John Travolta

geboren am 18.2.1954 in Englewood, NJ, USA

John Travolta

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John Joseph Travolta (* 18. Februar 1954 in Englewood, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Sänger, Tänzer, Produzent und Autor. Travolta wurde für die Filme Saturday Night Fever und Pulp Fiction als Bester Schauspieler für den Oscar nominiert.

Leben

Travolta wurde als jüngstes von sechs Geschwistern geboren. Er ist halb italienischer (väterlicherseits) und halb irischer (mütterlicherseits) Abstammung. Zwei Leidenschaften prägten seine Kindheit: Flugzeuge und Schauspielerei. Von seiner Mutter Helen Cecilia-Burke bekam er Schauspielstunden, da sie ebenfalls als Schauspielerin tätig war. Außerdem unterrichtete sie Theater, wobei sie ihm anfangs einige Rollen in lokalen Theaterproduktionen verschaffte. Sein Vater ist Salvatore Travolta, der als Reifenhändler arbeitete. Bereits als 16-Jähriger brach John mit dem Einverständnis seiner Eltern die High School ab und zog nach New York (wo er anfangs bei seiner Schwester Margaret wohnte), um sich dort auf der Bühne zu versuchen, unter anderem in dem Musical Grease, mit dem er auch auf Tournee ging. Außerdem nahm er bei Gene Kellys Bruder Stepptanzunterricht, was ihm in seiner späteren Laufbahn noch zugutekommen sollte. Er arbeitete auch in Nachtclubs und drehte Werbespots fürs Fernsehen. Mitte der 70er Jahre zog er nach Los Angeles.

Mit 21 Jahren kam dann der Durchbruch als ernstzunehmender Schauspieler, nachdem er die Rolle des Vinnie Barbarino in der TV-Sitcom Welcome Back, Kotter (1975–1979) verkörpert hatte. Travolta hatte seine erste große Filmrolle als Billy Nolan in Brian De Palmas Horrorfilm Carrie – Des Satans jüngste Tochter (1976). Danach wurde er, auf dem Höhepunkt der Disco-Welle, mit Nur Samstag Nacht (Saturday Night Fever) (1977) und Grease (1978) zu einem der größten Stars Hollywoods.

Danach begann sein Stern zu sinken, als er versuchte, mit Staying Alive und Perfect auf den Aerobic-Zug aufzuspringen. Beide Filme waren kommerziell nicht erfolgreich. Erst 1989 erzielte Travolta mit Kuck mal, wer da spricht! einen neuen Erfolg.

Das endgültige Comeback gelang Travolta 1994 mit Pulp Fiction, das ihm eine Oscarnominierung einbrachte. Auch danach drehte er neben Hits wie Schnappt Shorty (Fortsetzung: Be Cool), Face/Off – Im Körper des Feindes und Passwort: Swordfish immer wieder kommerziell wenig erfolgreiche Filme wie Lucky Numbers. Für die Rolle des Gouverneurs Jack Stanton im Filmdrama Mit aller Macht (1998) wurde er im Jahr 1999 für den Golden Globe Award nominiert.

Im Jahr 2007 spielte Travolta in dem Musik- und Tanzfilm Hairspray zum ersten Mal die Rolle einer (übergewichtigen) Frau, für deren Darstellung er während der Dreharbeiten einen 15 Kilogramm schweren Fettanzug tragen musste.

Travolta übernahm auch eine größere Rolle im von ihm produzierten Science-Fiction-Film Battlefield Earth – Kampf um die Erde (2000). Diese Verfilmung eines Science-Fiction-Buchs des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard gilt als einer der schlechtesten Filme aller Zeiten und wurde ein kommerzieller Flop. Travolta ist ein prominentes Mitglied der in Deutschland umstrittenen und in mehreren Bundesländern vom Verfassungsschutz beobachteten Scientology-Bewegung.[1]

2016 übernahm er in der Anthologyserie American Crime Story die Rolle des Strafverteidigers von O. J. Simpson, Robert Shapiro, für die er eine Golden-Globe-Nominierung erhielt.

Travolta wird von Thomas Danneberg synchronisiert.

Travolta ist auch als Buchautor tätig: Sein Debüt gab er mit Nachtflug nach L.A., der Geschichte des achtjährigen Jeff, der gerne fliegen möchte.

Privatleben

Während der Dreharbeiten zu The Boy in the Plastic Bubble (1976) verliebte sich Travolta angeblich in seine Schauspielkollegin Diana Hyland, die 1977 im Alter von nur 41 Jahren an Brustkrebs starb; ein Jahr später starb auch Travoltas Mutter Helen an Krebs. Beide Todesfälle führten dazu, dass er einige Zeit keine Rollen annahm. 1989, zum Dreh des Films Die Experten, lernte er die Schauspielerin Kelly Preston kennen. Beide trennten sich nach kurzer Zeit. 1991 fanden Travolta und Preston wieder zusammen und heirateten im September. Mit ihr hat er drei Kinder: zwei Söhne (* 14. April 1992; * 23. November 2010) und eine Tochter (* 3. April 2000). Sein ältester Sohn Jett kam am 2. Januar 2009 im Alter von 16 Jahren auf den Bahamas durch einen Krampfanfall ums Leben.[2]

Nach Jetts Tod gingen die Travoltas gerichtlich gegen einen Sanitäter und seine Anwältin vor, eine frühere Parlamentsabgeordnete. Die beiden Beklagten sollen die Travoltas um 25 Millionen Dollar (17 Millionen Euro) erpresst haben. Sie hätten gedroht, Details der Todesumstände zu veröffentlichen und Travolta eine Mitschuld anzulasten. Im Herbst 2009 wurde das Verfahren unmittelbar vor Verkündung des Urteils abgebrochen, nachdem das Ergebnis der Geschworenenberatung vorzeitig durchgesickert war. Wie am 7. September 2010 bekannt wurde, legte Travolta den Rechtsstreit gegen die zwei mutmaßlichen Erpresser bei. Als Grund gab die Familie an, sie habe zu sehr unter dem anstrengenden Verfahren gelitten und es deshalb hinter sich lassen wollen.[3]

Travoltas Hobby ist seit 1989 die Fliegerei. Obwohl er nur über eine Privatpilotenlizenz verfügt, hat er u. a. Musterberechtigungen für die Flugzeugmuster Boeing 707 und Boeing 747 absolviert. Travolta besitzt fünf Flugzeuge, unter anderem eine Boeing 707-138B. Diese darf er zwar selber fliegen, aufgrund der bisher absolvierten Flugstunden auf diesem Muster jedoch nur mit dem Status eines Copiloten in Begleitung eines für dieses Muster qualifizierten Piloten in Command. Die Maschine ist nach seinen Kindern benannt: „Jett Clipper Ella“. Sein Haus in Ocala (Florida) hat eine eigene Start- und Landebahn inklusive Flugsteig am Greystone Airport (FAA LID: 17FL).

Sein älterer Bruder Joey Travolta ist ebenfalls im Filmgeschäft tätig, u. a. als Schauspieler und Regisseur.

Filmografie

  • 1972: Notruf California (Emergency!, Fernsehserie)
  • 1972: Owen Marshall – Strafverteidiger (Owen Marshall: Counselor at Law, Fernsehserie)
  • 1973: California Cops – Neu im Einsatz (The Rookies, Fernsehserie)
  • 1974: Medical Center (Fernsehserie)
  • 1975: Die zehnte Stufe (The Tenth Level, Fernsehfilm)
  • 1975: Nachts, wenn die Leichen schreien (The Devil’s Rain)
  • 1975–1979: Welcome Back, Kotter (Fernsehserie)
  • 1976: Carrie – Des Satans jüngste Tochter (Carrie)
  • 1976: The Boy in the Plastic Bubble (Fernsehfilm)
  • 1977: Saturday Night Fever
  • 1978: Grease
  • 1978: Von Augenblick zu Augenblick (Moment by Moment)
  • 1980: Urban Cowboy
  • 1981: Blow Out – Der Tod löscht alle Spuren
  • 1983: Staying Alive
  • 1983: Zwei vom gleichen Schlag (Two of a Kind)
  • 1985: Perfect
  • 1987: Basements (Abschnitt: Der stumme Diener / Das Zimmer, Fernsehfilm)
  • 1989: Die Experten (The Experts)
  • 1989: Kuck mal, wer da spricht! (Look Who’s Talking)
  • 1990: Kuck mal, wer da spricht 2 (Look Who’s Talking Two)
  • 1991: Gewalt der Straße (Chains of Gold)
  • 1991: Gefährliche Freundschaft (Eyes of an Angel)
  • 1991: Shout
  • 1993: Kuck mal, wer da jetzt spricht (Look Who’s Talking Now)
  • 1994: Pulp Fiction
  • 1995: Straße der Rache (White Man’s Burden)
  • 1995: Schnappt Shorty (Get Shorty)
  • 1996: Operation: Broken Arrow (Broken Arrow)
  • 1996: Phenomenon – Das Unmögliche wird wahr (Phenomenon)
  • 1996: Michael
  • 1997: Alles aus Liebe – Call it Love (She’s So Lovely)
  • 1997: Im Körper des Feindes (Face/Off)
  • 1997: Mad City
  • 1998: Mit aller Macht (Primary Colors)
  • 1998: Der schmale Grat (The Thin Red Line)
  • 1998: Zivilprozess (A Civil Action)
  • 1999: Wehrlos – Die Tochter des Generals (The General’s Daughter)
  • 2000: Battlefield Earth – Kampf um die Erde (Battlefield Earth: A Saga of the Year 3000)
  • 2000: Lucky Numbers
  • 2001: Passwort: Swordfish (Swordfish)
  • 2001: Tödliches Vertrauen (Domestic Disturbance)
  • 2002: Austin Powers in Goldständer (Austin Powers in Goldmember)
  • 2003: Basic – Hinter jeder Lüge eine Wahrheit (Basic)
  • 2004: The Punisher
  • 2004: Lovesong for Bobby Long
  • 2004: Im Feuer (Ladder 49)
  • 2005: Be Cool – Jeder ist auf der Suche nach dem nächsten großen Hit (Be Cool)
  • 2006: Lonely Hearts Killers (Lonely Hearts)
  • 2007: Born to be Wild – Saumäßig unterwegs (Wild Hogs)
  • 2007: Hairspray
  • 2008: Bolt – Ein Hund für alle Fälle (Bolt)
  • 2009: Die Entführung der U-Bahn Pelham 123 (The Taking of Pelham 123)
  • 2009: Old Dogs – Daddy oder Deal (Old Dogs)
  • 2010: From Paris with Love
  • 2012: Savages
  • 2013: Killing Season
  • 2014: Der Auftrag – Für einen letzten Coup ist es nie zu spät! (The Forger)
  • 2015: Criminal Activities
  • 2015: Der Sturm – Life on the Line (Life on the Line)
  • 2016: Rage – Tage der Vergeltung (I Am Wrath)
  • 2016: In a Valley of Violence
  • 2016: American Crime Story (Fernsehserie, 10 Folgen)

Diskografie

Alben

Jahr Titel Chartplatzierungen[4][5] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1976 John Travolta 39
(22 Wo.)
1977 Can’t Let You Go 66
(9 Wo.)
1978 Grease 1[6]
(52 Wo.)
1[7]
(52 Wo.)
1[8]
(47 Wo.)
1
(77 Wo.)
mit Olivia Newton-John
Soundtrack zum gleichnamigen Film
1978 Sandy 40
(6 Wo.)
1979 Travolta Fever 161
(7 Wo.)
1983 Two of a Kind 26
(12 Wo.)
2012 This Christmas 81
(5 Wo.)
mit Olivia Newton-John

weitere Alben

  • 1978: Travolta
  • 1996: John Travolta Sings

Kompilationen

  • 1979: Super John Travolta
  • 1982: La grande storia del rock 47
  • 1991: You Set My Dreams to Music (Best Of)
  • 1993: Gold
  • 1995: Let Her In
  • 1996: The Best of John Travolta
  • 1996: Greased Lightnin’
  • 1997: 20 Greatest Hits
  • 1999: Slow Dancing
  • 1999: Essential
  • 2001: You Set My Dreams to Music
  • 2002: Saturday Night Fiction
  • 2003: The Collection
  • 2005: Cult Fiction
  • 2005: The Hit Years
  • 2008: Forever Gold

Singles

Jahr Titel Chartplatzierungen[4][5] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1976 Let Her In 10
(19 Wo.)
1976 Whenever I’m Away from You 38
(6 Wo.)
1977 All Strung Out on You 34
(8 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1974
1978 You’re the One That I Want 1
(35 Wo.)
2
(28 Wo.)
1
(22 Wo.)
1
(35 Wo.)
1
(24 Wo.)
mit Olivia Newton-John
1978 Summer Nights 4
(18 Wo.)
1
(12 Wo.)
7
(8 Wo.)
1
(19 Wo.)
5
(16 Wo.)
mit Olivia Newton-John
1978 Greased Lightning 11
(9 Wo.)
47
(8 Wo.)
1978 Sandy 26
(13 Wo.)
24
(4 Wo.)
2
(15 Wo.)
1990 Grease Megamix 42
(8 Wo.)
26
(7 Wo.)
3
(10 Wo.)
mit Olivia Newton-John
1991 Grease – Dream Mix 47
(2 Wo.)
mit Frankie Valli und Olivia Newton-John
1998 You’re the One That I Want (Martian Remix) 26
(12 Wo.)
34
(2 Wo.)
mit Olivia Newton-John

weitere Singles

  • 1977: Big Trouble
  • 1977: (Feel so Good) Slow Dancing
  • 1977: Easy Evil
  • 1978: Razzamatazz
  • 1978: Dejala Entrar (Let Her In) (EP)
  • 1978: The Official John Travolta Fan Club (persönliche Botschaft Travoltas)
  • 1979: A Girl Like You
  • 1983: Take A Chance (mit Olivia Newton-John)
  • 1998: Grease (The Remix EP)
  • 1998: Summer Nights [Martian Remix] (mit Olivia Newton-John)
  • 1998: Grease Is Still the Word (Radio PressKit) (EP)

Auszeichnungen (Auswahl)

Auszeichnungen

  • 1996: Golden Globe als Bester Hauptdarsteller – Komödie/Musical für Schnappt Shorty
  • 2001: Goldene Himbeere als Schlechtester Produzent für Battlefield Earth – Kampf um die Erde
  • 2001: Goldene Himbeere als Schlechtester Schauspieler für Battlefield Earth – Kampf um die Erde und Lucky Numbers
  • 2001: Goldene Himbeere als Schlechtestes Leinwandpaar (zusammen mit jeder weiteren Person auf der Leinwand) für Battlefield Earth – Kampf um die Erde
  • 2011: Goldene Kamera als Bester Schauspieler International

Nominierungen

  • 1978: Oscar als Bester Hauptdarsteller für Nur Samstag Nacht
  • 1978: Golden Globe als Bester Hauptdarsteller – Komödie/Musical für Nur Samstag Nacht
  • 1984: Goldene Himbeere als Schlechtester Schauspieler für Staying Alive und Zwei vom gleichen Schlag
  • 1986: Goldene Himbeere als Schlechtester Schauspieler für Perfect
  • 1990: Goldene Himbeere als Schlechtester Schauspieler des Jahrzehnts
  • 1992: Goldene Himbeere als Schlechtester Nebendarsteller für Shout
  • 1995: Oscar als Bester Hauptdarsteller für Pulp Fiction
  • 1995: Golden Globe als Bester Hauptdarsteller – Drama für Pulp Fiction
  • 1999: Golden Globe als Bester Hauptdarsteller – Komödie/Musical für Mit aller Macht
  • 2002: Goldene Himbeere als Schlechtester Schauspieler für Tödliches Vertrauen und Passwort: Swordfish
  • 2010: Goldene Himbeere als Schlechtester Schauspieler für Old Dogs – Daddy oder Deal
  • 2010: Goldene Himbeere als Schlechtester Schauspieler des Jahrzehnts
  • 2017: Golden Globe als Bester Nebendarsteller – Serie, Mini-Serie oder TV-Film für American Crime Story

Literatur

  • Nigel Andrews: Travolta: The Life. Bloomsbury, New York 1998.
  • Brigitte Tast (Hrsg.): John Travolta. Kulleraugen, Hildesheim 1978.
  • John Travolta: Nachtflug nach L.A. orange-press, Freiburg 2002, ISBN 3-936086-00-1.

Weblinks

 Commons: John Travolta – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. http://www.people.com/people/article/0,,20294135,00.html, abgerufen 15. August 2009
  2. Sohn Jett nach Anfall gestorben
  3. http://www.news.de/medien/855072302/rueckzieher-vor-gericht/1/ abgerufen am 7. September 2010, news.de
  4. a b Chartquellen: Singles Alben Billboard 200 / Soundtrack Grease Album Billboard 200
  5. a b Gold-/Platin-Datenbanken: DE UK US
  6. Soundtrack „Grease“ in den deutschen Charts auf OffizielleCharts.de
  7. Soundtrack „Grease“ in der österreichischen Hitparade auf AustrianCharts.at
  8. Soundtrack „Grease“ in den Official UK Charts (englisch)
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 14.02.2018 18:45:22

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