Ben E. King

Ben E. King

geboren am 28.9.1938 in Henderson, NC, USA

gestorben am 30.4.2015 in Teaneck, NJ, USA

Ben E. King

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Ben E. King (* 28. September 1938 als Benjamin Earl Nelson in Henderson, North Carolina; † 30. April 2015 in Teaneck, New Jersey)[1][2] war ein US-amerikanischer R&B- und Soulsänger, der als Tenor der Band The Drifters im Jahr 1959 bekannt wurde und danach seine Karriere als Solist fortsetzte. Sein kommerziell erfolgreichster Song ist Stand by Me aus dem Jahr 1961.

Werdegang

Im Alter von neun Jahren (1947) zog er von North Carolina nach Harlem, New York, wo er schon früh im Kirchenchor und auf der Straße sang.[3]

Five Crowns und Drifters

Ben E. Kings Karriere begann 1955, als er zu der Vokalgruppe Five Crowns stieß und dort James Clark als Sänger ersetzte. Die erste gemeinsame Aufnahme mit King war das Ende desselben Jahres eingespielte Lied I Can’t Pretend. Zu hören ist er auch bei der nächsten Single Kiss and Make Up (RnB #6901), die im Februar 1958 erschien; die Gruppe wurde hierbei lediglich als Crowns aufführt. Das Label RnB des Erfolgskomponisten Doc Pomus hatte lediglich diese eine Single veröffentlicht, bevor es liquidiert wurde.[4] Die Aufnahme aus der Feder von Pomus brachte den Crowns einen Auftritt im Apollo Theater in New York ein, wo sie ab 30. Mai 1958 im Vorprogramm der Drifters auftreten durften. Deren Manager George Treadwell, unzufrieden über die abnehmende Erfolgskurve seiner Gruppe, war derart begeistert vom Auftritt der Crowns, dass er die Mitglieder der Drifters kurzerhand feuerte und durch die Crowns ersetzte. Da Treadwell die Namensrechte an der Gruppe besaß, traten die Crowns fortan als die neuen Drifters auf. Die Band setzte sich neben King aus Charlie Thomas (Tenor), Doc Green (Bariton) und Elsbeary Hobbs (Bass) zusammen; King wurde der Leadsänger.

Seine erste Aufnahmesession unter dem neuen Namen fand am 6. März 1959 statt, als There Goes My Baby / Oh My Love und zwei weitere Titel eingespielt wurden. Mit dem von Leiber/Stoller produzierten There Goes My Baby feierten die Drifters ein erfolgreiches Comeback mit einem ersten Rang in den R&B-Charts und einem zweiten Platz in der Pophitparade. In der zweiten Session vom 9. Juli 1959 entstanden die Titel Dance with Me / True Love, True Love, die mit einem Rang zwei in der R&B-Hitparade ebenfalls gut rezeptiert wurden.

Solokarriere

Nach weniger als einem Jahr verließ Ben E. King die Drifters zugunsten einer Solokarriere. Bereits am 17. Dezember 1959 stand er als Solist vor dem Mikrofon und sang die Otis-Blackwell-Komposition Brace Yourself, die jedoch nach Veröffentlichung im Mai 1960 die Charts verfehlte. Kurz danach nahm er am 23. Dezember 1959 noch einmal drei Titel mit den Drifters auf, darunter This Magic Moment, das einen Rang vier in den R&B-Charts erreichte. Am 19. Mai 1960 war er mit den Drifters bei den Aufnahmen zu Save the Last Dance for Me / Nobody but Me am Mikrofon, mit jeweils dem ersten Platz in beiden Hitparaden dem größten Hit der Gruppe. Auch dieser Millionenseller konnte King nicht von seinen Soloplänen abbringen. Seine endgültige Trennung im September 1960 verschärfte die Besetzungsprobleme der ohnehin durch starke personelle Fluktuationen getroffenen Gruppe. Durch die kurze Verweildauer war King lediglich auf 11 der 124 Drifters-Titel als Leadsänger zu hören, das sind knapp 9 % der veröffentlichten Titel der Drifters.[5]

Die für den 27. Oktober 1960 anberaumte Aufnahmesession listet Ben E. King nunmehr endgültig als Solisten, begleitet durch das Orchester des Atlantic-Arrangeurs Stan Applebaum. Es entstanden Spanish Harlem / First Taste of Love, der Young Boy Blues und Stand by Me. Zuerst wurde Spanish Harlem veröffentlicht, das in der Pophitparade einen Rang zehn belegte. Größter Hit für King als Solist war das aus der gleichen Session stammende Stand by Me, das in den R&B-Charts für vier Wochen den ersten Rang belegte. Bis zum Ende der 1960er Jahre feierte er etliche weitere Hits. Nach einer Hitpause von rund fünf Jahren gelang ihm 1975 mit Supernatural Thing ein Comeback (USA Platz 5, R&B Platz 1). Bis 1980 folgten weitere kleinere Single-Erfolge in den R&B-Charts, doch Kings große Zeit war vorbei.[6]

Am 30. April 2015 starb er im Alter von 76 Jahren.[7] Er war verheiratet und hatte drei Kinder.

Coverversionen

Das Lied Stand by Me wurde 1986 in dem Film Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers benutzt und 25 Jahre nach der Erstveröffentlichung erneut ein Hit.

Von Stand by Me gibt es zahlreiche Coverversionen, darunter von 4 the Cause, dem deutschen Musikprojekt Lemon Ice (Geeno & Jay Low), John Lennon, Otis Redding, Willy DeVille, der Punk-Rock-Band NOFX und Pennywise. Auch sein I (Who Have Nothing) wurde oft, u. a. von Tom Jones, John Lennon und Shirley Bassey gecovert.

Diskografie

Alben

Jahr Titel Chartplatzierungen[8][9][10] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1961 Spanish Harlem 30
(3 Wo.)
57
(7 Wo.)
Charteintritt in UK erst 1967
1975 Supernatural 39
(14 Wo.)
1977 Benny and Us 33
(21 Wo.)
mit der Average White Band

weitere Alben

  • 1962: Ben E. King Sings for Soulful Lovers
  • 1962: Don’t Play That Song!
  • 1964: Young Boy Blues
  • 1964: Seven Letters
  • 1967: What Is Soul?
  • 1970: Rough Edges
  • 1971: The Beginning of It All
  • 1972: Audio Biography
  • 1976: I Had a Love
  • 1978: Let Me Live in Your Life
  • 1980: Music Trance
  • 1981: Street Tough
  • 1989: Stand by Me

Kompilationen

Jahr Titel Chartplatzierungen[8][10] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1977 Stand by Me – The Ultimate Collection 35
(7 Wo.)
18
(5 Wo.)
14
(8 Wo.)
1990 The Very Best of Ben E. King
and the Drifters
Telstar
15
(16 Wo.)
mit The Drifters
1998 The Very Best of Ben E. King
and the Drifters
Global Television
41
(4 Wo.)
mit The Drifters

weitere Kompilationen

  • 1966: Ben E. King’s Greatest Hits
  • 1972: The Ben E. King Story
  • 1975: Atlantic / Atco April Releases (mit Manhattan Transfer, Bad Company, Tangerine Dream und Eric Clapton)
  • 1980: Stand by Me
  • 1981: What Is Soul
  • 1984: Here Comes the Night
  • 1986: Stand by Me: The Best of Ben E. King and Ben E. King with the Drifters (mit The Drifters)
  • 1987: The Voice of Soul
  • 1987: Save the Last Dance for Me
  • 1987: Stand by Me
  • 1987: The Best of Ben E. King & the Drifters (mit The Drifters)
  • 1991: 16 Original Hits
  • 1991: Soulful Hits
  • 1992: Soul Kings – Volume 3
  • 1993: Anthology (2 CDs)
  • 1996: Definitive Anthology Two: Sings for Soulful Lovers
  • 1996: Definitive Anthology Five: What Is Soul?
  • 1998: The Very Best of Ben E. King
  • 1999: The Very Best of Ben E King & the Drifters (mit The Drifters)
  • 2002: Stand by Me
  • 2004: Stand by Me and Other Favorites
  • 2005: Stand By Me – The Ben E. King Collection
  • 2010: Original Album Series (Box mit 10 CDs)
  • 2015: The Very Best of Percy Sledge & Ben E. King (mit Percy Sledge; je eine CD mit den größten Hits der beiden Künstler)

EPs

  • 1961: I Count the Tears / Spanish Harlem / First Taste of Love (mit The Drifters)
  • 1961: Spanish Harlem / First Taste of Love / I Count the Tears / Suddenly There’s a Valley (mit The Drifters)
  • 1961: Amor
  • 1964: Gloria Gloria
  • 1964: Don’t Play That Song
  • 1964: Love Me Love Me
  • 1964: Acompañado de Orquesta
  • 1964: The Hermit of the Misty Mountain
  • 1980: When a Man Loves a Woman / Warm and Tender Love (mit Percy Sledge)

Singles

Jahr Titel Chartplatzierungen[8][10] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1961 First Taste of Love
Don’t Play That Song!
27
(11 Wo.)
53
(7 Wo.)
1961 Spanish Harlem
Spanish Harlem
10
(16 Wo.)
1961 Stand by Me
Don’t Play That Song!
27
(10 Wo.)
4
(14 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1960
1961 Amor
Spanish Harlem
38
(4 Wo.)
18
(10 Wo.)
1961 Here Comes the Night
Don’t Play That Song!
81
(2 Wo.)
1961 Young Boy Blues
Don’t Play That Song!
66
(6 Wo.)
1962 Ecstasy
Don’t Play That Song!
56
(6 Wo.)
1962 Don’t Play That Song (You Lied)
Don’t Play That Song!
11
(12 Wo.)
1962 Too Bad
Stand by Me
88
(2 Wo.)
1963 How Can I Forget
Gloria Gloria (EP)
85
(4 Wo.)
1963 I (Who Have Nothing)
Young Boy Blues
29
(12 Wo.)
1963 I Could Have Danced All Night
Gloria Gloria (EP)
72
(4 Wo.)
1964 That’s When it Hurts
The Ben E. King Story
63
(7 Wo.)
1964 It’s All Over
Seven Letters
72
(5 Wo.)
1964 Seven Letters
Seven Letters
45
(7 Wo.)
1965 The Record (Baby I Love You)
What Is Soul?
84
(3 Wo.)
1966 Goodnight My Love (Pleasant Dreams)
What Is Soul?
91
(3 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1962
1966 So Much Love
Anthology
96
(2 Wo.)
1967 Tears, Tears, Tears
Stand by Me
93
(2 Wo.)
1975 Supernatural Thing
Supernatural
49
(1 Wo.)
5
(14 Wo.)
1975 Do It in the Name of Love
Supernatural
60
(4 Wo.)
1986 Stand by Me (Reissue)
The Ultimate Collection: Stand by Me
2
(16 Wo.)
7
(6 Wo.)
3
(9 Wo.)
1
(11 Wo.)
9
(21 Wo.)
Charteintritt in Europa erst 1987
1986 Spanish Harlem (Reissue)
The Ultimate Collection: Stand by Me
92
(2 Wo.)
1987 Save the Last Dance for Me (Remix)
The Ultimate Collection: Stand by Me
60
(4 Wo.)
69
(3 Wo.)

weitere Singles

  • 1960: Save the Last Dance for Me (mit The Drifters)
  • 1960: How Often (mit LaVern Baker)
  • 1960: Brace Yourself
  • 1960: Groovin’
  • 1962: I’m Standing By
  • 1962: Auf Weidersehn, My Dear
  • 1963: Around the Corner
  • 1964: What Can a Man Do
  • 1964: Not Now (I’ll Tell You When)
  • 1965: I Can’t Break the News to Myself
  • 1965: Cry No More
  • 1965: The Way You Shake It
  • 1966: I Swear by the Stars Above
  • 1966: What Is Soul?
  • 1967: Teeny Weeny Little Bit
  • 1967: She Knows What to Do for Me
  • 1968: What’cha Gonna Do About It (mit Dee Dee Sharp)
  • 1968: Don’t Take Your Love from Me
  • 1968: It Ain’t Fair
  • 1968: Where’s the Girl
  • 1970: Goodbye My Old Girl
  • 1971: White Moon
  • 1971: Seven Letters
  • 1971: It’s Amazing
  • 1972: Take Me to the Pilot
  • 1972: Into the Mystic
  • 1973: Do It Now
  • 1973: Spread Myself Around
  • 1975: Happiness Is Where You Find It
  • 1975: I Had a Love
  • 1975: Yes
  • 1975: Jamaica
  • 1976: Betcha Didn’t Know That
  • 1977: The Message (mit AWB)
  • 1977: Get It Up (mit AWB)
  • 1977: A Star in the Ghetto (mit AWB)
  • 1977: Imagine (mit AWB)
  • 1977: Fool for You Anyway
  • 1978: Tippin’
  • 1978: Spoiled
  • 1979: Music Trance
  • 1980: You’ve Only Got One Chance to Be Young
  • 1980: Touched by Your Love
  • 1981: Street Tough
  • 1981: Souvenirs of Love
  • 1982: You Better Move On (The Drifters feat. Ben E. King)
  • 1987: Spread Myself Around
  • 1987: Lover’s Question
  • 1990: Book of Love (Ben E. King und Bo Diddley feat. Doug Lazy)
  • 1991: What’s Important to Me
  • 1992: You’ve Got All of Me

Quellen

  1. 'Stand By Me' singer Ben E. King dead at age 76. In: dailymail.co.uk. 1. Mai 2015; abgerufen am 1. Mai 2015 (englisch).
  2. 'Stand By Me' singer Ben E King dies at the age of 76
  3. Ben E. King - Biographie
  4. Jay Warner, American Singing Groups. 2006, S. 180 f.
  5. Bill Millar: The Drifters: The Rise and Fall of the Black Vocal Group. 1971, S. 110.
  6. Joel Whitburn: Top R&B Singles 1942–1995, 1996. ISBN 0-89820-115-2, S. 247.
  7. Soul-Legende Ben E. King ist tot tagesanzeiger.ch, abgerufen am 1. Mai 2015 um 16:25 Uhr
  8. a b c Chartquellen: Singles Alben UK US1 US2
  9. The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7
  10. a b c Gold-/Platin-Datenbank UK

Weblinks

 Commons: Ben E. King – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 15.11.2017 21:40:59

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