Johnny Hodges

Johnny Hodges

geboren am 25.7.1906 in Cambridge, MA, USA

gestorben am 12.5.1970 in New York City, NY, USA

Johnny Hodges

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John Cornelius „Johnny“ Hodges (* 25. Juli 1906 in Cambridge, Massachusetts; † 11. Mai 1970 in New York City) war einer der wichtigsten Alt-Saxophonisten des klassischen Jazz, vor allem des Swing. Hodges trat 1928 dem Orchester Duke Ellingtons bei und blieb dort, abgesehen von einer kurzen Unterbrechung in den 1950er Jahren, bis zu seinem Tode.

Leben und Wirken

Stark beeinflusst wurde Hodges durch den Sopransaxophonisten Sidney Bechet, mit dem er als junger Mann in den 1920er Jahren eine Zeit lang zusammengespielt hatte. Besonders an Hodges Sopransaxophonaufnahmen wie etwa dem Rent Party Blues lässt sich die musikalische Verwandtschaft zwischen beiden Musikern erkennen.

Hodges spielte auf seinem Instrument mit einem sehr warmen, vollen und geschmeidigen Ton. Er war als Improvisator ein überaus einfallsreicher und eleganter Melodiker. Oft wird seine Spielweise mit der Stimme eines Sängers oder einer Sängerin verglichen. Er erreichte in seiner Musik damit sehr sinnliche, fast erotische Qualitäten. Mit seinem Stil verbinden sich einerseits ausdrucksvolle Balladen wie Day Dream oder Warm Valley; andererseits wurzelte Hodges stark in der Bluestradition.

Charlie Parker, der bedeutendste Alt-Saxophonist in der Nachfolge Hodges’, nannte diesen einmal anerkennend „The Lily Pons of the Saxophone“. (Lily Pons war eine in den 1930er und 1940er Jahren in den USA auf der Opernbühne sehr erfolgreiche Sopranistin.) Johnny Hodges war einer der wichtigsten und musikalisch am stärksten prägenden Solisten im Orchester Duke Ellingtons. Ellington schrieb zahlreiche Stücke speziell für Johnny Hodges’ „Stimme“. Johnny Hodges hatte die Spitznamen „Rabbit“ und „Jeep“, was Ellington u. a. in den ihm gewidmeten Stücken Rabbit’s Jump und Jeep’s Blues verewigte. Auch die Komposition Hodge Podge bezieht sich auf ihn.

Nachdem er in seiner Zeit bei Ellington auch gelegentlich unter eigenem Namen Schallplatten aufgenommen hatte (wie seine Kompositionen Jeep’s Blues, The Jeep is Jumpin’ oder Hodge Podge (1938) sowie Things Ain’t What They Used to Be 1941), an denen Ellington bzw. dessen Musiker beteiligt waren (The Duke’s Men), verließ er 1951 das Ellington-Orchester, um mit eigenen Formationen zu arbeiten, u. a. mit Al Sears, der Solist auf der Nummer Castle Rock war, mit der Hodges im März 1951 einen kleineren Charts-Erfolg erlangte. Er kehrte 1955 wieder zu Ellington zurück und wirkte auch bei dessen legendärem Newport-Auftritt 1956 mit, bei dem er zwei seiner bekanntesten Nummern, I Got It Bad (and That Ain’t Good) und den Jeep’s Blues spielte.

Hodges hat eine Vielzahl von Aufnahmen mit dem Duke-Ellington-Orchester und unter eigenem Namen veröffentlicht. Hervorzuheben sind unter anderen Einspielungen mit dem Organisten Wild Bill Davis und dem Pianisten Earl Hines.

Trivia

Eine besondere Eigenart Johnny Hodges’ war, dass der Saxophonist auch während der gefühlvollsten Soli keinerlei Miene verzog und dadurch oft völlig unbeteiligt wirkte. Während eines Auftritts in der Londoner Royal Albert Hall wettete Hodges einer Anekdote zufolge mit einem Mitmusiker, dass er während seines Solos in der Lage wäre, die Fenster in der Halle zu zählen. Hodges spielte sein Solo und flüsterte, vom darauf folgenden Applaus äußerlich ungerührt, seinem Bandkollegen die richtige Anzahl zu.

Diskographische Hinweise

Sammlungen

Literatur

  • Carlo Bohländer, Karl Heinz Holler: Reclams Jazzführer (= Reclams Universalbibliothek. Nr. 10185). 2., revidierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 1977, ISBN 3-15-010185-9.
  • Richard Cook, Brian Morton: The Penguin Guide to Jazz Recordings. 8. Auflage. Penguin, London 2006, ISBN 0-14-102327-9.

Weblinks

 Commons: Johnny Hodges – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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