Wyclef Jean

Wyclef Jean - © http://flickr.com/photos/adanbouzoua/

geboren am 17.10.1972 in Croix-des-Bouquets, Haiti

Wyclef Jean

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Nelust Wyclef Jean (* 17. Oktober 1969 in Croix-des-Bouquets, Ouest, Haiti) ist ein haitianischer Musiker, Songwriter und Produzent. Seine Musik basiert hauptsächlich auf Hip-Hop. 2010 hatte er Bestrebungen, für das Amt des Präsidenten in Haiti zu kandidieren.

Leben

Im Alter von neun Jahren zog Jean mit seiner Familie in die USA, in den New Yorker Stadtteil Brooklyn. Zusammen mit seinem Cousin Prakazrel „Pras“ Michel gründete er die Band Tranzlator Crew und schrieb eigene Songs und Texte. Obwohl Jean von Anfang an als sehr talentiert galt, ließ der Erfolg bis zur Gründung der Gruppe The Fugees (mit Pras Michel und Lauryn Hill) auf sich warten. 1993 erschien ihr Debütalbum Blunted On Reality. Der große Durchbruch gelang dem Trio mit ihrem zweiten Album The Score im Jahre 1996.

1997 begann Jean sich eher auf seine Solokarriere zu konzentrieren. Er veröffentlichte das Album The Carnival und koppelte Hits wie Gone till November und Guantanamera aus. Des Weiteren kollaborierte er als Mitglied der Soul Assassins mit DJ Muggs von Cypress Hill. In den folgenden Jahren schaffte er es, sein Talent als Songwriter, Produzent und Remixer für Destiny’s Child, Sublime, Simply Red, Whitney Houston, Michael Jackson, Eric Benét, Mýa, Carlos Santana, The Black Eyed Peas, Akon, Ivy Queen, Sinéad O’Connor, Tom Jones und Mick Jagger unter Beweis zu stellen.

Auf dem im Jahre 2000 veröffentlichten Album The Ecleftic erhielt Jean Unterstützung von Künstlern wie Youssou N’Dour, Mary J. Blige, Kenny Rogers, Earth, Wind and Fire und Wrestling-Star The Rock.

Wyclef Jean hat zusammen mit Shakira am 9. Juli 2006 bei der Finalfeier der Fußball-Weltmeisterschaft den gemeinsamen Song Hips Don’t Lie aufgeführt. Für das im Oktober 2007 erschienene Eros-Ramazzotti-Best-of-Album E2 hat Wyclef Jean das Lied L’aurora neu aufgenommen.

Mit Serj Tankian, dem Sänger von System of a Down, hat Wyclef Jean ein Lied mit dem Titel Riot aufgenommen; es befindet sich auf Wyclef Jeans Album Carnival II – Memoirs Of An Immigrant, das am 23. November 2007 in Deutschland veröffentlicht wurde.

In den Jahren 2008 und 2009 hatte Jean finanzielle Probleme. Sein Strandanwesen in Miami Beach sollte 2008 im Gericht von Miami-Dade County zwangsversteigert werden. Der Zwangsverkauf habe nach Verhandlungen mit der beteiligten Bank doch nicht stattgefunden.[1]

Am 19. März 2011 wurde Jean in Port-au-Prince angeschossen und an seiner Hand verletzt.[2]

Familie

Wyclef Jean ist verheiratet, das Paar hat eine Tochter adoptiert. Jean hat drei Geschwister.

Soziales Engagement

Jean engagiert sich für seine Charity-Organisation Yéle Haiti. Diese hat es sich zum Ziel gesetzt, Musik, Sport und Medien zu nutzen, um kleine, überschaubare, aber effektive Projekte entstehen zu lassen, welche die langfristige Entwicklung von Haiti unter den Gesichtspunkten Bildung, Gesundheit, Umwelt und Gemeinwesenarbeit unterstützen.[3]

Nach dem schweren Erdbeben in Haiti am 12. Januar 2010 nahm Jean eine gemeinsame Benefizsingle mit Mick Jagger auf und organisierte für den 22. Januar 2010 ein großes Benefiz-Rockkonzert unter dem Titel Hope for Haiti. Weitere Mitwirkende bei diesem Konzert waren Christina Aguilera, Sting, Bono, Justin Timberlake, Alicia Keys und George Clooney.

Politik

Bei den Wahlen am 28. November 2010 hatte Jean die Absicht für das Amt des Präsidenten von Haiti zu kandidieren. Nach der Registrierung als Kandidat sagte er vor begeisterten Unterstützern: "Ich möchte Präsident Barack Obama sagen, dass die USA Obama haben und Haiti Wyclef Jean."[4] Jean hat fünf Jahre seines Lebens in Haiti verbracht. Nach einer vorab veröffentlichten Meldung eines Mitglieds des Wahlgremiums, erfülle Jean nicht alle erforderlichen Bedingungen für die Zulassung zur Wahl und werde deswegen nicht auf die Liste der Kandidaten gesetzt.[5]

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Chartplatzierungen[6] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1997 The Carnival 81
(9 Wo.)
38
(3 Wo.)
40
(6 Wo.)
16
(67 Wo.)
Erstveröffentlichung: 24. Juni 1997
mit Refugee Allstars
Verkäufe US: 2.000.000+
2000 The Ecleftic: 2 Sides II a Book 20
(32 Wo.)
17
(25 Wo.)
10
(37 Wo.)
5
(19 Wo.)
9
(30 Wo.)
Erstveröffentlichung: 18. August 2000
Verkäufe US: 1.000.000+
2002 Masquerade 20
(8 Wo.)
14
(11 Wo.)
13
(12 Wo.)
30
(3 Wo.)
6
(14 Wo.)
Erstveröffentlichung: 18. Juli 2002
2003 The Preacher’s Son 59
(1 Wo.)
60
(1 Wo.)
36
(4 Wo.)
22
(5 Wo.)
Erstveröffentlichung: 7. Oktober 2003
2004 Welcome to Haiti: Creole 101 Erstveröffentlichung: 5. Oktober 2004
2007 Carnival Vol. II: Memoirs of an Immigrant 33
(3 Wo.)
28
(14 Wo.)
Erstveröffentlichung: 4. Dezember 2007
2009 From the Hut, to the Projects, to the Mansion 171
(1 Wo.)
Erstveröffentlichung: 10. November 2009
2017 Carnival III: The Fall and Rise of a Refugee 112
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 15. September 2017

Kompilationen

  • 2003: Greatest Hits

EPs

Jahr Titel Chartplatzierungen[6] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
2017 J’ouvert 117
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 3. Februar 2017

weitere EPs

  • 2010: If I Were President: My Haitian Experience

Singles

eigene Lieder

Jahr Titel
Album
Chartplatzierungen[6] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1997 We Trying to Stay Alive
The Carnival
72
(5 Wo.)
13
(7 Wo.)
45
(12 Wo.)
Erstveröffentlichung: 27. Mai 1997
feat. Refugee Allstars
Guantanamera
The Carnival
29
(11 Wo.)
19
(10 Wo.)
25
(2 Wo.)
Erstveröffentlichung: September 1997
feat. Refugee Allstars
1998 Gone till November
The Carnival
31
(12 Wo.)
22
(9 Wo.)
3
(10 Wo.)
7
(20 Wo.)
Erstveröffentlichung: 20. Januar 1998
Cheated (To All the Girls)
The Carnival
61
(8 Wo.)
Erstveröffentlichung: 28. Juli 1998
1999 New Day
Soundtrack zum Film Lebenslänglich
72
(2 Wo.)
48
(1 Wo.)
23
(2 Wo.)
Erstveröffentlichung: 14. September 1999
feat. Bono
2000 It Doesn’t Matter
The Ecleftic: 2 Sides II a Book
47
(9 Wo.)
58
(14 Wo.)
3
(11 Wo.)
Erstveröffentlichung: 31. Juli 2000
feat. The Rock
911
The Ecleftic: 2 Sides II a Book
12
(19 Wo.)
21
(15 Wo.)
9
(25 Wo.)
9
(10 Wo.)
38
(19 Wo.)
Erstveröffentlichung: September 2000
feat. Mary J. Blige
2001 Perfect Gentleman
The Ecleftic: 2 Sides II a Book
7
(15 Wo.)
13
(17 Wo.)
17
(16 Wo.)
4
(20 Wo.)
Erstveröffentlichung: Juni 2001
feat. Hope Harris
Wish You Were Here
The Ecleftic: 2 Sides II a Book
40
(9 Wo.)
51
(8 Wo.)
49
(10 Wo.)
28
(9 Wo.)
Erstveröffentlichung: 3. Dezember 2001
2002 Two Wrongs
Masquerade
54
(9 Wo.)
58
(6 Wo.)
30
(15 Wo.)
14
(6 Wo.)
28
(20 Wo.)
Erstveröffentlichung: 24. Juni 2002
feat. Claudette Ortiz
2003 Party to Damascus
The Preacher’s Son
65
(10 Wo.)
65
(9 Wo.)
Erstveröffentlichung: 30. September 2003
feat. Missy Elliott
2007 Sweetest Girl (Dollar Bill)
Carnival Vol. II: Memoirs of an Immigrant
30
(7 Wo.)
64
(3 Wo.)
51
(4 Wo.)
66
(3 Wo.)
12
(28 Wo.)
Erstveröffentlichung: 14. August 2007
feat. Akon, Niia und Lil Wayne

ohne Chartplatzierung

  • 1998: Gunpowder
  • 2002: Pussycat
  • 2003: Industry
  • 2004: Take Me as I Am
  • 2004: President
  • 2008: Fast Car (feat. Paul Simon)
  • 2008: Touch Your Button (Carnival Jam)
  • 2008: I’m Ready
  • 2009: Warrior’s Anthem
  • 2009: You Don’t Wanna Go Outside
  • 2010: If I Was President
  • 2010: Hold On (feat. Mavado)
  • 2010: Election Time
  • 2011: Historia
  • 2013: Hip Hop
  • 2014: Dar um Jeito (We Will Find a Way) (feat. Santana, Avicii und Alexandre Pires)
  • 2014: Divine Sorrow (feat. Avicii)

als Gastmusiker

Jahr Titel
Album
Chartplatzierungen[6] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1998 Another One Bites the Dust
Greatest Hits III
46
(7 Wo.)
23
(12 Wo.)
35
(5 Wo.)
5
(9 Wo.)
Erstveröffentlichung: 20. November 1998
feat. Queen, Pras Michel und Free
2002 One Nite Stand (Of Wolves and Sheep)
Unbelievable
5
(10 Wo.)
12
(21 Wo.)
16
(10 Wo.)
Erstveröffentlichung: 2. September 2002
feat. Sarah Connor
2006 Hips Don’t Lie
Oral Fixation Vol. 2
1
(29 Wo.)
2
(38 Wo.)
1
(65 Wo.)
1
(48 Wo.)
1
(31 Wo.)
Erstveröffentlichung: 28. Februar 2006
feat. Shakira
Dangerous
Chemically Imbalanced
82
(6 Wo.)
85
(1 Wo.)
Erstveröffentlichung: 14. Oktober 2006
feat. Ying Yang Twins
2007 You Know What It Is
T.I. vs. T.I.P.
34
(18 Wo.)
Erstveröffentlichung: 10. Juli 2007
feat. T.I.
2017 Todas
tru.
65
(1 Wo.)
55
(1 Wo.)
Erstveröffentlichung: 8. September 2017
mit Cro

ohne Chartplatzierung

  • 1999: In the Zone (feat. Ivy Queen)
  • 1999: Blood Is Thicker Than Water (feat. The Product G&B)
  • 2000: Love Me Now (feat. Beenie Man)
  • 2001: Coast 2 Coast (Suavemente) (feat. Angie Martínez)
  • 2002: Shape of You (Reshaped) (feat. Beverley Knight und Hollywood)
  • 2003: Learn Chinese (feat. MC Jin)
  • 2007: It Don’t Make Any Difference to Me (feat. Kevin Michael)
  • 2007: Five-O (feat. Elephant Man)
  • 2007: China Wine (feat. Sun, Elephant Man und Tony Matterhorn)
  • 2008: Roll Out (feat. Labelle)
  • 2009: Valentine (feat. Tatiana Okupnik)
  • 2010: Murderer (feat. Barrington Levy, Snoop Dogg und Shaggy)
  • 2010: Deep Down in My Heart (feat. Desiree)

Filme

  • 1999: Lebenslänglich (Life)
  • 2002: Shottas Gangster
  • 2004: Full Clip
  • 2005: Das Traum-Date (One Last Thing…)
  • 2005: Dirty
  • 2006: Redline
  • 2006: Ghosts of Cité Soleil

Fernsehauftritte

  • Emporio Armani: A Private Party, 1996
  • Carmen: A Hip Hopera, 2001
  • Chappelle’s Show, 2004
  • The Late Late Show with Craig Ferguson, 2005
  • Third Watch – Einsatz am Limit, 2005

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Silberne Schallplatte

  • Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
    • 1998: für die Single „Gone till November“
    • 2013: für das Album „The Carnival“

Goldene Schallplatte

  • Deutschland Deutschland
    • 2002: für das Album „The Ecleftic“
  • Osterreich Österreich
    • 2006: für die Single „Hips Don’t Lie“
  • Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
    • 2001: für das Album „The Ecleftic“
    • 2017: für die Single „Perfect Gentleman“

Platin-Schallplatte

  • Deutschland Deutschland
    • 2006: für die Single „Hips Don’t Lie“
  • Schweiz Schweiz
    • 2006: für die Single „Hips Don’t Lie“
  • Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
    • 1998: für die Single „Gone till November“
    • 2001: für das Album „The Ecleftic“
    • 2008: für die Single „Sweetest Girl“
  • Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
    • 2013: für die Single „Hips Don’t Lie“

2× Platin-Schallplatte

  • Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
    • 1998: für das Album „The Carnival“

4× Platin-Schallplatte

  • Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
    • 2008: für die Single „Hips Don’t Lie“
Land/Region Silber Gold Platin Verkäufe Quellen
Deutschland Deutschland (BVMI) 0! 1 1 450.000 musikindustrie.de
Osterreich Österreich (IFPI) 0! 1 0! 15.000 ifpi.at
Schweiz Schweiz (IFPI) 0! 0! 1 30.000 hitparade.ch
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten (RIAA) 0! 0! 9 9.000.000 riaa.com
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich (BPI) 2 2 1 1.360.000 bpi.co.uk
Insgesamt 2 4 12

Einzelnachweise

  1. Wyclef – Home a Loan. TMZ.com. 26. Januar 2009. Abgerufen am 26. Juni 2010.
  2. [1]
  3. http://www.yele-haiti.org/mission/ (englisch), aufgerufen am 4. August 2010
  4. http://www.tagesschau.de/ausland/haiti866.html (Memento vom 24. August 2010 im Internet Archive)
  5. Wyclef Jean darf nicht zur Wahl antreten Rheinische Post (online) vom 20. August 2010
  6. a b c d Chartquellen: DE AT CH UK US

Weblinks

 Commons: Wyclef Jean – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 23.11.2017 17:21:07

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wyclef Jean aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.