunden am 4. November 2010.
  6. XVIII. Wiesbadener Bachwochen 2009
  7. Alte Oper 21. Februar 2010
  8. Carl Philipp Emanuel Bach Chor Hamburg 2008
  9. Enoch zu Guttenberg Konzerte 2009
  10. Tini Marhot Sonus
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