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Musiker

Mihály Mosonyi

Mihály Mosonyi

geboren am 4.9.1815 in Frauenkirchen, Burgenland, Österreich

gestorben am 31.10.1870 in Budapest, Mittelungarn, Ungarn

Mihály Mosonyi

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Mihály Mosonyi [ˈmihaːj ˈmoʃoɲi] (dt. Michael Brand; * 4. September 1815 [nach anderen Quellen war dies sein Tauftag] in Frauenkirchen (ung. Boldogasszonyfalva) – damals Ungarn, heute Burgenland; † 31. Oktober 1870 in Pest) war ein ungarischer Komponist.

Leben

Mosonyis musikalische Ausbildung begann in der nahegelegenen Komitatshauptstadt Moson (Wieselburg) des gleichnamigen Komitats, später dann im damals ungarischen Bratislava bei Károly Turányi. Dieser vermittelte ihm auch eine Stelle als gräflicher Musikdirektor in Retfala (ung. Rétfalu, heute ein Stadtteil von Osijek, Kroatien), die Mosonyi von 1835 bis 1842 wahrnahm. Dort beschäftigte er sich vor allem mit den Werken Beethovens und der deutschen Romantiker. Ab 1842 lebte er als freier und unabhängiger Musiker und Komponist in Budapest. Sein Kontakt mit Liszt war über die Jahre hin recht intensiv. 1859 änderte er seinen deutschen Namen Michael Brand in Mihály Mosonyi (nach der Komitatshauptstadt Moson), womit er seiner Hinwendung zu ungarischen Traditionen einen eindeutigen Ausdruck verlieh.

Diese findet auch in seinen Werken einen nachvollziehbaren Niederschlag. Seine frühen Werke bis 1859 sind der klassischen sowie der deutschen romantischen Tradition verpflichtet. Die späteren Werke sind stärker ungarisch geprägt. In Hódolat benutzt Mosonyi als erster Komponist das Cymbal (dt. Hackbrett) als sinfonisches Orchesterinstrument. Mosonyi gilt nach Liszt und Erkel als der bedeutendste ungarische Komponist des 19. Jahrhunderts. Dementsprechend ist er in Ungarn auch bekannt.

Werke

Opern

  • Kaiser Max auf der Martinswand (1856/57), nicht aufgeführt
  • Szép Ilonka, 1861
  • Álmos, 1862, Uraufführung: 1934 (!)

Vokalmusik

  • 5 Messen, teils in Zusammenarbeit mit Liszt
  • Zahlreiche weltliche Kantaten, Lieder und Gesänge

Orchesterwerke

  • Sinfonie Nr. 1 in D-Dur (1841/42)
  • Sinfonie Nr. 2 in a-moll (1846/56)
  • Klavierkonzert in e-moll (1844), Uraufführung: 1953 (!)
  • Gyász hangok Széchenyi István halálára (1860)
  • Hódolat Kazinczy Ferenc szellemének (1860)

Kammermusik

  • 7 Streichquartette
  • Sextett
  • 2 Klaviertrios

Klaviermusik

Zahlreiche Stücke für Klavier zu zwei oder vier Händen

Mosonyi bearbeitete auch zahlreiche Werke anderer Komponisten, so sämtliche Beethoven-Sinfonien für Klavier zu 4 Händen, Liszts Graner Messe für dieselbe Besetzung und Schuberts Erlkönig für Orchester.

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Mosonyi, Michael. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 19. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1868, S. 160 f. (Digitalisat).
  • Andrea Harrandt: Brand, Michael (Pseud.: Mosonyi, Mihály). In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
  • Alfred Baumgartner: Propyläen Welt der Musik - Die Komponisten - Ein Lexikon in fünf Bänden. Propyläen Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-549-07830-7, S. 94, Band 4.

Weblinks

 Commons: Mihály Mosonyi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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